Pure Gedankenlosigkeit oder könnte doch die Epi schuld sein?

Trishka, Saturday, 08.08.2020, 22:13 (vor 1328 Tagen)

Liebe Community,

ich arbeite als Betreuungskraft in einem Altenheim und komme im Allgemeinen gut zurecht. Klar, einen Fehler macht jeder mal. Doch ich kann vieles mit Freundlichkeit und Empathie im Umgang mit den Bewohnern kompensieren.

Seit einiger Zeit passieren mir aber Dinge, über die ich mich wundere. Ich kann mir nicht so recht erklären, wie es dazu kommt.

Vor kurzem ist mir ein echt peinlicher Fehler unterlaufen.

Ich half der Präsenzkraft beim Verteilen des Abendessens. Sie bat mich, einer Bewohnerin schon mal eine Kanne Kaffee mit Milch ins Zimmer zu bringen. Ich wunderte mich etwas, dachte mir aber, nun ja, jeder hat so seine Vorlieben. Ich kippte also jede Menge Milch in die Thermoskanne und brachte sie der Bewohnerin. Die beschwerte sich, dass ja schon Milch in der Kanne sei. Ich war gar nicht auf die Idee gekommen, Milch separat in ein Kännchen zu geben! Die Kollegin war natürlich höchst entzückt.

Vorgestern beauftragte mich eine Mitarbeiterin damit, einigen Blumenbeeten Wasser zu geben. Sie zeigte mir, wo ich aufdrehen muss, um Wasser für eine Gießkanne zu bekommen. Sie zeigte mir auch irgendein Rädchen, an dem ich drehen muss, aber ich dachte, das wäre nur beim Gebrauch des Gartenschlauchs wichtig. Ich goss also die Beete (es standen schon 2 volle Kannen da) und wollte sie anschließend wieder füllen für den Nächsten, der gießt. Doch soviel ich auch den Hebel bewegte, es kam kein Wasser und es war niemand da, den ich fragen konnte. Zuhause bekam ich einen Wutanfall. Gestern morgen sagte ich sofort, dass ich die Kannen nachfüllen wollte, aber jemand wohl so schlau gewesen ist, das Wasser abzustellen. Die Mitarbeiterin guckte mich genervt an und meinte, sie habe mir doch gezeigt, dass das Wasser immer an dem Rädchen abgestellt werden muss. Das habe ich leider nicht mitbekommen!

Heute wollte eine andere Betreuungskraft etwas mit einer Bewohnerin basteln. Ich bot ihr an, ihr meine Schablonen zu geben. Als ich ihr die Schablonen bringen wollte, suchte ich den gesamten Wohnbereich ab, fand sie aber nicht. Erst bei Dienstende fand ich sie im Bastelraum. Sie war verwundert und sagte, sie habe mir doch gesagt, wo sie zu finden sei.

Normal finde ich das Ganze nicht. Ich schiebe das auch nicht auf die Hitze, denn ähnliches passiert mir sonst auch.

Ich habe eine Absence-Epilepsie und habe deswegen schon mal kurze Aussetzer.

Klingt das für euch nach Absencen oder eher nach purer Gedankenlosigkeit?
Ich fühle mich dabei jedenfalls unendlich doof!

Lieben Gruß,
Trishka

Pure Gedankenlosigkeit oder könnte doch die Epi schuld sein?

mathilda, Tuesday, 11.08.2020, 12:15 (vor 1325 Tagen) @ Trishka

Hallo Trishka,

für mich hört sich das nach Gedankenlosigkeit an. Falls du kurze "Aussetzer" bezügl Epilepsie gehabt haben solltest, denke ich, dass einem zumindest die Aussetzer aufgefallen wären. Doch deine Geschichte hört sich flüssig an.

Die Hitze macht trotzdem was aus, es könnten evtl Nebenwirkungen sein oder vielleicht bist du auch überarbeitet oder nicht richtig ausgeschlafen.

Und Fehler passieren jedem mal, deswegen musst du dich nicht blöd fühlen.

LG

Pure Gedankenlosigkeit oder könnte doch die Epi schuld sein?

stepl, Thursday, 20.08.2020, 13:18 (vor 1316 Tagen) @ mathilda

Hallo,
»Fehler macht jeder mal?« Machen wir nur einen Fehler oder mehr? Was glaubst Du?

Solche kleinen Fehler schieben wir als Lappalien beiseite. Welche Folgen hat das, wenn der Fehler immer wieder passiert.
Wenn uns die Tasse herunter fällt, ist sie kaputt. Bei manchen Fehlern, wie Berufskrankheiten fallen die Fehler nicht gleich auf. Sie werden mit jedem Fehler schlimmer.
Viele Volkskrankheiten, wie Verspannungen treten nicht sofort auf. Erst nach und nach! Das übereinanderschlagen der Beine. Welche Folgen hat das später?
Fehler entstehen auch unbewusst. – Wie ehrlich sind wir zu uns lebst?

gruss stepl

Pure Gedankenlosigkeit oder könnte doch die Epi schuld sein?

stepl, Tuesday, 25.08.2020, 09:22 (vor 1311 Tagen) @ Trishka

Hallo,

»Jeder macht mal einen Fehler.«
ich werde jetzt 65. Ich habe mehr als nur einen Fehler in meinem Leben gemacht. Die Fehler kann man nicht Zählen.

Im Diktat hatte ich viele kleine Fehler. Meine Mutter nannte sie Flüchtigkeitsfehler. Oft tun wir kleinere Fehler als Lappalie ab.
Ich schreibe einen Brief. – hier ist schreiben ein Verb, eine Tätigkeit. – Das schreiben von Briefen. Jetzt ist hier Schreiben substantiviert. Jetzt braucht Schreiben keine Zeit.
Unter Stress geht die Frage der Zeit unter. Dadurch entstehen oft Fehler, Flüchtigkeitsfehler.

»Alles braucht seine Zeit!« wurde früher gesagt.

gruss stepl