Levetiracetam und Lamotrigin

Edith, Wednesday, 27.10.2021, 09:33 (vor 884 Tagen)

Hallo
mein Mann nimmt Levetiracetam 1000-o-1000 und Lamotrigin 200-0-200 bekommt aber immer wieder nach ca. 12 Wochen nächtliche Anfälle.Wer hat Erfahrung mit der Dosiserhöhung um vielleicht anfallfrei für längere Zeit zu werden.
Danke für eine Stellungnahme zu diesen Thema.
Mit besten Gruss
Edith

Levetiracetam und Lamotrigin

Anton, Saturday, 30.10.2021, 12:05 (vor 881 Tagen) @ Edith

Die übersichtliche Organisation mit Tages-Döschen...


Die Tabletten vergessen? Eine kontinuierliche Medikamenteneinnahme ist das A und O einer erfolgreicher Epilepsie-Therapie. Die regelmäßige Versorgung lässt sich organisieren. Das ist sehr einfach, ich schreibe mal, wie ich es mache.

Ich habe rund 20 kleine, weiße Döschen mit jeweils drei Fächern, „morgens“, „mittags“ und „abends“. Immer wenn 10 Dosen leer sind, werden sie gefüllt. Alle 10. Damit hat man eine doppelte Sicherheit. In den Verpackungen sind pro Folie 10 Stück. Wenn die Dosen gefüllt sind und noch eine Pille in der Folie ist, können nicht alle Dosen voll sein. Wenn nicht alle Dosen voll sind, muss mindestens noch eine Tablette in der Folie sein.

So wie man seinen Tag strukturiert, hat man seine Gewohnheiten. Ich gehe morgens zuerst zum PC, um Mails herunterzuladen. Warum erzähle ich das? Vor dem PC steht eine Dose, die für den ganzen Tag gilt, habe sie am Abend zuvor dort hingestellt. Fehlt sie, ist davon auszugehen, dass sie am Vortag vergessen wurde.

Damit das nicht wieder vorkommt, lege ich sie nach der Einnahme morgens auf die Bettdecke. Normalerweise nehme ich die Pillen Stunden vor dem Schlafengehen, sollte ich sie aber vergessen, stelle ich es spätestens vor dem Schlafengehen fest. Finde ich tagsüber die Dose nicht auf dem Kopfkissen, bedeutet es, dass ich sie morgens vergessen habe. Bei Einhaltung dieses „Kreislaufs“ kann so leicht nichts passieren.

Warum nehme ich kleine weiße, undurchsichtige Dosen? Was darin ist, ist nur für mich bestimmt, ich benötige keine Schaufenster. Da die Dosen recht stabil sind, kann ich sie morgens vor der regulären Medikamenten-Einnahme in die Hosentasche stecken. Das bietet sich an, wenn man den ganzen Tag außer Haus ist. So werde ich tagsüber daran erinnert. Bei einer Reise nehme ich die erforderliche Anzahl Dosen mit. Pro Tag eine Dose. Wobei immer ein paar auf Reserve eingepackt werden.

Ist es möglich, Anfälle nach vergessener Medikamenteneinnahme zu bekommen? Ja. Mit dem Aussetzen der Pillen fällt automatisch der Wirkstoff-Spiegel im Blut. Wenn er die erforderliche Höhe unterschreitet, ist der Schutz vor neuen Anfällen nicht gewährleistet.

Wenn Du sie zum Beispiel mittags vergisst, es dir nachmittags spät einfällt, nimmst Du bitte umgehend die volle Mittagsmedikamentendosis nach. Und abends wieder wie normal. Aus meiner Sicht ist es besser, einen erhöhten Spiegel im Blut zu haben als Anfälle zu erleiden.

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Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.

Levetiracetam und Lamotrigin

Ana, Friday, 22.04.2022, 11:57 (vor 707 Tagen) @ Edith

Hallo Edith

Eventuell kommt die Antwort etwas zu spät, da deine Anfrage bereits einige Monate her ist. Trotzdem. 2014 wollte ich von Levetiracetam 3gxtgl. auf Lamictal (Lamotrigin) wechseln. Zusammen mit Keppra (Levetiracetam) begann ich also langsam mit Lamotrigin. In den kommenden 2-3 Monaten hatte ich dann monatlich circa 2 Anfälle. Viele viele mehr als zuvor (normal waren bei mir 1 Anfall pro Jahr circa). In der Epi-Klinik Zürich diagnostizierte man dann bei mir eine "paradoxe Reaktion" auf Lamotrigin, d.h. normalerweise lassen sich diese beiden Medikamente gut kombinieren, nur wenige Leute reagieren "paradox".
Ich würde empfehlen, wenn mehr Anfälle als gewöhnlich auftauchen, den Arzt zu konsultieren und evtl. abklären zu lassen, ob ihr Mann den Wirkstoff eventuell nicht verträgt? Ich bin kein Arzt, ich kann nur von meiner eigenen Erfahrung sprechen :)

Liebe Grüsse,
Ana

Levetiracetam und Lamotrigin

Hase1426, Wednesday, 22.02.2023, 07:14 (vor 401 Tagen) @ Ana

Hallo Edith

Eventuell kommt die Antwort etwas zu spät, da deine Anfrage bereits einige Monate her ist. Trotzdem. 2014 wollte ich von Levetiracetam 3gxtgl. auf Lamictal (Lamotrigin) wechseln. Zusammen mit Keppra (Levetiracetam) begann ich also langsam mit Lamotrigin. In den kommenden 2-3 Monaten hatte ich dann monatlich circa 2 Anfälle. Viele viele mehr als zuvor (normal waren bei mir 1 Anfall pro Jahr circa). In der Epi-Klinik Zürich diagnostizierte man dann bei mir eine "paradoxe Reaktion" auf Lamotrigin, d.h. normalerweise lassen sich diese beiden Medikamente gut kombinieren, nur wenige Leute reagieren "paradox".
Ich würde empfehlen, wenn mehr Anfälle als gewöhnlich auftauchen, den Arzt zu konsultieren und evtl. abklären zu lassen, ob ihr Mann den Wirkstoff eventuell nicht verträgt? Ich bin kein Arzt, ich kann nur von meiner eigenen Erfahrung sprechen :)

Liebe Grüsse,
Ana

hallo ana,

Unsere tochter leidet an einer absencen epilepsie. Jetzt soll sie aber zusätzlich noch etwas dazu bekommen haben… eine sonstige genarilisierte epilepsie… das weiß der doktor noch nicht… hintergrund… petnidan und lamotrigin haben nicht zum gewünschten erfolg geführt. Jetzt hat sogar lamotrigin zittern und vermehrte anfälle hervorgerufen… nun wird lamotrigin abgebaut und es soll auf levetiracetam aufgbaut werden. Zusätzlich müssen wir ein genblutest machen damit man dass medikament besser bestimmen könnte… hat jemand erfahrung. Vielen lieben dank

vielleicht hast du da idee oder erfahrugnen

Levetiracetam und Lamotrigin

Ana, Wednesday, 22.02.2023, 09:41 (vor 401 Tagen) @ Hase1426

Hallo Edith

Eventuell kommt die Antwort etwas zu spät, da deine Anfrage bereits einige Monate her ist. Trotzdem. 2014 wollte ich von Levetiracetam 3gxtgl. auf Lamictal (Lamotrigin) wechseln. Zusammen mit Keppra (Levetiracetam) begann ich also langsam mit Lamotrigin. In den kommenden 2-3 Monaten hatte ich dann monatlich circa 2 Anfälle. Viele viele mehr als zuvor (normal waren bei mir 1 Anfall pro Jahr circa). In der Epi-Klinik Zürich diagnostizierte man dann bei mir eine "paradoxe Reaktion" auf Lamotrigin, d.h. normalerweise lassen sich diese beiden Medikamente gut kombinieren, nur wenige Leute reagieren "paradox".
Ich würde empfehlen, wenn mehr Anfälle als gewöhnlich auftauchen, den Arzt zu konsultieren und evtl. abklären zu lassen, ob ihr Mann den Wirkstoff eventuell nicht verträgt? Ich bin kein Arzt, ich kann nur von meiner eigenen Erfahrung sprechen :)

Liebe Grüsse,
Ana


hallo ana,

Unsere tochter leidet an einer absencen epilepsie. Jetzt soll sie aber zusätzlich noch etwas dazu bekommen haben… eine sonstige genarilisierte epilepsie… das weiß der doktor noch nicht… hintergrund… petnidan und lamotrigin haben nicht zum gewünschten erfolg geführt. Jetzt hat sogar lamotrigin zittern und vermehrte anfälle hervorgerufen… nun wird lamotrigin abgebaut und es soll auf levetiracetam aufgbaut werden. Zusätzlich müssen wir ein genblutest machen damit man dass medikament besser bestimmen könnte… hat jemand erfahrung. Vielen lieben dank

vielleicht hast du da idee oder erfahrugnen

Hallo

Mit einem Genbluttest habe ich keine Erfahrungen. Aber ich habe um die 15 Jahre Erfahrung mit Levetiracetam (Keppra). Mit Levetiracetam habe ich immer gute Erfahrungen gemacht und war damit immer sehr sicher unterwegs. Auch Nebenwirkungen wären mir nie aufgefallen. Natürlich wirken die Medikamente bei jedem Menschen wieder anders. Das muss man daher individuell anschauen. Mein Eindruck ist jedoch, dass Neurologen gerne auf dieses Medikament zurückgreifen, weil man viele Erfahrungswerte bereits hat. Es ist auch gut kompatibel mit Verhütungsmedikamenten wie der Pille und kann auch später bei einer allfälligen Schwangerschaft weiter eingenommen werden (so habe ich mir sagen lassen).
z.K. Ich habe eine generalisierte Epilepsie mit tonisch-klonischen Anfällen.

Als Kind diagnostizierte man bei mir zuerst eine juvenile myoklonische Epilepsie. Man ging davon aus, da ich im Alltag Zuckungen hatte und Gegenstände fallen liess, dass es sich um diese Art Anfälle handelte. Ich vermute, dass man mir deshalb auch Lamotrigin (Lamictal) verschrieben hatte - ich bin kein Neurologe, das sind nur Vermutungen und Gedanken, die ich dazu habe. Ich denke, es kann manchmal etwas dauern, bis die Neurologen herausfinden, um welche Art Epilepsie es sich handelt und wie sie diese am besten medikamentös behandeln. Was ich auf jeden Fall empfehlen kann, ist einen Termin beim Epizentrum der Schweiz zu machen. Eventuell kann sie ihr Neurologe dorthin weiterverweisen.

Liebe Grüsse,
Ana

danke

Hase1426, Wednesday, 22.02.2023, 09:51 (vor 401 Tagen) @ Ana

Hallo Edith

Eventuell kommt die Antwort etwas zu spät, da deine Anfrage bereits einige Monate her ist. Trotzdem. 2014 wollte ich von Levetiracetam 3gxtgl. auf Lamictal (Lamotrigin) wechseln. Zusammen mit Keppra (Levetiracetam) begann ich also langsam mit Lamotrigin. In den kommenden 2-3 Monaten hatte ich dann monatlich circa 2 Anfälle. Viele viele mehr als zuvor (normal waren bei mir 1 Anfall pro Jahr circa). In der Epi-Klinik Zürich diagnostizierte man dann bei mir eine "paradoxe Reaktion" auf Lamotrigin, d.h. normalerweise lassen sich diese beiden Medikamente gut kombinieren, nur wenige Leute reagieren "paradox".
Ich würde empfehlen, wenn mehr Anfälle als gewöhnlich auftauchen, den Arzt zu konsultieren und evtl. abklären zu lassen, ob ihr Mann den Wirkstoff eventuell nicht verträgt? Ich bin kein Arzt, ich kann nur von meiner eigenen Erfahrung sprechen :)

Liebe Grüsse,
Ana


hallo ana,

Unsere tochter leidet an einer absencen epilepsie. Jetzt soll sie aber zusätzlich noch etwas dazu bekommen haben… eine sonstige genarilisierte epilepsie… das weiß der doktor noch nicht… hintergrund… petnidan und lamotrigin haben nicht zum gewünschten erfolg geführt. Jetzt hat sogar lamotrigin zittern und vermehrte anfälle hervorgerufen… nun wird lamotrigin abgebaut und es soll auf levetiracetam aufgbaut werden. Zusätzlich müssen wir ein genblutest machen damit man dass medikament besser bestimmen könnte… hat jemand erfahrung. Vielen lieben dank

vielleicht hast du da idee oder erfahrugnen


Hallo

Mit einem Genbluttest habe ich keine Erfahrungen. Aber ich habe um die 15 Jahre Erfahrung mit Levetiracetam (Keppra). Mit Levetiracetam habe ich immer gute Erfahrungen gemacht und war damit immer sehr sicher unterwegs. Auch Nebenwirkungen wären mir nie aufgefallen. Natürlich wirken die Medikamente bei jedem Menschen wieder anders. Das muss man daher individuell anschauen. Mein Eindruck ist jedoch, dass Neurologen gerne auf dieses Medikament zurückgreifen, weil man viele Erfahrungswerte bereits hat. Es ist auch gut kompatibel mit Verhütungsmedikamenten wie der Pille und kann auch später bei einer allfälligen Schwangerschaft weiter eingenommen werden (so habe ich mir sagen lassen).
z.K. Ich habe eine generalisierte Epilepsie mit tonisch-klonischen Anfällen.

Als Kind diagnostizierte man bei mir zuerst eine juvenile myoklonische Epilepsie. Man ging davon aus, da ich im Alltag Zuckungen hatte und Gegenstände fallen liess, dass es sich um diese Art Anfälle handelte. Ich vermute, dass man mir deshalb auch Lamotrigin (Lamictal) verschrieben hatte - ich bin kein Neurologe, das sind nur Vermutungen und Gedanken, die ich dazu habe. Ich denke, es kann manchmal etwas dauern, bis die Neurologen herausfinden, um welche Art Epilepsie es sich handelt und wie sie diese am besten medikamentös behandeln. Was ich auf jeden Fall empfehlen kann, ist einen Termin beim Epizentrum der Schweiz zu machen. Eventuell kann sie ihr Neurologe dorthin weiterverweisen.

Liebe Grüsse,
Ana