Epilepsie - Fahrverbot - Mobilitätshilfe?

JK, Monday, 08.06.2020, 13:45 (vor 1417 Tagen)

Hallo zusammen,

leider wissen wir momentan nicht weiter, daher hoffe ich auf Erfahrungen / Tipps von Euch.

Mein Vater hatte vor 2 Wochen morgens im Schlaf einen epileptischen Anfall. Die Krankheit war vorher nicht bekannt. Diagnose: unprovozierter generalisierter tonisch-klonischer epileptischer Anfall. Es wurde ein Krankenwagen gerufen, vier Stunden später konnte er aus dem Krankenhaus abgeholt werden, da alle weiteren Untersuchungen ambulat gemacht werden könnten.

Was die Ärzte aber in den Bericht reingeschrieben haben ist : 12 Monate Fahrverbot.

Es gibt hierzu eine Vorgeschichte. Vor 3 Jahren, hat mein Vater einen Auffahrunfall verursacht, diesen aber nicht gemerkt. Damals war es für uns alles unverständlich. Worauf hin, wir mit ihm in die Uniklinik sind. Dort wurde nichts festgestellt, man ist vom SEKUNDENSCHLAF ausgegangen. Wir haben es damals aber weiterverfolgt. Er konnte sich an den Auffahrunfall nicht erinnern! Das war alles sehr seltsam. Ein MRT wurde gemacht, ohne Befund. Alle weiteren Untersuchungen waren auch unauffällig. Also haben wir wirklich an Sekundenschlaf geglaubt..

Letztes Jahr, gab es einen anderen Fall.. Er hat öfters so "Aussetzter", er steht vor dem Kühlschrank und starrt diesen für 3-4 Sekunden an, reagiert nicht wenn man ihn ansprichst.. Dann ist er vollkommen wieder da. Daraufhin, wurden weitere Termine beim Neuro gemacht. Alles unauffällig....

So nun folgendes Problem --> 12 Monate Fahrverbot. Der Neurologe, sagte uns durch die Blume, er könnte weiter Auto fahren, wenn was passiert, greift die Versichrung nicht. Ich war da ganz geschockt, es geht hier um ein Menschenleben und nicht nur uns seins, sondern er würde ja auch andre gefährden! Er wird nun mit den Tabletten eingestellt (Vimpat), das Problem was wir nun haben ist wie er zu seinem Arbeitsplatz kommen soll. Er arbeitet 12 Stunden Schichten (PC-Job), nicht körperlich anstrengend. Wir haben bereits ein Attest, dass er nur noch die Frühschicht machen kann, das heißt von 06:00-18:00 Uhr. Mit den öffenlichen Verkehrsmitteln, müsste er um kurz nach 4 aus dem Haus, 3 mal umsteigen. Leider haben wir privat keine Möglichkeit, da wir auch natürlich arbeiten einen Fahrdienst für ihn zu organiseren.

Nach Rücksprache mit der Rentenversicherung und der Krankenkasse gibt es KEINE "Mobilitätishilfe".

Was ist denn die Lösung? Er kündingt seinen geliebten Job? und lebt vom Staat? Die Aussage von der Dame der Krankenkasse war: dann muss er sich einen neuen Job suchen. Klar, weil es ja gerade in der derzeitigen Situation (Corona, 600 000 Arbeitslose)so einfach ist, vorallem in einem Gewissen Alter.

Hat hier jemand Erfahrung mit einer Ähnlichen Situation? Mein Vater möchte seinen Job, nicht verlieren, er möchte Arbeiten. Leider ist es nicht Möglich die Arbeitszeit nach ihm Auszurichten.

Über bekannte habe ich gehört, dass Sie wohl jemanden kannten, dem ein Fahrtendienst gestellt wurde, natürlich mit Zuzahlung was völlig in Ordnung ist, diese Fahren wurden vom Arbeitsamt bezuschusst, aber sie war vorher arbeitslos. Aber dass kann doch nicht die Lösung sein --> sich Arbeitslos melden --> um diesen Zuschuss zu bekommen..

Ich hoffe sehr, dass jemand vielleicht einen Tipp hätte.


Vielen Dank


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