starker Schwindel Lamotrigin

Michaela.M, Thursday, 22.04.2021, 14:14 (vor 1072 Tagen)

Hallo Zusammen,

leider muss ich mich wieder an Euch wenden.

Mein Mann hat seit 3 Jahren Epilepsie. Er bekam am Anfang Levetiracetam dass aufgrund starker psychischer Nebenwirkungen abgesetzt wurde.

Er wurde dann auf Lamotrigin 100-0-100 eingestellt und hat es super vertragen, keine Nebenwirkungen. Er war sogar fitter als sonst.

Nach einem erneuten Anfall wurde hochdosiert auf 125-0-125, allerdings langsam innerhalb von 2 Wochen.

Seit der zweiten Erhöhung klagt er über starken Schwindel, Schlafstörungen und starkes nächtliches Schwitzen.

Da dieser Zustand nun schon fast 4 Wochen anhält sollen wir laut Neurologin wieder auf 100-0-100 reduzieren.

Die erste Reduzierung haben wir vor 3 Tagen vorgenommen. Die zweite seit gestern.
Noch merkt man keine große Besserung.

Nun zu meinen Fragen aus eurer Erfahrung.

Können solche geringen Dosiserhöhungen schon solche Nebenwirkungen hervorrufen?
Habt ihr Erfahrungen wann sich die Nebenwirkungen bessern nach solchen Reduzierungen?

Vielen Dank schonmal für eure Antworten.

starker Schwindel Lamotrigin

Anton, Friday, 23.04.2021, 13:04 (vor 1071 Tagen) @ Michaela.M
bearbeitet von Anton, Friday, 23.04.2021, 13:07

Hallo Michaela,

ich trete mit einer Frage an dich heran. Seit wann nimmt Dein Mann Levetiracetam nicht mehr? Und seit wann treten wieder Anfälle auf? Grund meiner Frage ist folgender: Vor 10 Jahren hat mir ein kompetentes Ärzte-Team empfohlen, Levetiracetam langsam auszuschleichen.

Andere Ärzte hingegen haben mich gewarnt und rieten dazu, auf keinen Fall den Wirkstoff ganz abzusetzen, weil die meisten Patienten, die sich von Levetiracetam trennen, wieder Anfälle bekommen. So die Aussage der Ärzte.

Ich habe darauf gehört und nehme auch heute noch Levetiracetam. Und bin anfallsfrei fast ohne Nebenwirkungen. Die neuen Anfälle, die Patienten wenige Monate nach dem Ausschleichen von Levetiracetam bekommen, nennt der Mediziner „Rebound-Phänomen“.

Jetzt weiß ich, dass es ein Nachfolgemedikament von Levetiracetam gibt. Der Wirkstoff heißt „Brivaracetam“, soll stärker wirken als Levetiracetam, hat aber weniger Nebenwirkungen, so haben es mir Bekannte erzählt, die von Levetiracetam auf Brivaracetam umgestellt haben. Wenn Du Brivaracetam im Internet eingibst, erhältst Du viele Informationen. An euerer Stelle würde ich den Neurologen auf diesen Wirkstoff aufmerksam machen und mit ihm darüber sprechen.

Liebe Grüße
Anton

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Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.

starker Schwindel Lamotrigin

Michaela.M, Friday, 23.04.2021, 13:43 (vor 1071 Tagen) @ Anton

Hallo Anton,

danke für deine Antwort.

Zum Zeitpunkt des Anfalls hatte er noch Levetiracetam in der Menge 250-0-250 genommen. Daher wurde die Reduzierung erstmal gestoppt und das Lamotrigin aufdosiert, was er anscheinend nicht vertragen hat.

Was mir allerdings aufgefallen ist, dass er seitdem das Levetiracetam ganz draußen ist, diese Schlafstörungen und dieses starke Schwitzen Nachts hat. Habe gelesen das Lamotrigin antriebssteigernd sein soll.

Das mit dem Briviact hat die Neurologin schon mal angesprochen.

Ich habe auch eine Freundin die es nimmt und es super verträgt.

Nächste Woche haben wir zum Glück einen Termin beim Epileptologen.
Ich hoffe er kann ihn nun richtig einstellen das auch diese Nebenwirkungen nicht mehr so stark da sind.

starker Schwindel Lamotrigin

Xandri, Niedersachsen, Sunday, 25.04.2021, 16:18 (vor 1069 Tagen) @ Michaela.M

Hallo,

in einem anderen Thread hatte ich gerade auch schon von meinen Erfahrungen mit Lamotrigin geschrieben.
Die waren durch das sehr langsame Einschleichen eigentlich relativ gut.

Doch als ich hier gerade das nächtliche Schwitzen gelesen habe, kann ich mich anschließen.
Ich habe das nie in Verbindung mit Lamotrigin gebracht, weil, wie ich auch in dem weiteren Thread geschrieben habe, meine Ernährung und meine sportlichen Aktivitäten sich von Woche zu Woche unterscheiden.
Und ich habe an solche Sachen gedacht wie: "Abends nach dem Duschen nicht eincremen, Poren verstopfen" und all solche Scherze.

Nagut, demnach ist das Nachtschwitzen auch bei mir eine Nebenwirkung.

Bei einer minimalen Dosissteigerung hatte ich auch, naja "Schwindel", würde ich es nicht gleich nennen.
Es waren Somnolenzen, das Gefühl, die Augen wären schwer und man könne nicht mehr ganz so "klar" sehen. Aber nicht ganz schwindelig. Also eher benommen.
Wir haben dann auch wieder die Dosis verringert und es wurde besser. Ich habe mich daher bei der Vertrglichkeitsgrenze gesehen.
Ich nehme aber noch Levetiracetam zusätzlich.

Also zusammenfassend kann man, denke ich, auch bei kleinen Dosisänderungen, schon solche Nebenwirkungen merken.
Das Nachtschwitzen habe ich immer noch. Ganz unterschiedlich.
Mal stark 4-5 Tage.
Mal eine Zeit gar nicht. Sehr wechselnd.

Grüße;

Alexandra