Anfall und Kinderplanung!!!

Danny @, Tuesday, 14.02.2006, 17:30 (vor 6645 Tagen)

Hallo,

meine Freundin Mandy hat seit langer Zeit einen Epilesieanfall bekommen. Das Telefon klingelte und sie gab es mir und kurz danach ging es auch schon los...der Anfall dauerte ca.10-15min.

Meine Freundin nimmmt Keppra 500mg 1-0-1(Medikament ist noch nicht all zu lang auf dem Markt), nach ihrem Krankenhausaufenthalt wurde sie auf 1-0-2 umgestellt, letztens hatte sie auch nochmal eine Absence und zitterte mit allen Muskeln.

Wir sind aber auch schon kräftig beim Kinder planen, und da sehe ich nun Gefahren!!!

Welches Medikament kann man für eine Aufwachepilesie und für eine eventuelle Schwangerschaft empfehlen???
Gibt es kompetente Kliniken in Sachsen, speziell dafür ?


THX

Re: Anfall und Kinderplanung!!!

Zerophyr @, Wednesday, 15.02.2006, 12:07 (vor 6644 Tagen) @ Danny

Grüss dich!
Also ich nehme ebenfalls Keppra 500mg 1-0-1 und dann noch einmal Lamictal 50mg 1-0-0 und Lamictal 100mg 0-0-1. Ist also auch eine recht hohe dosierung und wenn es erhöht werden muss, da du ja sagst das sie mit allen Muskeln zuckte etc. Oder es erfolgt eine Medikamenten umstellung da es ja wohl nicht richtig gut anschlägt, bei mir sind zwar auch ab und an noch Krämpfe da, aber nur in stresssituationen.
Meinen informationen nach sollte eine Frau in behandlung mit Epilepsiemedis keine Kinder kriegen (habe ich so gehört), kenne da jemanden dem es strengstens verboten wurde. Kommt aber wahrscheinlich auch drauf an welche Medikamente sie bekommt, der beste ansprechpartner dafür ist allerdings der Neurologe eures vertrauens, der wird sicherlich einen guten Rat haben.
Mehr infos kann "ich" dir leider nicht geben, trotzdem schonmal viel Glück und alles gute zwecks der Planung und hoffe für euch, das es keine probleme geben wird :-)
MfG

Re: Anfall und Kinderplanung!!!

Zerophyr @, Wednesday, 15.02.2006, 12:13 (vor 6644 Tagen) @ Danny

Habe etwas vergessen, schaue dir mal den Beitrag an "Lamictal und Schwangerschaft".
Wird euch sicherlich weiterhelfen. :-)

[zitat=Danny]Hallo,

meine Freundin Mandy hat seit langer Zeit einen Epilesieanfall bekommen. Das Telefon klingelte und sie gab es mir und kurz danach ging es auch schon los...der Anfall dauerte ca.10-15min.

Meine Freundin nimmmt Keppra 500mg 1-0-1(Medikament ist noch nicht all zu lang auf dem Markt), nach ihrem Krankenhausaufenthalt wurde sie auf 1-0-2 umgestellt, letztens hatte sie auch nochmal eine Absence und zitterte mit allen Muskeln.

Wir sind aber auch schon kräftig beim Kinder planen, und da sehe ich nun Gefahren!!!

Welches Medikament kann man für eine Aufwachepilesie und für eine eventuelle Schwangerschaft empfehlen???
Gibt es kompetente Kliniken in Sachsen, speziell dafür ?


THX[/zitat]

Re: Re: Anfall und Kinderplanung!!!

Melanie @, Wednesday, 15.02.2006, 17:06 (vor 6644 Tagen) @ Danny

@zerophyr

nanana nun mal halblang, also keine Kinder unter Epilepsie-Behandlung und sogar in einem Fall strengstens verboten, das kann es nicht geben, und selbst wenn es solche Ärzte gibt, braucht man sich an ein so schwachsinniges Verbot sicher nicht halten. Wir leben schließlich nicht mehr im dritten Reich. Man kann es keiner Frau, egal wie krank oder behindert, verbieten Kinder zu haben, das geht gegen die Menschenrechte. Es ist sicher so, dass es Risiken gibt, teilweise sogar recht große, ein Kind mit Fehlbildungen zur Welt zu bringen, aber das ist die freie Entscheidung einer jeden Frau ob sie dieses Risiko eingehen will. Also. Das wollte ich nur mal klarstellen. Eine Frau mit Epilepsie hat genauso das Recht frei zu entscheiden ob sie Kinder will oder nicht, wie eine gesunde.

Re: Re: Re: Anfall und Kinderplanung!!!

BiMaJu @, Wednesday, 15.02.2006, 19:02 (vor 6644 Tagen) @ Danny

[zitat=Melanie]@zerophyr

nanana nun mal halblang, also keine Kinder unter Epilepsie-Behandlung und sogar in einem Fall strengstens verboten, das kann es nicht geben, und selbst wenn es solche Ärzte gibt, braucht man sich an ein so schwachsinniges Verbot sicher nicht halten. Wir leben schließlich nicht mehr im dritten Reich. Man kann es keiner Frau, egal wie krank oder behindert, verbieten Kinder zu haben, das geht gegen die Menschenrechte. Es ist sicher so, dass es Risiken gibt, teilweise sogar recht große, ein Kind mit Fehlbildungen zur Welt zu bringen, aber das ist die freie Entscheidung einer jeden Frau ob sie dieses Risiko eingehen will. Also. Das wollte ich nur mal klarstellen. Eine Frau mit Epilepsie hat genauso das Recht frei zu entscheiden ob sie Kinder will oder nicht, wie eine gesunde. [/zitat]

Hi Melanie,
ich gib Dir wirklich zu 100% recht, niemand hat das Recht einer Frau mit Epi. vorzuschreiben das sie ein Kind bekommen darf oder nicht. Das wäre ja noch schöner!
Ich z.B. habe Epi. seid 23 Jahren, wurde rechtzeitig Umgestellt auf andere Medis. und habe zwei gesunde Kinder. Ein Baby mit Fehlbildung zu bekommen kann jeder Frau zu stoßen. Bei uns Epi.-frauen ist die warscheinlichkeit ein Baby mit Fehlbildung zu bekommen, 2-3% höher. Also immer langsam mit den Worten!!!

Grüße BiMaJu

Re: Anfall und Kinderplanung!!!

Danny @, Wednesday, 15.02.2006, 19:14 (vor 6644 Tagen) @ Danny

Ich bin auch der Meinung das wir Kinder planen können. 2-3% klingt meiner Meinung nach Akzeptabel, es ist ein Risiko welches man eingehen kann und ich denke bei dem heutigen Stand der Medizintechnik könnte man doch sicherlich auch vorbeugen.

Mich würde mal noch interessieren, was ich unter eine rechtzeitige Umstellung meiner Medikamente verstehen soll?? Sind das 1-2 Monate oder 2-3 Wochen??

Ich habe auch gehört das viele Frauen bei einer Schwangerschaft gar keinen Epi-Anfall bekommen durch hormonelle Umstellungen und es auch wahrscheinlich ist das man danach Anfallsfrei werden könnte. Wie sieht es da mit Erfahrungen aus?

Muss man mit der richtigen Medikamentösen Einstellung anfallsfrei sein oder sind hin und wieder zeitliche Anfälle als normal zu betrachten? Denn in meinen Augen ist das nicht normal!

Wir wissen das dies viele Fragen auf einmal sind, aber wir wollen nicht blind und unwissend Planen.

THX

[zitat=BiMaJu][zitat=Melanie]@zerophyr

nanana nun mal halblang, also keine Kinder unter Epilepsie-Behandlung und sogar in einem Fall strengstens verboten, das kann es nicht geben, und selbst wenn es solche Ärzte gibt, braucht man sich an ein so schwachsinniges Verbot sicher nicht halten. Wir leben schließlich nicht mehr im dritten Reich. Man kann es keiner Frau, egal wie krank oder behindert, verbieten Kinder zu haben, das geht gegen die Menschenrechte. Es ist sicher so, dass es Risiken gibt, teilweise sogar recht große, ein Kind mit Fehlbildungen zur Welt zu bringen, aber das ist die freie Entscheidung einer jeden Frau ob sie dieses Risiko eingehen will. Also. Das wollte ich nur mal klarstellen. Eine Frau mit Epilepsie hat genauso das Recht frei zu entscheiden ob sie Kinder will oder nicht, wie eine gesunde. [/zitat]

Hi Melanie,
ich gib Dir wirklich zu 100% recht, niemand hat das Recht einer Frau mit Epi. vorzuschreiben das sie ein Kind bekommen darf oder nicht. Das wäre ja noch schöner!
Ich z.B. habe Epi. seid 23 Jahren, wurde rechtzeitig Umgestellt auf andere Medis. und habe zwei gesunde Kinder. Ein Baby mit Fehlbildung zu bekommen kann jeder Frau zu stoßen. Bei uns Epi.-frauen ist die warscheinlichkeit ein Baby mit Fehlbildung zu bekommen, 2-3% höher. Also immer langsam mit den Worten!!!

Grüße BiMaJu[/zitat]

Re: Re: Anfall und Kinderplanung!!!

Danny @, Wednesday, 15.02.2006, 19:23 (vor 6644 Tagen) @ Danny

Frage an Zerophyr:

Welche Art von Krämpfen treten bei dir auf? Sind es Krampfanfälle mit Bewußtseinstörungen oder "nur" Muskelkrämpfe, bemerkbar durch Zittern.

Hast du außerdem vorher einen erhöhten Herzschlag oder ein Schwindelgefühl oder ein Taubheitsgefühl oder kribbeln in den äußeren Extremitäten, wie ich?


[zitat=Zerophyr]Grüss dich!
Also ich nehme ebenfalls Keppra 500mg 1-0-1 und dann noch einmal Lamictal 50mg 1-0-0 und Lamictal 100mg 0-0-1. Ist also auch eine recht hohe dosierung und wenn es erhöht werden muss, da du ja sagst das sie mit allen Muskeln zuckte etc. Oder es erfolgt eine Medikamenten umstellung da es ja wohl nicht richtig gut anschlägt, bei mir sind zwar auch ab und an noch Krämpfe da, aber nur in stresssituationen.
Meinen informationen nach sollte eine Frau in behandlung mit Epilepsiemedis keine Kinder kriegen (habe ich so gehört), kenne da jemanden dem es strengstens verboten wurde. Kommt aber wahrscheinlich auch drauf an welche Medikamente sie bekommt, der beste ansprechpartner dafür ist allerdings der Neurologe eures vertrauens, der wird sicherlich einen guten Rat haben.
Mehr infos kann "ich" dir leider nicht geben, trotzdem schonmal viel Glück und alles gute zwecks der Planung und hoffe für euch, das es keine probleme geben wird :-)
MfG[/zitat]

Re: Anfall und Kinderplanung!!!

Anja @, Tuesday, 21.02.2006, 22:04 (vor 6638 Tagen) @ Danny

"Mich würde mal noch interessieren, was ich unter eine rechtzeitige Umstellung meiner Medikamente verstehen soll?? Sind das 1-2 Monate oder 2-3 Wochen??"

Eher 1-2 Monate, das alte Medikament muss ausgeschlichen und das neue eingestellt werden, und da gerade in der Übergangsphase eine erhöhte Anfallsgefahr besteht (und ja auch noch nicht klar ist, wie das neue Medikament vertragen wird) ist schon etwas Geduld notwendig.

"Ich habe auch gehört das viele Frauen bei einer Schwangerschaft gar keinen Epi-Anfall bekommen durch hormonelle Umstellungen und es auch wahrscheinlich ist das man danach Anfallsfrei werden könnte. Wie sieht es da mit Erfahrungen aus?"

In der Schwangerschaft wurde bei mir zur Kontrolle alle sechs Wochen ein EEG gemacht - alles in Ordnung und keine Anfälle. Allerdings hatte ich mehrere Petit-Mal fünf Tage nach der Geburt, wohl bedingt durch die hormonelle Umstellung und die allgemeine Erschöpfung. Nach der Rückumstellung auf das alte Medikament bin ich wieder so krank wie vorher mit einem kleinen Anfall pro Jahr.

"Muss man mit der richtigen Medikamentösen Einstellung anfallsfrei sein oder sind hin und wieder zeitliche Anfälle als normal zu betrachten? Denn in meinen Augen ist das nicht normal!"

Seit nun 18 Jahren habe ich keinen Grand-Mal mehr gehabt, und mit den Petit Mal unter einem Medikament, das ich gut vertrage, kann ich gut leben.

Anja