Epilepsie und ms

JuliaMarcel, Sunday, 03.07.2022, 12:57 (vor 656 Tagen)

Hallo ich bin neu hier und erhoffe mir ein paar Antworten... Mein Mann hat gestern, zu seiner Diagnose ms (diese erhielten wir vor ca. 2 Jahren), auch noch die Diagnose Epilepsie.... Er hatte gestern seinen ersten Anfall... Meine Frage ist jetzt wie gehe ich als Frau am besten damit um? Der Arzt im Krankenhaus sagte ihm das er nicht mehr alleine sein darf, jedoch arbeite ich vollzeit... Natürlich wäre ich bereit meinen Job wieder aufzugeben, jedoch habe ich Angst um das finanzielle.. Gibt es irgendwelche Hilfen die man beantragen kann?

Ich danke allen im voraus

Liebe Grüße Julia

Epilepsie und ms

Dennis, Sunday, 03.07.2022, 14:19 (vor 656 Tagen) @ JuliaMarcel

Hallo Julia,

Also wenn´s der 1. Anfall war muss es nicht direkt Epilepsie sein - 1 kann jeder mal bekommen, nur wenn noch einer auftritt wird die Diagnose Epilepsie gestellt.

Ansonsten könntest du dich schon mal nach einem Neurologen umschauen oder einer Fachklinik/Epilepsie Zentrum in deiner nähe.
Termine zu bekommen dauern :(

Gleich den Job aufgeben.... Bissel warten was die Zeit bringt.

Gruß Dennis

Epilepsie und ms

TSylla, Wednesday, 06.07.2022, 10:04 (vor 654 Tagen) @ JuliaMarcel

Hallo Julia,

ich glaube pauschal sagen, wie du damit umgehen solltest, ist nicht möglich.
Es kommt sicherlich auch auf die Schwere den Anfalls an. In erster Diagnose dem Patienten zu sagen, dass er nicht mehr allein sein darf finde ich persönlich sehr merkwürdig.

Ich würde folgende Checkliste abarbeiten:

1 a. Sollte es sich um einen "grand mal" gehandelt haben (starke Kontraktion des Körpers bis hin zur Bewusstlosigkeit), die Empfehlung der ersten Untersuchung befolgen und bis zu Punkt 2 deinem Partner zur Seite stehen. Hier, wenn möglich, auch Freunde/Bekannte mit einbeziehen, die sich um Einkäufe etc. handeln. Es kommt natürlich auch auf Alter deines Partners und Ausprägung der MS an.
1 b. Sollte es sich (nur) um einen "petit mal" gehandelt haben (schwache bis gar keine Kontraktion des Körpers), die Empfehlung der ersten Untersuchung sehr ernst nehmen und soweit möglich bis zu Punkt 2 zur Seite stehen.
2. Hausarzt konsultieren und Überweisung zu einem Spezialisten ausstellen lassen -> hier kann ich empfehlen einen Epileptologen (Neurologe spezialisiert auf Epilepsie) zu suchen, der sich das ganze ansieht. CT/MRT, alles was geht.
3. zweite Meinung einholen, also den Spezialisten aufsuchen
4. Sollte sich die Diagnose bestätigen, kommt es auf die Ausprägung an. IdR. sollte man sich in einem Epilepsiezentrum vormerken (Wartelisten bis zu 6 Monaten sind keine Seltenheit) lassen, um schnellstmöglich stationär 1-2 Wochen die ganze Thematik screenen zu lassen.
5. Direkt ansprechen, wie es um eine Schwerbehinderung steht, sollte die durch die MS nicht bereits gegeben sein. Sollte es den bereits geben, wäre eine Erweiterung möglich. Hier, auch wieder dem Alter entsprechend, solltest du auf ein "B" (Begleitung) bestehen. Es ist nicht unüblich, dass dieser Erteilt wird. Dadurch minimierst du die potentielle Notwendigkeit deines Jobverlusts.

So würde ich vorgehen aus meiner persönlichen Erfahrung. Was ich vermeiden würde (auch hier kommt es natürlich auf das Alter an), sich verrückt zu machen. Epilepsie ist ein Arschloch, keine Frage. Je nach Schwere muss man einfach konkreter schauen.

Zu deiner Frage nach Hilfen/Förderung. Da solltest du mit deiner Krankenkasse sprechen. Der stationäre Aufenthalt kann bis zu 100% finanziert werden, nach Regelzeit (ich glaube die liegt bei 15 Tagen)

Ich hoffe das hilft ein wenig weiter.

Grüße

Til