Epileptiker und Adhs

lebenslust @, Thursday, 18.05.2006, 22:50 (vor 6559 Tagen)

Meine Frage bin seit meinem zwölften lebensjahr epileptiker und nehme convulex retard 500mg 2x täglich
dazu bin ich noch Adhs `ler und bekomme seit einigen Tagen Ritalin redart 30mg wie hoch ist die wahrscheinlichkeit einen Anfall dadurch zubekommen,muß ich besorgt sein?

Re: Epileptiker und Adhs

katja @, Friday, 19.05.2006, 08:46 (vor 6558 Tagen) @ lebenslust

[zitat=lebenslust]Meine Frage bin seit meinem zwölften lebensjahr epileptiker und nehme convulex retard 500mg 2x täglich
dazu bin ich noch Adhs `ler und bekomme seit einigen Tagen Ritalin redart 30mg wie hoch ist die wahrscheinlichkeit einen Anfall dadurch zubekommen,muß ich besorgt sein?[/zitat]

Ich habe mich mit dieser FRage mal beschäftigt, weil bei meinem Sohn, der Orfiril nimmt, mal ADHS vermutet wurde und bin damals auf Untersuchungen gestoßen, wonach durch die Einnahme von Ritalin sogar die Dosis für das Antiepileptikum in vielen Fällen herabgesetzt werden kann, da die Medikamente sich wohl gegenseitig unterstützen bzw. verstärken sollen. Ich kann aber leider die Quelle nicht mehr benennen, da das schon ein Weilchen her ist und sich dann zum Glück herausgestellt hat, dass mein Sohn nun doch kein ADHS hat. Vielleicht dient das aber erstmal zur Beruhigung. Google doch mal ein wenig zu Epilepsie und ADS bzw. ADHS (kann allerdings auch sein, dass ich damals nach Absencen und ADHS gesucht habe, weil mein Sohn diese Form der Epilepsie hat, dann müßtest Du die Studien eigentlich finden. Das war auf irgendeiner Uni-Klinik-Seite, wenn ich mich recht erinnere...
LG
Katja

Re: Epileptiker und Adhs

'Leben mit Epilepsie' ⌂ @, Saturday, 20.05.2006, 03:05 (vor 6558 Tagen) @ lebenslust

Hallo,

in der Fachinfo f. Ärzte + Apotheker :

Nebenwirkungen:
sehr selten Krampfanfälle

Nebenwirkungen als Anfälle ist also sehr selten möglich, doch diese Nebenwirkungen können zu Beginn der Behandlung sehr selten auftreten.

Hattest du erst Epilepsie + Antiepileptika oder erst Ritalin und kurze Zeit später Anfälle ??

hier Auszug aus "Rote Liste":
Nebenw.:
Sehr häufig:
Schlafstör., verstärkte Reizbarkeit, Appetitlosigkeit u. Magenbeschw. klingen im Laufe der Therapie zumeist ab, Magenbeschw. können durch gleichz. Verabreichung mit Nahrungsmitteln gelindert werden; Kopfschmerzen, Schwindel; bei Erw. mit Narkolepsie sehr häufig: Konzentrationsmangel, Geräuschempfindlichkeit, Schwitzen;

häufig:
Schläfrigkeit, Dyskinesien, Agitation (Unruhe, Übererregbarkeit, aggressive Verhaltensweisen), Veränderungen d. Herzfrequenz (meist Tachykardien, Arryhthmien, Palpitationen) u. d. Blutdrucks (meist Erhöh.), Übelkeit, Erbrechen, Mundtrockenh., Überempfindlichkeitsreakt., allerg. Hautreakt. (z. B. Pruritus, Urtikaria), Haarausfall, Fieber, Arthralgien;

gelegentl.:
Gewichtsverlust, gering verzögerte Wachstumsgeschwindigkeit b. d. Langzeittherapie von Kdrn.;

selten:
Akkommodationsstör. u. verschwommenes Sehen, Angina pectoris;

sehr selten:
Hyperaktivität, Krampfanfälle, Muskelkrämpfe, Choreoathetose, Auslösung von Tics u. Verhaltensstereotypien, Exazerbation von bestehenden Tics u. eines Tourette-Syndroms, tox. Psychosen, vorübergehende depressive Verstimmungen,. Entzünd. od. Verschluss von Hirngefäßen, vermehrtes Träumen, gestörte Leberfunkt., Durchfall, Verstopfung, thrombozytopenische Purpura, Dermatitis exfoliativa, Erythema multiforme, angioneurotische Ödeme. Bei Erw. mit Narkolepsien: Entzünd. der Mundschleimhaut; Leukopenie, Thrombozytopenie, Anämie. Bei plötzlichem Absetzen Rebound-Phänomene, wie erhöhtes Schlafbedürfnis, Heißhunger, Verstimmungen, Depressionen, psychot. Reakt. u. Kreislaufregulationsstör. mögl. Bei chron. nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch kann Methylphenidat zu Toleranzentwickl. u. psychischer Abhängigk. führen. Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch in den zugelassenen Anwendungsgebieten ist eine Abhängigkeitsgefahr praktisch nicht vorhanden.

Wechselw.: S 75. Substanzen der Therapie der Hypotonie (adrenerge Krisen mögl.). Carbamazepin kann d. Wirksamkeit von Ritalin vermindern.

Tox.: S 75. Übelkeit u. Erbrechen, Agitiertheit, Tremor, Hyperreflexie, Muskelzuckungen, Schweißausbrüche u. Hitzewallungen, Hyperpyrexie, Euphorie, Konfusion, Halluzinationen, Delirium, Tachykardie, Palpitationen, Herzrhythmusstör., Hypertonie, Mydriasis u. trockene Schleimhäute, Kopfschmerz, zerebrale Krampfanfälle (möglicherw. mit anschließendem Koma). Symptomatische Behandl. bei schweren Erregungszuständen od. Krämpfen mit Benzodiazepinen.

Hinw.: Reaktionsvermögen! (V) Bei längerer Behandlungsdauer sollten die Pat. sorgfältig monitoriert u. Blutbilduntersuchungen einschl. Differentialblutbild durchgeführt werden. Regelm. Längen- u. Gewichtskontrollen empf. Weit. Hinw. s. Fachinfo.

lg Ragnar

Re: Re: Epileptiker und Adhs

Cornelia ⌂ @, Tuesday, 23.05.2006, 14:22 (vor 6554 Tagen) @ lebenslust

Hallo zusammen,

ich habe zu diesem Thema hier ausführliche Informationen zusammengestellt (siehe Link unten).

Normalerweise hat die medikamentöse Behandlung eines AD(H)S keinen negativen Einfluss auf eine Epilepsie, je nach Anfallsform kann sie sie sogar positiv beeinflussen.

Liebe Grüße
Cornelia