Hallo ich bin ganz neu hier und habe fragen

Lizzy, Sunday, 22.09.2024, 11:21 (vor 13 Tagen) @ Rehblume

Hi Rehblume,

wie wäre es mit etwas weniger Empathie und reinsteigern in Dinge, die vielleicht nicht so schnell wieder kommen?

Mit einer Angststörung sicher nicht leicht. Aber betrachte die Sache mal anders: Dein Verlobter hat die Anfälle und muss sein Leben umstellen- nicht du.

Das man keine Nebenwirkungen von Tabletten hat, ist recht selten. Das müde und wie weggetreten sein, würde ich dem Keppra zuordnen. Das erging mir vor paar Jahren nicht anders.

Ein Anfall gilt als Gelegenheitsanfall, erst ab dem zweiten spricht man von Epilepsie.

Ob ein Medikament helfen wird, kann niemand sagen- außer der Körper deines Verlobten!
Wenn ein Medikament nicht hilft, geht man zum nächsten über, da dein Verlobter am Anfang steht, ist die Bandbreite und die Chance auf Anfallsfreiheit noch groß.

Dass er in einem Epilepsiezentrum war, ist schon ganz gut.

Mit THC/Weed kenne ich mich nicht aus, aber ich kenne jemanden, der damit angefangen hat und seitdem Schizophrenie mit regelmäßigen Psychosen hat, daher lass ich die Finger von dem Zeug.

Ich denke nicht, dass du Angst vor ihm selbst hast- sondern vor den Anfällen. Das man an Grandmalanfällen stirbt, kommt zwar schon hier und da vor, ist aber dennoch selten und unwahscheinlich.

Mit dem Arzt könnt ihr über ein Videomonitoring reden. Das macht kein Spaß, weil man 5 Tage (je nach Krankenhaus auch länger) außer zur Toilette nicht aufstehen darf, aber da werden die Gehirnströme gemessen. In welchem Bereich geht der Anfall los, wo geht er hin, kann man das operieren oder nicht etc. Wobei das mit der Op für normal erst nach dem 3. Medikament kommt.

Hat er einen Anfall, räume Gegenstände aus dem Weg, dreh ihn auf die stabile Seitenlage und wenn der Anfall länger als 5 Minuten dauert, ruft man einen Notarzt.

Wie man psychisch damit umgeht, muss jeder für sich selbst klären. Evtl. gibt es bei euch Selbsthilfegruppen (dieses Forum bietet es auch online an).

Dass du deinen Verlobten unterstützt, ist sehr löblich, aber ich würde dir raten daneben an deinen Baustellen zu arbeiten. Zusätzliche Angst ist nun echt nicht hilfreich, zudem weiß man ja gar nicht, ob er tägliche Anfälle haben wird, oder 1x in 5 Jahren.

Ein regelmäßiger Schlaf, wenig Stress, Vermeidung von Alkohol, Zigaretten und sonstige persönliche Auslöser umgehen ist auf jeden Fall hilfreich.

Alles Gute euch!

lg Lizzy


gesamter Thread: