1.Epilepsieanfall

Bianca20 @, Thursday, 02.02.2006, 10:07 (vor 6662 Tagen)

Hallo zusammen,

auch ich habe vor fast 2 Wochen meinen 1. Epilepsie Anfall erlitten und weiß noch nicht so recht damit umzugehen.Ich bin froh über jeden Ratschlag den ich bekommen kann.

Ich bin ziemlich schockiert, weil es auch in meiner Familie noch nie zu Anfällen gekommen ist. Ich lebe jetz irgendwie mit einer gewissen Angst, die sicher nicht gut für mich ist. Das sagt mir jeder Arzt trotzdem hab ich sie. Ich muss dagegen ankämpfen...

Bei mir besteht wohl die Hoffnung,dass es einmalig bleibt. Ich muss jetzt erstmal für 6 Monate Orfiril nehmen und natürlich Fahrverbot usw...! Meine Angst besteht jetzt einfach darin,dass so etwas noch einmal passiert. Man verliert so völlig die Kontrolle über sich selbst und das macht mich schwach...

Bin über alle Infos dankbar.

lg

bibi

Re: 1.Epilepsieanfall

Hanni @, Thursday, 02.02.2006, 13:00 (vor 6662 Tagen) @ Bianca20

[zitat=Bianca20]Hallo zusammen,

auch ich habe vor fast 2 Wochen meinen 1. Epilepsie Anfall erlitten und weiß noch nicht so recht damit umzugehen.Ich bin froh über jeden Ratschlag den ich bekommen kann.

Ich bin ziemlich schockiert, weil es auch in meiner Familie noch nie zu Anfällen gekommen ist. Ich lebe jetz irgendwie mit einer gewissen Angst, die sicher nicht gut für mich ist. Das sagt mir jeder Arzt trotzdem hab ich sie. Ich muss dagegen ankämpfen...

Bei mir besteht wohl die Hoffnung,dass es einmalig bleibt. Ich muss jetzt erstmal für 6 Monate Orfiril nehmen und natürlich Fahrverbot usw...! Meine Angst besteht jetzt einfach darin,dass so etwas noch einmal passiert. Man verliert so völlig die Kontrolle über sich selbst und das macht mich schwach...

Bin über alle Infos dankbar.

lg

bibi[/zitat]

Hi Bianca,
weiss man was der Auslöser bei dir war für den Anfall ?
Dass du Angst hast is ganz normal ,ich habe auch Angst davor dass ic hz.B einen Anfall bekomm wenn ich unterwegs bin (haatte zum Glück nur drei davon bis jetzt ). Geht jedem so bestimmt-aber wenn du gut mit Medis eingestellt bist ,musst du nicht mehr so grosse Angst haben .
kannst mir ja ne Mail schreiben wenn du willst
liebe Grüsse Hanni

Re: 1.Epilepsieanfall

Katja @, Thursday, 02.02.2006, 19:03 (vor 6661 Tagen) @ Bianca20

[zitat=Bianca20]Hallo zusammen,

auch ich habe vor fast 2 Wochen meinen 1. Epilepsie Anfall erlitten und weiß noch nicht so recht damit umzugehen.Ich bin froh über jeden Ratschlag den ich bekommen kann.

Ich bin ziemlich schockiert, weil es auch in meiner Familie noch nie zu Anfällen gekommen ist. Ich lebe jetz irgendwie mit einer gewissen Angst, die sicher nicht gut für mich ist. Das sagt mir jeder Arzt trotzdem hab ich sie. Ich muss dagegen ankämpfen...

Bei mir besteht wohl die Hoffnung,dass es einmalig bleibt. Ich muss jetzt erstmal für 6 Monate Orfiril nehmen und natürlich Fahrverbot usw...! Meine Angst besteht jetzt einfach darin,dass so etwas noch einmal passiert. Man verliert so völlig die Kontrolle über sich selbst und das macht mich schwach...

Bin über alle Infos dankbar.

lg

bibi[/zitat]

Hallo Bibi,
nur keine Panik, vielleicht bekommst Du in Deinem Lesen nie wieder einen Anfall, wer weiss das schon. Mein Bruder hat vor 10 Jahren einen einzigen Anfall gehabt und danach nie wieder! Da er diesem Zeitpunkt ziemlich betrunken war, hat er den Kontrollverlust natürlich nicht bewußt erlebt und war deswegen auch nicht so panisch im Anschluss daran und auch wir anderen haben das gar nicht so wahrgenommen als Anfall - wir haben es schon bemerkt, aber mehr auf den Alkohol geschoben. Jedenfalls war er damals nicht mal beim Arzt (aus heutiger Sicht würde ich das natürlich für grob fahrlässig halten). Und seitdem war nichts mehr! Warte doch erstmal ab, Orfiril ist ja in ganz vielen Fällen gut wirksam! Und wenn in Deiner Familie sonst nichts bekannt ist - vielleicht kommt es ja gar nciht zu einem weiteren Anfall!
Ich wünsch Dir jedenfalls alles Gute!
LG
Katja

Re: 1.Epilepsieanfall

Jana @, Thursday, 02.02.2006, 21:21 (vor 6661 Tagen) @ Bianca20

Hallo bianca,
ich werde dieses jahr 46 jahre und auch mich hat die epilepsie im sept.05 regelrecht überfallen, denn da hatte ich meinen 1. grand mal anfall ausgerechnet am 11. geburtstag meines sohnes. in unserer familie hatte auch noch nie jemand epilepsie, was der auslöser bei mir dafür war weiß niemand. seit okt.05 nehme ich carbamazepin bisher ohne großen erfolg, denn ich habe seither fast tägl. kleinere "schwindelanfälle" (ich möchte dir jetzt aber nicht noch mehr angst machen)und kann deine ängste gut verstehen. ich glaube auch, dass es nichts bringt diese zu verdrängen, sondern man sollte sich seinen ängsten stellen und darüber reden. habe von einer frau gehört,die vor drei jahren plötzlich epilepsie bekam aber inzwischen optimal auf medikamente eingestellt ist und sehr gut mit ihrer krankheit klarkommt
alles gute jana

Re: Re: 1.Epilepsieanfall

Bianca20 @, Friday, 03.02.2006, 08:41 (vor 6661 Tagen) @ Bianca20

Hi Hanni,

danke für deinen Text. Würde dir ja eine e-mail schreiben, wenn ich jedoch auf deinen Namen klicke heißt es bei mir dass der Mailclient nicht eingerichtet wäre...??! Wie ist denn deine Addy? Meine ist : bianca-stb@web.de, würde mich freuen mal von dir zu lesen. Wie alt bist du denn?

Bei mir sind sie sich über den Auslöser auch noch nicht klar, weil sie den Herd nicht finden konnten. Sie vermuten evtl. Angst! Natürlich habe ich weiterhin die HOffnung, dass es das 1. und auch Letzte Mal war. Jedoch bin ich natürlich am grübeln ob ich vielleicht shcon früher solche Anfälle hatte, sie nur nicht als Krampfanfälle erkannt wurden...Es geht ganz schön viel im Kopf rum. Ich kann im Moment gar keinen klaren Gedanken fassen. ich bin froh, wenn ich am Montag wieder auf die arbeit gehen kann!;0) Vielleicht bringt mich der Alltag ja ein wenig runter und relativiert die Situation!

Re: 1.Epilepsieanfall

Bianca20 @, Friday, 03.02.2006, 08:55 (vor 6661 Tagen) @ Bianca20

Hallo Katja,

danke auch für deinen text ;0), nimmt denn dein Bruder sozusagen auch keine tabletten?

Denn eigentlich hatte ich ja 2 anfälle denn im Krankenhaus bei der nervenwasseruntersuchung (hatte ich panische Angst davor)wurde ich auch bewusstlos und habe dann das krampfen angefangen. Deshalb vermuten die Ärzte dahinter Angst, als Auslöser.


Ich schau jetzt mal wie ich die Tabletten vertrage und wie es im Alltag weiter geht.

Warum kennst du dich eigentlich damit so gut aus? mit Orfirl beispielsweise? Bist du selbst auch betroffen?

lg

bibi

Re: Re: 1.Epilepsieanfall

Bianca20 @, Friday, 03.02.2006, 08:58 (vor 6661 Tagen) @ Bianca20

Hallo Jana,

wie schaut es denn da mit deinem Beruf aus? wenn es dir täglich so schlecht geht? Kannst du denn da überhaupt arbeiten gehen?

bisher vertrage ich die Tabletten gut, klar man ist ziemlich müde, aber das war ich vorher auch schon immer ;0)! von dieser seite hat sich nicht viel geändert für mich.

Wie hast du deine Angst überwunden?Wenn du sie schon überwunden hast...


lg

bibi

Re: Re: Re: 1.Epilepsieanfall

Jana @, Friday, 03.02.2006, 20:55 (vor 6660 Tagen) @ Bianca20


hallo bianca,also ich bin z.z noch au geschrieben und hoffe, dass ich bald wieder arbeiten kann. solange die situation noch so wie im moment ist, kann ich leider noch nicht(denn ich habe berufl. mit kindern zu tun) ich hoffe,dass ich bald die optimale medikamenteneinstellung habe. was meine angst berrifft, kann ich mit meinem mann sehr viel abarbeiten und wenn ich merke,dass ein schwindelanfall kommt, der mit angstgefühlen begleitet ist, steht er mir bei - zum glück war er bis jetzt immer da. vielleich bin ich ja jetzt auf dem richtigen weg, denn seit dienstag hatte ich keinen anfall mehr.
was mich eigentlich so frustriert, ist, dass ich abends immer schön brav in mein bettchen muss (wegen der anfälle)partys usw. sind jetzt weitgehendst tabu....ich habe erhöhte leberwerte - auch ohne alkohol:-)na ja, etwas positives hat´s ja auch - wenn ich auf geburtstagfeiern gehe bin ich ein billiger gast, denn ich bringe mein alkoholfreies bier mit, wasser und tee trinke ich tagsüber genug und mit limo und co kann ich mich nicht anfreunden.

gruß jana

Re: Re: 1.Epilepsieanfall

Katja @, Monday, 06.02.2006, 19:56 (vor 6657 Tagen) @ Bianca20

Hallo nochmal,
sorry, ich war ein paar Tage nicht online. Nein, mein Bruder nimmt keine Tabletten und er hat trotzdem nie wieder einen Anfall gehabt (soweit ich weiss, jedenfalls nicht...)Ich selbst hatte als Kind vermutlich Absencen, die aber unbehandelt blieben (ich war halt so "verträumt" ;-)) Mein Sohn hat Absencen, ist aber unter Orfiril vollkommen anfallsfrei. Orfiril ist nach Aussage unseres Neurologen in vielen Fällen (hängt von der Epi ab) das Mittel der ersten Wahl, gut verträglich (angeblich hat es gar keine Nebenwirkungen, naja, wers glaubt, aber mein Sohn verträgt es trotz anfänglich hoher Dosis ganz gut). Die Absencen sind heilbar, Orfiril wird bei meinem Sohn jetzt grad ausgeschlichen und mit etwas Glück hat er dann nie wieder etwas. Du siehst also, es gibt durchaus auch völlig "unspektakuläre" Krankheitsverläufe. Es ist sicher immer schwierig, sich auf so eine neue Situation einzustellen, starke Medikamente, Fahrverbot etc., aber ich finde positives Denken ganz wichtig! Und wenn Du schon eine Vorstellung hast, was bei Dir den Anfall ausgelöst haben könnte, dann ist das doch schon eine Möglichkeit, besser mit der Erkrankung umzugehen (mein Bruder ist jedenfalls nahzu abstinent seitdem ;-))
LG
Katja

Re: Re: Re: 1.Epilepsieanfall

Bianca20 @, Tuesday, 07.02.2006, 08:44 (vor 6657 Tagen) @ Bianca20

Hallo Katja,

ja ich nehme ja auch Orfiril und das mit den Nebenwirkungen stimmt wirklich nicht so ganz. Erstmal steht da die Müdigkeit ganz groß im Vordergrund und mir wurde jetzt schon von zwei Ärzten gesagt, dass man davon auch zunimmt. Ich weiß nicht ob es deinem Sohn genauso geht? Ich nehme die Tabletten erst seit 1 Wocher von daher kann ich da noch nicht viel zu sagen.
Wird sich wohl in Zukunft weisen..abwarten!

WAs meinen Anfall angeht vermuten die Ärzte Angst. Das würde auf alle Fälle zutreffen,aber ich kann mir irgendwie net vorstellen,dass durch Angst sich ein Krampfanfall auslösen kann..
Ich träume in letzter Zeit oft von einem Anfall..:-(

lg
bibi

Re: Re: Re: Re: 1.Epilepsieanfall

Katja @, Tuesday, 07.02.2006, 12:42 (vor 6657 Tagen) @ Bianca20

Hallo Bibi,

bei meinem Sohn wirken die meisten Medikamente eher "umgekehrt" - als er im KKH vor einer Operation Beruhigungsmittel bekam, ist er total aufgedreht! daher ist er auch vom Orfiril eher (noch) aktiver geworden und hat auch eher ab- als zugenommen. Insgesamt würde ich aber sagen, dass die Nebenwirkungen nach einigen Wochen nachgelassen haben und dann die positiven Wirkungen (Anfallsfreiheit!) ganz deutlich überwogen haben! Also nicht verzweifeln, das wird schon noch! Als Auslöser für einen Anfall kann ich mir vieles vorstellen, ich denke, da wissen die Ärzte am Besten bescheid und natürlich Du selbst mit Deiner Beobachtung! Dass Du von dem Anfall träumst, ist verständlich, natürlich macht so etwas Angst und das muss man verarbeiten! Mein Sohn war auch etwas "durch den Wind" bis sich alles eingespielt hatte und das Orfiril wirkte, aber Kinder können diese Dinge noch besser verarbeiten als Halbwüchsige oder Erwachsene denke ich! Das ist jetzt einfach eine schwierige Zeit für Dich, versuch, soviel Entspannung zu bekommen wie Du kannst und was Schönes für Dich zu tun und alle unwichtigen Dinge, die Dich belasten, zu reduzieren! Dann schaffst Du es bestimmt wieder ins Lot zu kommen!
LG
Katja

Re: Re: Re: Re: Re: 1.Epilepsieanfall

Bianca20 @, Tuesday, 07.02.2006, 13:19 (vor 6656 Tagen) @ Bianca20

Hallo Katja,

vielen Dank für die lieben Worte, tut echt gut. Ich hoffe auch,dass sich die Nebenwirkungen bei mir nicht unbedingt bewahrheiten.

Ich hoffe natürlich auch,dass ich die Tabletten nicht so lange nehmen muss. So ganz habe ich den Prozess noch nicht verstanden. damit meine ich, wann man die dosis wieder verringern kann, bzw. dass man damit wieder aufhören kann.

Ich bin guter dinge,dass das schon klappen wird. ;0) Ich selbst mache Yoga. Was mir unheimlich gut tut. Ich habe auch großen Spaß daran und ich hoffe,dass mir das dabei hilft. Klar dass Yoga die Krankheit nich heilen kann, aber ich kann Stress abbauen und innere Ruhe finden. Ich denke,dass das erst einmal das wichtigste ist.

Wie geht denn dein Sohn damit um?Damit meine ich seine Freizeitgestaltung und so? Ist er arg eingeschränkt?

lg
bibi

Re: Re: Re: Re: Re: Re: 1.Epilepsieanfall

Katja @, Wednesday, 08.02.2006, 08:28 (vor 6656 Tagen) @ Bianca20

[zitat=Bianca20]Hallo Katja,

vielen Dank für die lieben Worte, tut echt gut. Ich hoffe auch,dass sich die Nebenwirkungen bei mir nicht unbedingt bewahrheiten.

Ich hoffe natürlich auch,dass ich die Tabletten nicht so lange nehmen muss. So ganz habe ich den Prozess noch nicht verstanden. damit meine ich, wann man die dosis wieder verringern kann, bzw. dass man damit wieder aufhören kann.

Ich bin guter dinge,dass das schon klappen wird. ;0) Ich selbst mache Yoga. Was mir unheimlich gut tut. Ich habe auch großen Spaß daran und ich hoffe,dass mir das dabei hilft. Klar dass Yoga die Krankheit nich heilen kann, aber ich kann Stress abbauen und innere Ruhe finden. Ich denke,dass das erst einmal das wichtigste ist.

Wie geht denn dein Sohn damit um?Damit meine ich seine Freizeitgestaltung und so? Ist er arg eingeschränkt?

lg
bibi[/zitat]

Hallo Bibi,

mein Sohn ist gar nicht eingeschränkt, allerdings ist er auch noch zu klein zum Autofahren ;-)Als er noch Anfälle hatte, haben wir natürlich zugesehen, dass beim Schwimmen und Radfahren immer jemand dabei war und zwar unmittelbar an ihm dran, denn er hatte sehr viele Anfälle mit kurzem Bewußtseinsverlust. Das war etwas anstrengend, weil wir ihn natürlich gleichzeitig nicht "überbetüddeln" wollten! Seitdem er anfallsfrei ist fährt er allein mit dem Fahrrad zur Schule und nimmt auch ohne besondere Aufsicht (3 Lehrerinnen für 60 Kids!) am Schwimmunterricht teil, wobei die Lehrer allerdings über die Erkrankung informiert sind. Mir ist zwar klar, dass ein Restrisiko bleibt, aber das nehme ich lieber in Kauf, als dass er immer und überall an seine Krankheit erinnert wird, die vermutlich gar nie mehr auftritt! Das klingt jetzt vielleicht lieblos, aber das Gegenteil ist der Fall: mein Sohn ist mein Augenstern, aber ich möchte gerne, dass er ein möglichst unbelastetes Leben führt, da muss ich mich dann eben mit meinen Ängsten gelegentlich mal ein bisschen zurückhalten (wie das bei Kindern eigentlich immer so ist ;-)). Also - wenn das Medikament gut wirkt wirst Du kaum Einschränkungen zu befürchten haben - kommt natürlich auch drauf an, was Du selbst draus machst!
LG
Katja