Angst vor dem Einschlafen

Udo @, Sunday, 30.04.2006, 12:18 (vor 6575 Tagen)

Hallo allerseits,

meine Tochter hatte mit einem Jahr und zwei Monaten Anfälle und bekommt seit dem Orfiril Long. Sie hatte damals 6 Anfälle innerhalb 3 Tagen. Dann war Ruhe bis voriges Jahr insgesamt 3 Mal. Seit ca. 5 Wochen haben wir einen neuen Zustand erreicht. Es begann mit Mittelohrentzündung, dafür Antibiotika bekommen und nach 2 Tagen der erste Anfall, den sie im Gegensatz zu früher mitbekommen hat. Nach dem dritten, wohl bewusst mitbekommenen, gab es eine Bewusstseinsveränderung. Sie war nicht mehr lebhaft, sehr in sich gekehrt und wollte nicht mehr allein sein. Selbst wenn man den Raum verlässt, die Türen offen lässt bekam sie Panik.
Seit ca. 2 Wochen bekommt sie dazu Trileptal. Am Tag ist sie faktisch die "Alte", lebhaft, redselig etc. :-)
Geht es aber ans Schlafen, hat sie mehr oder wenig Angst. Ein paar Tage fast ohne Probleme, dann wieder ein Anfall und wieder diese Unruhe. Sie ist jetzt 4 1/2 Jahre, und kann natürlich nicht genau sagen, was mit ihr geschieht.
Im Kindergarten geht es weitesgehend, sie hat dort bereits einen Anfall, aber selbst Schlafen ist nicht unbedingt das Problem.
Ich weiss nicht, wie ich Ihr helfen soll. Weiss jemand Rat. Es kommt natürlich im Laufe der Zeit, eine Art von Schlafentzug zustande, aus Angst. Was das Ganze eher noch verschlechtert, habe ich bereits nachgelesen. Sollte man Fernsehen abschaffen, die Wohnung wechseln oder vielleicht Dr. Bach's Notfalltropfen (Rescue drops) geben?

Für Antworten wäre ich Dankbar.

als Nachtrag, Anfang Mai ist noch die MRT-Röhre geplant

Re: Angst vor dem Einschlafen

Katja @, Sunday, 30.04.2006, 14:10 (vor 6575 Tagen) @ Udo

[zitat=Udo]Hallo allerseits,

meine Tochter hatte mit einem Jahr und zwei Monaten Anfälle und bekommt seit dem Orfiril Long. Sie hatte damals 6 Anfälle innerhalb 3 Tagen. Dann war Ruhe bis voriges Jahr insgesamt 3 Mal. Seit ca. 5 Wochen haben wir einen neuen Zustand erreicht. Es begann mit Mittelohrentzündung, dafür Antibiotika bekommen und nach 2 Tagen der erste Anfall, den sie im Gegensatz zu früher mitbekommen hat. Nach dem dritten, wohl bewusst mitbekommenen, gab es eine Bewusstseinsveränderung. Sie war nicht mehr lebhaft, sehr in sich gekehrt und wollte nicht mehr allein sein. Selbst wenn man den Raum verlässt, die Türen offen lässt bekam sie Panik.
Seit ca. 2 Wochen bekommt sie dazu Trileptal. Am Tag ist sie faktisch die "Alte", lebhaft, redselig etc. :-)
Geht es aber ans Schlafen, hat sie mehr oder wenig Angst. Ein paar Tage fast ohne Probleme, dann wieder ein Anfall und wieder diese Unruhe. Sie ist jetzt 4 1/2 Jahre, und kann natürlich nicht genau sagen, was mit ihr geschieht.
Im Kindergarten geht es weitesgehend, sie hat dort bereits einen Anfall, aber selbst Schlafen ist nicht unbedingt das Problem.
Ich weiss nicht, wie ich Ihr helfen soll. Weiss jemand Rat. Es kommt natürlich im Laufe der Zeit, eine Art von Schlafentzug zustande, aus Angst. Was das Ganze eher noch verschlechtert, habe ich bereits nachgelesen. Sollte man Fernsehen abschaffen, die Wohnung wechseln oder vielleicht Dr. Bach's Notfalltropfen (Rescue drops) geben?

Für Antworten wäre ich Dankbar.

als Nachtrag, Anfang Mai ist noch die MRT-Röhre geplant[/zitat]

Warum schläft nicht einfach einer von Euch neben ihr? Wenn sie 4 1/2 ist, hat sie doch sicher schon ein "großes" Bett, in das dann der andere Ehepartner eben für eine Weile umzieht, falls es Euch zu dritt zu eng wird. Mein Sohn ist 8 1/2 und hat immer noch sehr starke Unruhephasen, in denen er fast jede Nacht in unser Bett kommt. Da er sehr unruhig schläft, zieht einer von uns dann eben um in sein Bett. Ich weiss, dass es diese tollen "Jedes Kind kann..." Bücher gibt, die das vermutlich verteufeln würden, aber es ist das einzige Mittel, was ihm in der konketen Situation gegen die Angst hilft. Manchmal wirft er sich noch eine Weile rum, aber dann schläft er wieder ein. Ich finde es wichtig, dass er weiss, dass er JEDERZEIT kommen kann, wenn es ihm schlecht geht! Nach einer Weile gibt es sich dann wieder und er schläft auch wieder im eigenen Bett durch. Ich denke, Deine Tochter hat Ängste, weil sie nicht weiss, was mit ihr geschieht. Sicher kannst Du versuchen, ergänzend Bachblüten oder homöopathische Mittel zu geben, aber ich denke, sie braucht jetzt auch einfach mehr Nähe und Sicherheit!
LG
Katja

Re: Re: Angst vor dem Einschlafen

Udo @, Sunday, 30.04.2006, 15:57 (vor 6575 Tagen) @ Katja

[zitat=Katja][zitat=Udo]Hallo allerseits,

meine Tochter hatte mit einem Jahr und zwei Monaten Anfälle und bekommt seit dem Orfiril Long. Sie hatte damals 6 Anfälle innerhalb 3 Tagen. Dann war Ruhe bis voriges Jahr insgesamt 3 Mal. Seit ca. 5 Wochen haben wir einen neuen Zustand erreicht. Es begann mit Mittelohrentzündung, dafür Antibiotika bekommen und nach 2 Tagen der erste Anfall, den sie im Gegensatz zu früher mitbekommen hat. Nach dem dritten, wohl bewusst mitbekommenen, gab es eine Bewusstseinsveränderung. Sie war nicht mehr lebhaft, sehr in sich gekehrt und wollte nicht mehr allein sein. Selbst wenn man den Raum verlässt, die Türen offen lässt bekam sie Panik.
Seit ca. 2 Wochen bekommt sie dazu Trileptal. Am Tag ist sie faktisch die "Alte", lebhaft, redselig etc. :-)
Geht es aber ans Schlafen, hat sie mehr oder wenig Angst. Ein paar Tage fast ohne Probleme, dann wieder ein Anfall und wieder diese Unruhe. Sie ist jetzt 4 1/2 Jahre, und kann natürlich nicht genau sagen, was mit ihr geschieht.
Im Kindergarten geht es weitesgehend, sie hat dort bereits einen Anfall, aber selbst Schlafen ist nicht unbedingt das Problem.
Ich weiss nicht, wie ich Ihr helfen soll. Weiss jemand Rat. Es kommt natürlich im Laufe der Zeit, eine Art von Schlafentzug zustande, aus Angst. Was das Ganze eher noch verschlechtert, habe ich bereits nachgelesen. Sollte man Fernsehen abschaffen, die Wohnung wechseln oder vielleicht Dr. Bach's Notfalltropfen (Rescue drops) geben?

Für Antworten wäre ich Dankbar.

als Nachtrag, Anfang Mai ist noch die MRT-Röhre geplant[/zitat]

Warum schläft nicht einfach einer von Euch neben ihr? Wenn sie 4 1/2 ist, hat sie doch sicher schon ein "großes" Bett, in das dann der andere Ehepartner eben für eine Weile umzieht, falls es Euch zu dritt zu eng wird. Mein Sohn ist 8 1/2 und hat immer noch sehr starke Unruhephasen, in denen er fast jede Nacht in unser Bett kommt. Da er sehr unruhig schläft, zieht einer von uns dann eben um in sein Bett. Ich weiss, dass es diese tollen "Jedes Kind kann..." Bücher gibt, die das vermutlich verteufeln würden, aber es ist das einzige Mittel, was ihm in der konketen Situation gegen die Angst hilft. Manchmal wirft er sich noch eine Weile rum, aber dann schläft er wieder ein. Ich finde es wichtig, dass er weiss, dass er JEDERZEIT kommen kann, wenn es ihm schlecht geht! Nach einer Weile gibt es sich dann wieder und er schläft auch wieder im eigenen Bett durch. Ich denke, Deine Tochter hat Ängste, weil sie nicht weiss, was mit ihr geschieht. Sicher kannst Du versuchen, ergänzend Bachblüten oder homöopathische Mittel zu geben, aber ich denke, sie braucht jetzt auch einfach mehr Nähe und Sicherheit!
LG
Katja[/zitat]

Hallo Katja,

sei dem dies mit der Angst anfing, schlief sie natürlich wieder mit bei uns im Bett. Jetzt haben wir es auch wieder geschafft, dass sie in ihrem Zimmer schläft und einer von uns daneben.
Uns ist schon klar, dass sie jetzt in erster Linie Nähe und Liebe braucht. Wenn man versucht sie daraufhin anzusprechen, kommt als Antwort: ich weiß nicht was jetzt passiert ist oder ähnliches.
Da wir leider keinen weiter kennen, wollte ich nur mal fragen inwieweit jemand Erfahrung mit so einer Situation hat. Wir sind etwas verzweifelt. Wir konnten unsere Tochter bis dato allein lassen, kürzere Zeit natürlich wie Wäsche aufhängen..., sie ging allein Zähneputzen ins Bett und und und. Ich denke, was jedes Kind in diesem Alter macht.
Jetzt ist ihre Selbständigkeit verloren gegangen und wir müssen uns erst richtig an die neue Situation gewöhnen.

Danke und Grüsse
Udo

Re: Angst vor dem Einschlafen

Alex ⌂ @, Sunday, 30.04.2006, 15:27 (vor 6575 Tagen) @ Udo

[zitat=Katja][zitat=Udo]

Hi Udo
Fragt mal euren Artzt gnau nach den Nebenwirkungen der Medikamente. (Es gibt bei manchen auch noch mehr als auf dem Beipackzettel stehn!)

Vieleicht braucht Ihr andere Medis! Es gibt noch "1000" andere!

LG
Alex

Re: Re: Angst vor dem Einschlafen

Udo @, Sunday, 30.04.2006, 16:01 (vor 6575 Tagen) @ Alex

[zitat=Alex][zitat=Katja][zitat=Udo]

Hi Udo
Fragt mal euren Artzt gnau nach den Nebenwirkungen der Medikamente. (Es gibt bei manchen auch noch mehr als auf dem Beipackzettel stehn!)

Vieleicht braucht Ihr andere Medis! Es gibt noch "1000" andere!

LG
Alex[/zitat]

Hallo Alex,

mit den Nebenwirkungen hast Du sicherlich recht. Bei der Antibiotika gegen die Mittelohentzündung stand etwas von Krampfanfällen drin. Daraufhin haben wir dies abgesetzt, nach den ersten Anfällen.
Trileptal kam später hinzu,als die Anfälle nicht wieder aufhörten, so dass sie zwischenzeitlich neben Orfiril nur homöopathische Mittel nahm. Ich werde trotzdem beim Arzt nochmal nachfragen, ob dies etwas mit bewirken kann.

Danke und Grüsse
Udo

Re: Angst vor dem Einschlafen

Diana @, Monday, 01.05.2006, 00:13 (vor 6574 Tagen) @ Udo

Hallo Udo,

habt ihr schon versucht eurer Tochter zu erklären "was" Epileosie ist und "in ihrem kopf anstellt"?
Vielleicht könnt ihr ihr so wenigstens etwas Angst nehmen indem ihr offen darüber redet.-...Natürlich Kindgerecht...
Ich denke es werden bestimmt einige Urängste geweckt wenn man die kontrolle über seinen Körper verliert.
Ansonsten bleibt wohl wirklich nur den Kindern durch Körperliche nähe Geborgenheit zu geben. Ich glaube in bestimmten Stresssituatinen ist das ein Mittel, das von Kindern am stärksten wahrgenommen & realisiert werden kann.
Mein Sohn (13)nimmt auch Trileptal seit 4 Jahren.Eine negative Einwirkung auf seine Angst kann ich nicht feststellen, als vielmehr eine Verlangsamung seines ganzen Wesens mit depressiven Zügen.

Re: Re: Angst vor dem Einschlafen

Petra @, Monday, 01.05.2006, 13:57 (vor 6574 Tagen) @ Udo

Hallo Udo,

ich finde es sehr aufschlußreich, was Du über Deine Tochter schilderst. Die Epilepsie unseres Sohnes begann ebenfalls nach dem 1. Lebensjahr - mit 13 Monaten. Er ist nun (vorher Ospolot) seit ca. einem Jahr mit Orfiril long eingestellt. Hohes Fieber bleibt nach wie vor ein Anfallsauslöser, doch im Februar ereignete sich nach einer Mittelohrentzündung und der Gabe von Amoxycillin (wahrscheinlich habt Ihr einen ähnlichen Wirkstoff im Antibiotikum bekommen) erneut einen Anfall ohne Fieber, obwohl er 6 Monate anfallsfrei ohne Fieber war. Ich habe den Anfall damals auf das Antibiotikum zurückgeführt (kann anfallsauslösend sein) und sofort abgesetzt. Doch seit dieser Zeit mit der Mittelohrentzündung wollte Elias nicht mehr schlafen. Tagsüber nicht, abends nicht! Das war eine furchtbare Zeit, da er den Schlaf benötigte, aber ich das Gefühl hatte, er könne irgendwie nicht! Ich hatte immer Angst, er könne einen Anfall wegen Schlaflosigkeit bekommen. Zudem war kurz vorher das Orfiril noch aufdosiert worden. Er war total neben der Spur und bekam vor lauter Hippeligkeit noch eine Gehirnerschütterung, da er an die Tischkante gelaufen war. Der furchtbare Zustand hat ca. 2 Moante gedauert dann schlief Elias wieder gut. Es gibt viele Gründe für Schlaflosigkeit bei Kindern. Wachstumsphasen, Medikamentenumstellungen, auch Angst. Aber ich denke, sie wird ihre Angst (wenn es der Grund ist) wieder verlieren und irgendwann wieder besser schlafen können! Bei Elias wurde es dann irgendwann einfach besser. Ich hatte schon fest geglaubt, er würde nun seinen Mittagsschlaf aufgeben - mit 2 Jahren! Ich denke es ist eine Phase und das wird sich wieder besser. Wenn Du noch Fragen hast, kannst Du mir auch mailen.
Viele Grüße
Petra

Re: Re: Re: Angst vor dem Einschlafen

Udo @, Monday, 01.05.2006, 20:49 (vor 6574 Tagen) @ Udo

Hallo Petra,

Deine Nachricht trifft des Pudels-Kern. Sie möchte weder am Tag noch abends schlafen, ist natürlich nie müde.

Wir haben als Antibiotika, gegen die Mittelohrentzündung, Lorafem forte Saft gegeben und wie gesagt abgesetzt. Seit dem, ob dies der Auslöser war ist natürlich nicht zu 100% zu sagen, ist mehr oder weniger Panik.

Es wird langsam zur Tradition abends, egal ob zeitig oder spät ins Bett, ist in der Einschlafphase, natürlich sollten möglichst beide Eltern mit im Bett sein, ( :-)), seit 5 Tagen immer mit einem Anfall zu rechnen. Wir sind uns nur nicht sicher ob sie sich in ihre Unruhe reinsteigert. Fakt ist, wenn wir vom Schlafen gehen reden ist der "Ofen" aus und die Unruhe da.

Heute z.B. den ganzen Tag mit gleichaltrigem Jungen gespielt, getobt ... irgendwann erzählt es geht nach Hause, baden und ins Bett, wie Schalter umgelegt, beste Laune, welche sie den ganzen Tag hatte, vorbei und recht ruhig.

Ich hoffe das sich dies wieder gibt, man kann ja leider sich nicht reinversetzen als "Unerfahrener".

Grüsse
Udo

Re: Re: Re: Re: Angst vor dem Einschlafen

Ramona M. @, Monday, 01.05.2006, 23:30 (vor 6573 Tagen) @ Udo

Hallo Udo, auch meine Tochter hat erst mit 1 Jahr Epi bekommen, habe auch alles gemacht was die Ärzte sagten; erst Ospolot, dann Trileptal und zu guter Letzt Orfiril long; Himmel was ich dieses Medi hasse. Egal, jedenfalls ist sie jetzt aus allen Medis raus, ich gebe ihr nix mehr; sie war wie ein Flumi und die Anfälle waren auch noch da.
Seit unsere Tochter keine Medis bekommt, ist sie wieder ruhiger geworden, spielt wieder mal und ist aufmerksamer; läuft besser etc. Das Epi Medi kann Angstzustände verursachen, was wohl bei euch definitiv der Fall ist. Es kann sich aber auch mit der Zeit geben. Ich habe eine Schlummersternmatratze ausprobiert, die sofort half. Die TKK hat sie mir auch bezahlt. Epi Medi verursacht bei vielen Kindern Schlafprobleme auf Grund der Angst. Wir gehen mit unserer Tochter immer ins Bett, wenn sie eingeschlafen ist, stehen wir wieder auf. Sie braucht sogar das Händchenhalten. Jetzt nachdem sie keine Medis bekommt, machen wir es als Abgewöhnung noch; da wir noch 4 Wochen ca. brauchen, bis das Orfiril richtig aus dem Körper ist. Ich habe nur festgestellt, dass sie im allgemeinen ängstlicher geworden ist, als sonst. Sie ging immer mit allen mit.
Bei weiteren Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Liebe Grüsse Ramona