Das Monitoring

Selina, Monday, 25.09.2023, 20:14 (vor 220 Tagen) @ Anton

Außerhalb der Zeit nimmt der Patient an zahlreichen Gesprächen und Untersuchungen teil, mit Psychologen, Neuropsychologen und Epileptologen. In einem Strukturellen MRT (sMRT), auch Funktionelles MRT (fMRT) genannt, wird das anfallsauslösende Gewebe im Gehirn geortet.

Das fMRT machte man bei mir, um zu schauen, wo dir Sprachregion liegt. - Es wäre echt zu schön gewesen, wenn das so easy gewesen wäre.

Das IM (kurz für Intensiv Monitoring) wird gemacht, um den Anfallsursprung herauszufinden. - Bei meiner ersten Auswertung erklärte man mir: Anfall ja, aber in dem Moment haben sie evtl. auf die Zähne gebissen (EEG ist unleserlich). Das ist bei 2 von 3 Anfällen so, dass wir das EEG nicht "lesen" können. Beim zweiten mal klappte es. Dann kam: Hm, Wir vermuten, dass der Ursprung hier ist, er ist vermutliche zu tief für die Oberflächenelektroden.
Es gibt weitere nicht invasive (Stufe 1) Untersuchungsmethoden, die dann aber erst angewandt werden, wenn normales IM (wenn auch 2 x) versagt und es klar ist, dass Tiefenelektroden zum Einsatz kommen. (Das war bei mir vor Beginn der prächirurgischen Diagnostik klar, da mein MRT keine Läsion aufzeigt).
Eine SISCOM. (subtraction ictal SPECT coregistered to MRI). Dies ist nichts für Leute, die IM nicht mögen ;) Die Siscom hat die Hypothese meiner Ärzte überhaupt nicht gestützt, eher umgestürzt und mir war klar, dass es mit Tabletten irgendwie weiter gehen muss.
Mein behandelnder Arzt hat jedoch noch eine Gen-Analyse machen lasssen, bevor sich das Grüppchen Leute (wie Anton beschrieb) zusammensetzt. - Und ich habe eine bekannte Gen-Mutation, nur passt die halt nicht zu den bekannten Fällen.

IM lohnt sich schon so oder so, denn dann kann man Epilepsie (sofern man einen Anfall hat) nachweisen. - Bis zu dem damaligen Zeitpunkt war es nur das EEG und die Aussagen der Eltern, Drittpersonen. (Es gibt Ausnahmen, bei dem das EEG, z.B. Absencen ausreicht.)

Wenn Du aber das Gefühl hast: Ich raff das nicht, 1 Woche zu zweit in einem Zimmer. Und immer nur entweder im Bett oder im Sessel. (Wegen der Video-Kamera). Ich habe sowieso keine Lust auf einen operativen Eingriff. Dann warte. - Ich habe 14 Jahre gebraucht, bis ich zu den prächirurgischen Abklärungen ein überzeugtes Ja sagen konnte.


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