Aura ohne Anfall

Anton, Tuesday, 11.02.2025, 10:45 (vor 44 Tagen) @ Capybara

Die Hirnstrommessung (das EEG) ist für den Neurologen immer noch eine wichtige Untersuchungsmethode, auf die er nicht verzichten kann. Nur dass genaugenommen mehrere Messungen über einen längeren Zeitraum verteilt dem Arzt erst anzeigen, was genau im Gehirn auffällig ist. In einigen Fällen ist genau sichtbar, was im Kopf los ist.

So hat es einen Fall gegeben, wo ein Vater den Notdienst angerufen hatte, sein Kind (7 Monate alt) sei vom Wickeltisch gefallen und um Hilfe bat. Da die Ärzte eher der Meinungen waren, der Vater hätte das Kind aus Zorn fast totgeschüttelt, wurde ein EEG gemacht. Anhand des EEGs bestätigte sich der Verdacht der Ärzte und der Vater ist verurteilt worden.

Dass ein EEG nicht immer der Weisheit letzter Schluss ist, zeigt, dass es viele Patienten gibt, die trotz vieler Anfälle ein einwandfreies EEG haben. Ich empfehle Anfallskranken, einmal im Quartal zum Neurologen zu gehen, ein EEG machen und die Blutwerte kontrollieren zu lassen. Denn nur anhand vieler EEGs ist es dem Neurologen möglich, die optimalen therapeutischen Maßnahmen einzuleiten.

Nicht anfallsfreien Patienten empfehle ich dringend, über die Erkrankung Buch zu führen. Das würde bedeuten, ein Anfallskalender sollte das Mindeste sein, was regelmäßig eingesetzt wird. Nur die aktive Mitarbeit des Patienten kann es dem Arzt ermöglichen, die richtige Therapie zu finden.

Und Ehrlichkeit ist gefragt. Wer aufgrund negativer Konsequenzen hinsichtlich der Fahrerlaubnis Anfälle verschweigt, wird damit rechnen müssen, dass der Neurologe die Mediakation senkt, somit sind dann weitere Anfälle programmiert.

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Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Bitte wenden Sie sich an ihren Neurologen!

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