Tipps für Umgang als Angehöriger

dieter, Tuesday, 02.03.2021, 08:40 (vor 1152 Tagen) @ sandytimmy
bearbeitet von dieter, Tuesday, 02.03.2021, 08:47

Unsere Angehörigen sind einem hohen seelischen Druck ausgesetzt. Sie denken oft, mit Liebe geht das. Dieser Satz sagt eigentlich alles darüber, was es heißt, mit einem epilepsiekranken Menschen zusammen zu sein. Das Gefühl, nicht helfen zu können und am Ende mit der eigenen Liebe nicht stärker zu sein als die Dämonen einer Krankheit, ist vielleicht das schlimmste daran. Es ist dieses Ausgeliefertsein, was auch erklärt, warum so viele Angehörige fast immer an unberechtigten Schuldgefühlen leiden. Sie stehen Situation gegenüber, der sie nicht gewachsen sind. Hier wäre psychotherapeutische Hilfe sehr wichtig, aber die meisten meinen es alleine schaffen zu können. Auf Dauer kann das die Angehörigen sogar selbst psychisch krank machen. Angehörige haben es in vielfacher Weise nicht leicht. Aber auch ein gewisses loslassen wäre hier angebracht,denn auch epilepsiekranke Menschen sollten eine gewisse Selbstständigkeit haben. Es kommt natürlich auf die Art und Häufigkeit der Anfälle an. Weniger Angst und mehr Selbssicherheit ist für beide Seiten gut und lässt die Angt kleiner werden. Denn Epilepsie ist kein Weltuntergang. Ich speche hier aus eigener Erfahrung, meine Frau brauchte auch sehr lange bis sie diesen Schritt wagte und es hat sich gelohnt. Wir beide wurden viel entspannter.
Liebe Grüße
Dieter


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