Nach fast 5 Jahren Anfallsfreiheit 8 Krampfanfälle in 30 Std

Anton, Thursday, 08.10.2020, 17:35 (vor 1296 Tagen) @ Mama

Hallo,

ich sehe das mit der Medikamenteneinnahme ein wenig anders. Wer sich dabei auf sein Gedächtnis verlässt, hat schon verloren. So etwas gehört organisiert. Ich bin der Meinung, wer seine Pillen jedes Mal aus der Blisterpackung nimmt, nimmt sie nicht regelmäßig, weil Vergessen einfach menschlich ist. Aus dem Grunde eben die Organisation. Ich habe vor Jahren an anderer Stelle geschrieben, wie ich es mache. Hier der Text:


„Die Tabletten vergessen? Eine kontinuierliche Medikamenteneinnahme ist das A und O erfolgreicher Epilepsie-Therapie. Die regelmäßige Versorgung lässt sich organisieren. Das ist sehr einfach, ich schreibe mal, wie ich es mache.

Ich habe fast 30 kleine weiße Döschen mit jeweils drei Fächern, „morgens“, „mittags“ und „abends“. Immer wenn 10 Dosen leer sind, werden sie gefüllt. Alle 10. Damit hat man eine doppelte Sicherheit, dass alles korrekt ist. In den Verpackungen sind pro Folie 10 Stück. Wenn die Dosen gefüllt sind und noch eine Pille in der Folie ist, können nicht alle Dosen voll sein. Wenn nicht alle Dosen voll sind, muss mindestens noch eine Tablette in der Folie sein.

So wie man seinen Tag strukturiert, hat man seine Gewohnheiten. Ich gehe morgens zuerst zum PC, um Mails herunterzuladen. Warum erzähle ich das? Vor dem PC steht eine Dose, die für den ganzen Tag gilt, habe sie am Abend zuvor dort hingestellt. Fehlt sie, ist davon auszugehen, dass sie am Vortag vergessen wurde.

Damit das nicht wieder vorkommt, lege ich sie nach der Einnahme morgens auf die Bettdecke. Normalerweise nehme ich die Pillen Stunden vor dem Schlafengehen, sollte ich sie aber vergessen, stelle ich es spätestens vor dem Schlafengehen fest. Finde ich tagsüber die Dose nicht auf dem Kopfkissen, bedeutet es, dass ich sie morgens vergessen habe. Bei Einhaltung dieses „Kreislaufs“ kann so leicht nichts passieren.

Warum nehme ich eine kleine weiße, undurchsichtige Dosen? Was darin ist, ist nur für mich bestimmt, ich benötige keine Schaufenster. Da die Dosen recht stabil sind, kann ich ich sie morgens vor der regulären Medikamenten-Einnahme in die Hosentasche stecken. Das bietet sich an, wenn man den ganzen Tag außer Haus ist. So werde ich tagsüber daran erinnert. Bei einer Reise nehme ich die erforderliche Anzahl Dosen mit. Pro Tag eine Dose. Wobei immer ein paar auf Reserve eingepackt werden.

Ist es möglich, Anfälle nach vergessener Medikamenteneinnahme zu bekommen? Ja. Mit dem Aussetzen der Pillen fällt automatisch der Wirkstoff-Spiegel im Blut. Wenn er die erforderliche Höhe unterschreitet, ist der Schutz vor neuen Anfällen nicht gewährleistet. Wenn Du sie zum Beispiel mittags vergisst, es dir nachmittags spät einfällt, nimmst Du bitte umgehend die volle Mittagsmedikamentendosis nach. Und abends wieder wie normal. Aus meiner Sicht ist es besser, einen erhöhten Spiegel im Blut zu haben als Anfälle zu erleiden.

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Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.


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