Alkohol-oft diskutiert

Hallo Michael,

ich hatte mit 18J Epilepsie bekommen. Mit 25 j war ich medikamentös so eingestellt, daß ich kaum Anfälle hatte. Trotzdem erhielt ich von meinem Arzt gesagt, daß durch Alkohol meine Anfälle öfter auftreten könnten.
Also hab ich es ausprobiert. Bei mir waren es zwar nur 3 Humpen Pils und mehrere Apfelkorn fast täglich und einmal im Monat 1/3 Asbach/Cola.
Ergebnis des 2jährigen Selbstversuchs :
keine erhöhten Anfälle. Aber nach den 2 Jahren war auch der Reiz weg und ich habe von da an nur noch Apfelsaft-schorle getrunken.

Auch habe ich in Discos überprüft, ob ich photosensibel bin : Ergebnis auch nicht.

Ich kann dich also gut verstehen,

aber damals das war ja auch mein Körper - meine Verantwortung und meine jugendliche Suche nach einer Grenze und der Überprüfbarkeit von medizinischen Aussagen.

Ich hoffe du bist dir immer im klaren darüber, daß mein Ausprobieren kein Freifahrtsschein für dich sein soll.

lg Ragnar

und sauf nicht soviel !

Hallo,
also, meine Frau hat seit Jahren Epi und trinkt regelmäßig Alkohol. Allerdings sehr wenig. Ein Glas Wein am Abend entspannt. Bei einem entspanntem Epi ist die Möglichkeit eines Anfalls geringer.
Alkohol erweitert die Gefäße. Aber was passiert, wenn die Wirkung nachlässt? Die Gefäße ziehen sich wieder zusammen (Kater). Das ist dann gefährlich.
Fazit: Alkohol nur in Maßen, nicht in Massen. Schlafentzug ist ebenso gefährlich. Es tut mir leid, wenn ich dir nicht das schreibe, was du lesen willst, aber ich denke eine ehrliche Antwort kann dir mehr helfen.
Gruß
Hörnchen28

Danke erst einmal für die beiden schnellen Antworten.
Natürlich ist mir eine ehrliche Antwort lieber.
Es ist ja auch nicht so, dass ich vor der Realität die Augen verschliesse und auf medizinisch, fundierte Begründungen nicht reagieren würde.
In meinem Alltag spielte dieser eine Anfall allerdings nach meiner Führerscheinpause überhaupt keine Rolle mehr. Ich leb(t) wie alle meine Freunde und wurde nur durch die allmorgendliche Tabletteneinnahme, die 3-monatige Kontrolle meiner Leberwerte und mein halbjährlichen Besuch bei meiner Neurologin daran erinnert-ich hab mich durch die Tabletten einfach völlig sicher gewähnt.
Irgendwie kam ich aber letztens auf diese Frage, die mich seitdem nicht mehr loslässt und weshalb ich jede Information aufsauge, die ich nur finden kann.
Auch meine Neurologin habe ich natürlich gefragt.
ALlerdings begegnete sie mir mit Floskeln ala "Alkohol ist eh nicht gesund,etc." und ich bin mir sicher, dass sie es sich da ein bißchen zu leicht macht.
Es gibt ja bekanntlich dutzende verschiedene Epilepsieformen, die mit unzähligen verschiedenen Medikamenten und Medikamentendosen therapiert werden.(Bei jedem Erkrankten sind die Nebenwirkungen andere-ich bemerke zum Beispiel überhaupt keine; ein weiterer Grund für das Vergessen)
Und ich denke, die Neurologen sollten sich etwas mehr fragen was es heisst, einem 18,19-jährigen zu sagen(überspitzt formuliert): "kein Alkohol, keine Disco, kein Schlafentzug (also auch keine Party bis in die Morgenstunden ohne Alkohol); das bedeutet leider der Verzicht auf vieles was in dem Alter dazugehört, worüber man redet, etc -Ausnahmen bestätigen die Regel
Und solange mir niemand eine konkrete, medizinische Sicht der Dinge geben kann, kann ich mein Leben nicht ändern.
Ich möchte nicht in 10 Jahren aufgrund neuer Forschungsergebnisse hören, dass ich mit meiner speziellen Form der Epilepsie und meiner speziellen reaktion auf die Medikamente die ganze Zeit zu 90% safe gewesen wäre -eine ungeheure Vorstellung.

@hoernchen: du bist ja ein bißchen auf die medizinische Ebene eingegangen, was die Gefäße angeht...
Dazu wusste meine Neurologin Konkretes zu sagen, in etwa: "da ist es wohl ganz gut, dass du deine Medikamente morgens nimmst und die Gefahr wohl erheblich abschwächst.
Einen schönen Tag noch...
Michael

Hallo Michael

Früher hab ich auch oft Fete gemacht, Alkohol in unmengen und Nächte lang durchgemacht. War übrigens DJ und deshalb oft unterwegs. Danach hab ich immer wieder Anfälle gehabt wegen des Alkohols. Jetzt hat sich das ganze so verschlimmert das ich fast 100 davon hab im Jahr obwohl ich weder trinke noch viel ausgehe.

Deshalb sollt man mit Alkohol vorsichtig umgehen da übermäßiger Alkoholgebrauch jetzt mal ganz unabhängig von Epi einen ganzen Rattenschwanz von beruflichen und sozialen Problemen nach sich zieht. Mal ein Bierchen mit den Kumpels oder ein Gläschen Wein ist kein Problem, auch wenn man sich mal eine lange Nacht gönnt. Aber vernünftig sollte mit Alkohol immer umgegangen werden. Daher trinke in Maßen und nicht in Massen.

Grüße Werner

Hallo Michael,
ich muss zum ersten einmal sagen, dass partys keine frage des alters sind, denn ich gehe -obwohl schon in einem gesetzten alter von fast46 - auch sehr gerne auf patys. ich habe im sept letzten jahres meinen ersten grand mal gehabt und seither noch mehrere kleine. muss sagen das hat mien ganzes leben auf den kopf gestellt. meine leberwerte sind dank der medikamente leicht erhöht, ich traue mich keinen schoppen mehr zu machen geschweige denn lange wach zu bleiben. waren denn deine leberwerte normal? natürlich weiß auch ich, dass alkohol nicht gesund ist, aber ich trau mich noch nicht mal mehr einen wein zu trinken und tu ich es doch, krieg ich schon ein schlechtes gewissen. von daher interesiert deine frage auch mich ( einen partyurlaub mache ich nicht - wegen des hohen alters )

gruß jana

Hallo
Ich bin in ähnlicher Situation, hatte mit 14 meine ersten Anfälle sind dann aber bei einer Dosis von 1200mg Timox auch sofort verschwunden. Habe die ganzen Jahre auch immer fröhlich an so manchen Wochenend unmengen gesoffen und das klappt alles wunderbar.
Nur ich muss vor der Einnahem ne STunde lang viel wasser trinken, weil wenn ich noch viel Alkohol im Magen habe, wenn ich die Tabletten habe wird mir schlwecht, aber mit viel Wasser geht das.

greetz