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Matthias @, Saturday, 01.04.2006, 13:49 (vor 6611 Tagen) @ nicole

Hallo!

Was wollt Ihr immer wieder mit Euerem Wundermittel „Schwerbehindertenausweis“ am Arbeitsplatz erzielen?

Nur Solchen Multischlauen, die meinen, dass sie sich- und dann auch noch den anderen Schwerbehinderten was Gutes damit tun, ist dafür herzlichst und eingehend zu Danken, dass die Arbeitgeber oder Pc’s immer noch mehr Abstand zu einem anerkannt Schwerbehinderten in den eigenen Betrieb hinein nehmen. Nicht umsonst findet man in fast jedem Bewerbungsbogen eine Nachfrage über einen GdB. Und je mehr so siegreiche Typen- oder Einzelkämpfer in der Gegend herum springen, desto weniger Chancen haben Behinderte zu einer überhaupt möglichen Einstellung!

„Heeehh – Hier - Ihr da Oben!!!! – Ich habe frei einen „Behindertenschein“ und da könnt Ihr mich nicht ausstellen!!!!“ – Und jetzt, da die Probezeit vorüber ist, kann ich diese Arbeit dann nicht mehr machen und dann das auch nicht mehr und morgen dann dieses und übermorgen gar nichts mehr tun und trotz dem kann ich ja überhaupt nicht mehr ausgestellt werden, wenngleich ich auch nur den ganzen Tag nasenbohre oder mit dem Handy spiele. – Ääääätschi-Bääääätschi!“


Und dann wundert man sich, wenn man mit so einem Ding eben erst gar nicht erst zu einem Vorstellgespräch kommt, oder, weil man halt bewusst nicht gleich über seine Anfälle aufgeklärt hat, man den Flugschein bekommt, weil man sich mit Heimlichtuerei in den Betrieb eingeschlichen hat, oder jetzt dann die Personalabteilung unter Druck setzen will/darf/kann. – Die Fahrerlaubnis bekommt man auch erst nach dem Erwerb diese entnommen, wenn man was angestellt hat.
Versetzt Euch doch mal selbst in die Lage eines Pc’s hinein, wenn Ihr von solchen Überklugen dann einst mal die Pistole auf die Brust gesetzt bekommen habt! – Morgen werdet Ihr dann sofort den nächsten anerkannt Schwerbehinderten einstellen, weil der es ja nicht unter Umständen wieder genauso nett daherbringen wird. – Danke!
Leichter zahle ich doch dann meine Abgabe als mich unter Druck setzen zu lassen, weil diese Abgabe so nur ein Trinkgeld für mich ist. – Fest steht, dass ich dann doch meine Ruhe habe!

Ich bin seit 30 Jahren anerkannt schwerbehindert und habe meine Behinderungsgrade wegen der Steuerfreibeträge und dem Bahnverkehr beantragt und nicht dass ich den Arbeitgeber kräftig unter Druck setzen- und damit recht aufspielen kann!!
Wenn ich weiß, dass der Betrieb behindertenfreundlich ist, dann kann ich es gleich- oder irgendwann eine gute Zeit lang nach der Probezeit ansprechen oder mal mit den Obrigkeiten darüber reden und wenn sie es wollen, dann können sie mich anmelden. – Dann will ich aber auch meinen Sonderurlaub gerne haben. – Ich war in drei Betrieben angemeldet worden.
Der Kündigungsschutz ist mir dabei egal. – Der kann in Behörden zur Verbeamtung dankbar sein, aber im Privatunternehmen könnt Ihr Euch den im Bezug auf eine Kündigung auf den Hut stecken. – Ich habe auch früher schon geschrieben warum.

Überlegt es Euch damit mal gut, ob Ihr Euer „Papier“ zum Druckausüben wollt, oder hinter weniger Steuern zu kommen und vielleicht, wenn es der AG will, ihm auch einen Vorteil zum Bild des Betriebes bringen möchtet.

Ich habe schon einige Betriebe hinter mir, weil ich immer das „Glück“ hatte, dass dann die größeren Aufträge wieder storniert wurden oder dienstältere gesundheitliche Probleme bekamen oder sozial stärkere sich halt nicht ausstellen lassen haben- bzw. die Abfindungen unter Umständen bereits zu hoch ausgefallen wären. Auch Pleiten.
Und wenn der Betrieb es will, unterschreibe ich auch, dass ich diese Arbeiten, die mir in der Probezeit gegeben werden, oder über die Probleme dabei auch gleich von Vorne herein aufgeklärt werde, auch nach diesem halben Jahr ohne Einschränkungen durchziehen werde. Das ist auch der Fall, wenn ich eben gesagt habe, dass es nach diesem Anfall sofort weiter geht und nicht dann der Weg ins Krankenhaus vorprogrammiert ist.

Und wie heißt es noch mal so schon? – Anruf genügt!!!!
Oder schon mal das Wort „betriebsbedingt“ gehört? – Oder „in beidseitigem Einvernehmen“?
Jeder Arbeitgeber greift händeringend nach Euch, wenn er von Jemandem (der auch in seiner Position wo herum stehend am anderen Ende der Leitung ist) über etwas stille Kritik Probleme darüber erkennen könnte- oder gar bekannt mit der Personalabteilung des Gegenübers ist und etwa von dem zurückliegenden Arbeitskampf erfährt. Jedenfalls habe ich von den Betrieben, die man angerufen hat, noch keine schlechte Kritik erhalten und weiß auch warum wohl. – Mir wurde auch von den Angerufenen gesagt, das man eben eine Nachfrage hatte.

Viel Erfolg beim Kampf mit den Geldgebern! – Sie werden es Euch garantiert Danken.

Matthias


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