Depression

Petra in Bremen, Thursday, 16.02.2023, 18:26 (vor 425 Tagen)

Moin,
Ich bin auch neu hier und freue mich, endlich so eine Gesprächsrunde gefunden zu haben. Ich lebe seit 30 Jahren mit Epilepsie. 2013 habe ich einen Vagusnervstimulator eingesetzt bekommen. Es ist alles besser geworden, bis auf die Absencen, die ich immer wieder habe. Doch vor ca. 2 Monaten hat sich bei mir im Kopf ein Schalter umgelegt, und ich war sehr erschrocken, weil ich gemerkt habe, dass sich etwas geändert hat. Hat es auch, nämlich ich habe eine schwere Depression mit unschönen Bildern, die sich im Kopf festsetzen, bekommen. Wie aus heiterem Himmel. Diese wird zwar medikamentös behandelt, aber ist immer noch da, und ich habe Angst davor, dass diese Bilder mich immer wieder verfolgen.
Ist von euch evt. jemand dabei, dem es ähnlich ergangen ist?
Gruss Petra

Depression

Anton, Friday, 17.02.2023, 17:11 (vor 424 Tagen) @ Petra in Bremen
bearbeitet von Anton, Friday, 17.02.2023, 17:54

Hallo und guten Tag, liebe Petra,

herzlich willkommen bei uns im Forum, schön, dass Du zu uns gekommen bist. Leider aus einem traurigen Anlass. Oder wie man es nimmt, denn der Eingriff mit dem Stimulator ist gut verlaufen und hat sich auch bewährt. Wenn ich dich richtig verstanden habe, hat es seit der Implantation des VNS keine Anfälle, bis auf hin und wieder Absencen, mehr gegeben. Und die Depression hat erst vor zwei Monaten begonnen und zuvor warst Du ohne psychische Beschwerden ein glücklicher Mensch?

Bekannt ist, dass Menschen, die Jahrzehnte Anfälle hatten und operiert wurden, das Gute nicht verkraften und an Depressionen erkranken können. Ich bin am rechten Temporallappen operiert worden und habe mindestens zwei Jahre gebraucht, bis ich wieder ohne Depressionen war. Zur Bewältigung der Depressionen habe ich Hilfe erhalten durch eine Psychologischen Psychotherapie, einer Gesprächstherapie, die ich sofort nach der Operation begonnen hatte, weil mir das schon vor der OP angekündigt worden war.

Trotzdem stellt sich mir die Fragen, wie es plötzlich dazu kommen konnte. Hat es vielleicht traumatische Erlebnisse gegeben? Hast Du gesundheitlich über Deine Verhältnisse gelebt. Oder ist diese Depression während einer für Frauen üblichen Hormonumstellungsphase aufgetreten, wenn Du dreißig Jahre die Epilepsie hattest, und seit 10 Jahren anfallsfrei warst, könnte es der Beginn des Klimakteriums gewesen sein. Oder hast Du die Einnahme der Antiepileptika völlig eingestellt?

Wenn Du dich etwas näher umschaust in diesem Forum, findest Du zahlreiche Verlinkungen zu meinen Beiträgen, in denen ich immer wieder darauf eingehe, dass ich mindestens zwei Jahre gebraucht habe nach der Operation, bis ich wieder der Alte war. Vielleicht kann dich das trösten. Kurz zu mir. Ich bin wie alle anderen hier Patient und medizinischer Laie, also ohne Kenntnisse, über die Ärzte verfügen. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und noch wichtiger: bitte stelle Fragen, vielleicht können wir eine Antwort geben. Alles Gute!

Viele Grüße
Anton

Helmut Dubiel beschreibt seinen psychischen Zustand nach Implantation einer Sonde im Gehirn wegen der Parkinson-Erkrankung.
https://forum.epilepsie-online.de/index.php?id=91290

Das Mitglied „Podi“ beschreibt eine schwere Depression nach Operation am rechten Schläfenlappen nach 40 Jahren Epilepsie
https://forum.epilepsie-online.de/index.php?id=91346

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