Déjà-vu

Kathrin_0290, Monday, 16.01.2023, 12:13 (vor 438 Tagen)

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und wollte hier mal meine „Attacken“ beschreiben. Vielleicht kann hier ja jemand etwas zu sagen.

Diese „Attacken“, die ich jetzt seit 3 Jahren haben, passieren zu unterschiedlichen Situationen: unter der Dusche, morgens im Bett, bei der Arbeit vorm Rechner, zum Glück noch nie während der Autofahrt. Es gibt auch keine Regelmäßigkeit: mal habe ich wochenlang nichts und dann passiert es plötzlich wieder. Dann 1x im Monat, dann mehrmals die Woche oder sogar mehrmals am Tag.
Es fängt an mit einem Déjà-vu. In diesem Moment weiß ich auch ganz genau was jetzt passiert, kann mich jedoch nach dem Vorfall nicht an dieses Déjà-vu erinnern. Dabei steigt ein Gefühl der Übelkeit auf, wird immer mehr, bis es dann wieder langsam an Intensität abnimmt. In dieser Zeit bin ich erstarrt, bewege mich nicht und wenn ich es versuche, fällt es mir sehr sehr schwer. Besondere Kaubewegungen, etc. sind bis jetzt nicht aufgefallen. Kann mich aber auch in dieser Zeit nicht mitteilen und diese „Attacke“ wirkt auf Mitmenschen nicht auffällig. Danach bin ich sehr müde und ich hab Kopfschmerzen. Meistens auch gereizt.
Jetzt hatte ich letzte Woche Mittwoch eine, Freitag 2 und Samstag morgen wieder eine Attacke. Seitdem ist mir schwindelig. Samstag war es sehr extrem und heute morgen im Bett dachte ich, das sich das ganze Bett dreht sich.
MRT ist unauffällig. EEG von 2021 minimal auffällig, aber noch nicht so stark, dass der Arzt Epilepsie diagnostizieren würde. EEG von letztem Jahr November von einem anderen Arzt unauffällig.

Vielleicht erkennt sich hier jemand wieder und kann etwas dazu sagen.

Ich danke euch schon jetzt !!
Liebe Grüße
Kathrin

Déjà-vu

pegasus, Monday, 16.01.2023, 14:08 (vor 438 Tagen) @ Kathrin_0290

Dejavus sind in der Regel schwierig und werden von den meisten Neurologen schlicht und ergreifend auf die Psyche geschoben. Erst in der Epilepsieklink in Bethel wurde ich mit meiner Beschreibungen dieser Vorfälle ernst genommen, auch wenn dort die Ursache nicht festgestellt wurde, so bekam ich erst einmal die Diagnose Epilepsie aufgrund eben meiner Beschreibung.


Daher würde ich dir empfehlen, ebenfalls mal mit deinem Neurologen über einen Besuch in einer Epilepsieklinik zu sprechen.

Déjà-vu

Jana1234, Friday, 27.01.2023, 19:34 (vor 426 Tagen) @ Kathrin_0290

Hallo Kathrin,
Deine Erzählungen kommen mir schon sehr bekannt vor... Ich habe diese bereits in der Jugendzeit gehabt, wobei die Zeitabstände immer wieder variierten: mal waren Jahre dazwischen... mal Monate... Bei mir waren es eher Jamais-vu, bei denen ich "in einer mir völlig fremden Umgebung" bin. Ich habe um mich herum alles mitbekommen, wirkte für Außenstehende völlig normal und fühlte mich lediglich kurz nicht in der Lage zu reden. Das dauerte nur etwa 10 Sekunden...
Von solchen Dingen liest man ja auch nicht in Zeitschriften und von daher wusste ich nicht, was das eigentlich ist?!?! Ich konnte es nicht zuordnen und habe es daher eher ignoriert.

Bis das dann der große Hammer kam...

Vor wenigen Jahren haben sich dann diese Jamais-vu zu Grand Mals entwickelt. Dieser erste GM war wie ein Staudamm: Nach dem ersten kam es zunehmend zu diesen Auren und ich habe immer wieder GMs - trotz Medikamente.
Ich würde Dir daher empfehlen, Dich an einen Neurologen zu wenden. Er kennt sich mit Epilepsie aus und wird Dein Deja-vu zuordnen können. Meine EEGs sind ebenfalls völlig unauffällig...
Wünsche Dir viel Glück und dass du es in den Griff bekommst :-)

VG Jana

Déjà-vu

Kathrin_0290, Thursday, 16.02.2023, 15:03 (vor 407 Tagen) @ Jana1234

Hallo Kathrin,
Deine Erzählungen kommen mir schon sehr bekannt vor... Ich habe diese bereits in der Jugendzeit gehabt, wobei die Zeitabstände immer wieder variierten: mal waren Jahre dazwischen... mal Monate... Bei mir waren es eher Jamais-vu, bei denen ich "in einer mir völlig fremden Umgebung" bin. Ich habe um mich herum alles mitbekommen, wirkte für Außenstehende völlig normal und fühlte mich lediglich kurz nicht in der Lage zu reden. Das dauerte nur etwa 10 Sekunden...
Von solchen Dingen liest man ja auch nicht in Zeitschriften und von daher wusste ich nicht, was das eigentlich ist?!?! Ich konnte es nicht zuordnen und habe es daher eher ignoriert.

Bis das dann der große Hammer kam...

Vor wenigen Jahren haben sich dann diese Jamais-vu zu Grand Mals entwickelt. Dieser erste GM war wie ein Staudamm: Nach dem ersten kam es zunehmend zu diesen Auren und ich habe immer wieder GMs - trotz Medikamente.
Ich würde Dir daher empfehlen, Dich an einen Neurologen zu wenden. Er kennt sich mit Epilepsie aus und wird Dein Deja-vu zuordnen können. Meine EEGs sind ebenfalls völlig unauffällig...
Wünsche Dir viel Glück und dass du es in den Griff bekommst :-)

VG Jana

Déjà-vu

Kathrin_0290, Thursday, 02.03.2023, 13:36 (vor 393 Tagen) @ Jana1234

Hallo Jana,

danke für deine Infos. war bereits bei 2 Neurologen, jedoch konnte der letzte mir nichts sagen... Der erste meine, dass das EEG zwar etwas zeigt, aber nicht genug um mich auf Medikamente einzustellen. Jetzt habe ich im Oktober einen Termin bei einer Neurologin. Mal sehen, was sie sagt. Hatte jetzt im Januar an drei Tagen hintereinander mindestens einen Anfall pro Tag. Das gleiche im Februar: 3 Attacken innerhalb von 10 Stunden.

Ich hoffe dir geht es trotz allem gut !!
Liebe Grüße
Kathrin

Déjà-vu

Anton, Sunday, 19.02.2023, 17:47 (vor 404 Tagen) @ Kathrin_0290
bearbeitet von Anton, Sunday, 19.02.2023, 18:23

Hallo,

zu Deinem Post hat Pegasus eigentlich schon alles gesagt. Um beruhigter in die Zukunft zu blicken und vielleicht eine dritte chronische Krankheit abzuwenden würde ich längere Zeit auf Alkohol verzichten, solide leben, auf ausreichend Schlaf achten und das Gehirn nicht mit Suchtstoffen provozieren. Wenn Du tatsächlich eine zeitlang oft und viel Alkohol getrunken haben solltest, können es auch Alkoholentzugssymptome sein. Sollte es zukünftig zu weiteren Ereignissen kommen, würde ich sie in einem Kalender dokumentieren und bei Gelegenheit einem Neurologen vorstellen. Ich wünsche gute Besserung! Noch ein Hinweis: Ich bin, wie alle anderen hier auch, kein Mediziner, sondern schreibe nur aus meiner Erfahrung.

Viele Grüße
Anton

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Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.

Déjà-vu

Kathrin_0290, Thursday, 02.03.2023, 13:17 (vor 393 Tagen) @ Anton

Hallo Anton,

danke für deine Nachricht. Was meinst du mit dritter chronischer Krankheit ?
Alkoholkonsum kann ich ausschließen, gesund leben und essen und trinken tu ich. Provoziere also mein Gehirn nicht mit Suchtstoffen.
Ein Aufenthalt in einer Klinik, sowie Pegasus es beschrieben hat kommt zur Zeit nicht in Frage, da die Anfälle/Attacken nicht regelmäßig passieren. Werde mich hier aber über die Dauer eines Aufenthalts nochmal schlau machen.

Nochmals danke und liebe Grüße
Kathrin

Déjà-vu

Anton, Thursday, 02.03.2023, 15:42 (vor 393 Tagen) @ Kathrin_0290

Hallo Kathrin,

mit dritter chronologischer Erkrankung meine ich viele Beschwerden und Krankheiten, die auftreten können, wenn man das Gefühl hat, nicht verstanden zu werden. Auch dass Du bei dem derzeitigen Zustand erst im Oktober einen Termin beim Neurologen hast, kann ich nicht verstehen.

Bei den Überweisungsscheinen an Fachärzte gibt es einen Hinweis, der angekreuzt werden muss, um schnell fachärztliche Hilfe zu bekommen. Das muss der Hausarzt machen. Ich gehe davon aus, dass regelmäßig ein großes Blutbild gemacht wird. Einmal im Vierteljahr wird es den Ärzten von der Kasse bezahlt. Um anderes auszuschließen. Wenn das MRT des Kopfes unauffällig ist, ist es Teil das Ausschlussverfahrens, das wird gemacht, um der Ursache näher bzw. auf die Spur zu kommen. Von daher kannst Du beruhig sein, ein Tumor oder eine Raumforderung wird es nicht sein, die zu diesen Beschwerden führt.

Was die EEG-Messung angeht, gibt es häufig bei Patienten, die Anfälle bekommen und ein unauffälliges EEG haben. Andersherum gibt es auch Patienten, die anfallsfrei sind und deren EEG auffällig ist.

Was ich machen würde in Deiner Lage, in der das Leben doch stark beeinträchtigt ist? Ich würde einen anderen Neurologen suchen, das geht über die Zweitmeinung, die sich Patienten einholen dürfen, sie wird von der Kasse bezahlt. Vorteil dieser Regelung: Für das Einholen einer Zweitmeinung bekommt man relativ schnell einen Termin, weil der Neurologe davon ausgeht, nicht auf Dauer einen neuen Patienten zu bekommen. Ich würde den Hausarzt nach weiteren Möglichkeiten fragen, da wäre zum Beispiel die Aufnahme in einem Epilepsie-Zentrum, die Wartezeiten dort sind lang, aber der Besuch würde sich lohnen. Sollte bis dahin schon alles geklärt sein, absagen kann man immer noch.

Aus meiner Sicht als medizinischer Laie sind es epileptische Anfälle, die Du bekommst. So ähnlich waren meine auch. Nicht von Fremden wahrgenommen, aber von Familienmitgliedern, die wussten sofort, was los war, wenn ich mich so verhielt. Fazit für dich: Ich würde es weiterhin nicht so hinnehmen und versuchen, schnell einen Neurologen zu konsultieren.

Viele Grüße
Anto

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