Müdigkeit/Erschöpfung Langzeitmedikation. Nährstoffmangel?

KL, Tuesday, 21.02.2023, 10:26 (vor 427 Tagen)

Hallo Zusammen,
ich bin neu hier und schildere euch mal meine Situation.

Ich lebe seit 25 Jahren mit Epilepsie und bin medikamentös eingestellt. Anfangs hab ich Valproinsäure bekommen, mittlerweile seit mindestens 15 Jahren mit Lamotrigin 200 mg eingestellt. Mein letzter Anfall ist toi toi toi schon 10 Jahre her und ich bin somit gut eingestellt.

Dass die Medis müde machen ist ja bekannt und habe ich von Anfang an in Kauf genommen. Vor 3 Jahren wurde eine Depression bei mir diagnostiziert, die ich ohne Medikamente, aber mit Psychotherapie ganz gut in den Griff bekommen habe.

Nun ist es aber so, dass ich seitdem zwar meine positive Grundstimmung wieder erlangen konnte, aber diese bleiernde Müdigkeit und Erschöpftheit, Antriebslosigkeit nicht mehr weg geht.

Mitterweile glaube ich irgendwie, dass es nicht an der Psyche liegt, sondern habe das Gefühl, dass da irgendwas anderes dahinter steckt.
Ich bewege mich ausreichend an der frischen Luft (habe seit 1 Jahr einen Hund), nutze im Winter eine Tageslichtlampe, ernähre mich relativ gesund, achte auf soziale Kontakte etc.

Wenn ich das Thema beim Neurologen anspreche kommt immer nur ein Angebot für Antidepressiva, welches ich bisher nicht angenommen habe.
Nun bin ich auf die Idee gekommen, dass es doch auch sein könnte, dass die Antiepileptika, vorallem nach jahrelanger Einnahme, bestimmt auch einen Teil dazu beitragen können. Daraufhin habe ich gegoogelt und finde auch Einträge auf Nährstoffmangel / Mikronährstoffmangel bei Epilepsie bzw der Gabe von Antiepileptika. Mein Neurologe, bei dem ich seit 25 Jahren bin hat noch nie etwas davon erwähnt und auch auf meine Schilderungen hin nie mal in diese Richtung etwas gesagt oder vermutet.

Geht es noch jemandem so ? Oder hat vielleicht jemand sogar einen nachgewiesenen Nährstoffmangel und konnte durch Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln eine Besserung erzielen?

Vielen Dank im Voraus für eure Meinungen/Erfahrungen.

Müdigkeit/Erschöpfung Langzeitmedikation. Nährstoffmangel?

Dennis, Tuesday, 21.02.2023, 16:14 (vor 427 Tagen) @ KL

Hiho KL,

Das ja Toller Neuro gleich wieder Antidepressiva verschreiben wegen Antriebslosigkeit und Müdigkeit, obwohl Du es geschafft hast von dem Sche... weg zu kommen.

Diese Antriebslosigkeit kenne ich auch Oo
Falls Du wirklich meinst das du Nährstoffmangel hast würde ich dir empfehlen zu deinem Hausarzt zu gehen und ihm das Schildern und jetzt nicht gleich mit Nahrungsergänzungsmitteln herum Probieren.

Mein Hausarzt macht bei mir 1x im Jahr ein großen Blutbild um ganze veränderungen zu sehen.
( mein Neurologe macht immer nur Standart für Leber,Nieren,Blut & Serumsspiegelwerte ).
Er empfahl mir mal bissel mehr gemüse zu essen für den Vitaminhaushalt und gab mir "Folsäure-ergänzungsmittel" seit dem ist bei mir diese antriebslosigkeit fast verschwunden.

Gruß Dennis

Müdigkeit/Erschöpfung Langzeitmedikation. Nährstoffmangel?

KL, Wednesday, 22.02.2023, 09:34 (vor 426 Tagen) @ Dennis

Danke @Dennis für deine Antwort :-)
Ich habe für kommende Woche einen Termin beim HA gemacht und werde das Thema dort ansprechen und um eine entsprechende Blutabnahme bitten.

Müdigkeit/Erschöpfung Langzeitmedikation. Nährstoffmangel?

Anton, Tuesday, 21.02.2023, 16:21 (vor 427 Tagen) @ KL

Hallo, das geht mir genauso, ich weiß, dass Antiepileptika mich bremsen und ich darauf nicht verzichten kann. Wenn es nach den Ärzten ginge, nähme ich sie nicht mehr. Nur mir ist das Risiko eines Rezidivs zu groß, aus dem Grunde nehme ich sie weiter.

Meine Medikation sieht wie folgt aus: Levetiracetam 500 --- 500 mg, Trileptal (Oxcarbazepin) 300 --- 450 mg. Zurzeit teste ich, am Abend
150 mg weniger Oxcarbazepin zu nehmen. Ich kann bisher noch nicht sagen, ob ich besser oder schlechter schlafe. Die Versuche sind mit dem Neurologen abgesprochen.
Von Levetiracetam weiß, dass Patienten, die die Abenddosis ein bis zwei Stunden vor der eigentlichen Zeit einnehmen, wesentlich besser schlafen können. Kurz zu mir: Ich bin nach einer Operation am rechten Temporallappen seit Juni 2006 anfalls- und aurenfrei.
Wenn ich das richtig weiß, ist Lamotrigin gut für die Psyche. Noch besser für die Psyche ist, dass Du im Moment anfallsfrei bist. Ich nehme neben den Antiepileptika noch Mittel gegen Bluthochdruck. Seit gut 10 Jahren lasse ich einmal im Quartal ein großes Blutbild anfertigen, da kommt dann zum Vorschein, wenn etwas nicht stimmt.
Es wird immer gesagt, dass Nahrungsergänzungsmittel völlig überflüssig sind, wenn die Ernährung ausgewogen ist. Es sei denn, es gibt handfeste Gründe, sie einzunehmen. Wegen eines Natriummangels im Blut nehme täglich 750 mg Schwedentabletten. Es sind Salztabletten. Um einen besseren Schlaf zu haben, nehme ich abends 250 mg Magnesium, die müssen nicht aus der Apotheke sein, ich hole sie mir bei Aldi-Nord. Ist eine Empfehlung eines Internisten, sie bringen mir einen wesentlich besseren Schlaf. Zusätzlicher Vorteil: Sie können Probleme beim Abführen lösen. Bist Du sicher, dass Du ausreichend Schlaf bekommst, sonst wäre eine Nacht im Schlaflabor zu empfehlen. Ich würde an deiner Stelle die Probleme dem Hausarzt vorstellen.

Viele Grüße
Anton

--
Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.

Müdigkeit/Erschöpfung Langzeitmedikation. Nährstoffmangel?

KL, Wednesday, 22.02.2023, 09:43 (vor 426 Tagen) @ Anton

Dankeschön @Anton für deine Antwort :-)

Ich habe für kommende Woche einen Termin beim HA gemacht und werde das Thema dort ansprechen und um eine entsprechende Blutabnahme bitten.
Dass ich genug Schlaf bekomme würde ich schon sagen. Im Gegenteil, würde eher sagen, dass ich seit einiger Zeit eben extrem viel schlafe, weil ich eben auch das Gefühl habe mein Körper funktioniert anders gar nicht mehr. Ich muss mich auch jeden Nachmittag nach der Arbeit hin legen obwohl ich nachts zwischen 8 und 9 Stunden schlafe. Den Luxus mit dem Nachtschlaf habe ich seitdem ich im HO arbeiten kann. Vorher, als ich noch in die Firma gefahren bin habe ich unter der Woche ca 7 Std geschlafen und fühlte mich nicht so kaputt wie jetzt.
Dass das Lamotrigin gut für die Psyche ist hat mir meine Psychologin auch gesagt. Daraufhin dachte ich mir nur: Na dann will ich gar nicht wissen wie es mir ohne gehen würde? Also diese Medikamente bei einer chronischen Krankheit sind echt oft Fluch und Segen zu gleich. Ich weiß es auch nicht. Selbstverständlich ist das Allerwichtigste, dass ich so gut eingestellt bin und schon so lange anfallsfrei bin. Ich würde auch nie das Risiko eingehen und die Medis absetzen trotz Nebenwirkungen. Da nehme ich dann doch lieber NW als Anfälle.

Müdigkeit/Erschöpfung Langzeitmedikation. Nährstoffmangel?

mathilda, Wednesday, 22.02.2023, 13:38 (vor 426 Tagen) @ KL

Hallo KL,

ich habe in drei Wochen einen Termin zur Blutabnahme, um meine Werte prüfen zu lassen, da ich zur Zeit mal wieder sehr antriebslos bin bzw mich schlecht aufraffen kann. Vor zwei Jahren ca im Sommer habe ich für zwei Monate eine hohe Vitamin D Dosis bekommen und ich merkte da auch, dass wieder alles besser ging. Gelesen habe ich jetzt erst, dass Vitamin-D Mangel auch an AEs liegen kann, habe ich vorher nicht gewusst. Fragt man sich auch: warum sagt kein Arzt sowas?
Lamotrigin nehme ich, es hatte aber nie eine stimmungsaufhellende Wirkung bei mir.
Und auch zu viel Schlaf kann müde und antriebslos machen. Aber ich kenne es auch (früher unter Trileptal) als Nebenwirkung, dass man nur schlafen könnte.

LG

Müdigkeit/Erschöpfung Langzeitmedikation. Nährstoffmangel?

Hase1426, Wednesday, 22.02.2023, 08:20 (vor 426 Tagen) @ KL

Hallo Zusammen,
ich bin neu hier und schildere euch mal meine Situation.

Ich lebe seit 25 Jahren mit Epilepsie und bin medikamentös eingestellt. Anfangs hab ich Valproinsäure bekommen, mittlerweile seit mindestens 15 Jahren mit Lamotrigin 200 mg eingestellt. Mein letzter Anfall ist toi toi toi schon 10 Jahre her und ich bin somit gut eingestellt.

Dass die Medis müde machen ist ja bekannt und habe ich von Anfang an in Kauf genommen. Vor 3 Jahren wurde eine Depression bei mir diagnostiziert, die ich ohne Medikamente, aber mit Psychotherapie ganz gut in den Griff bekommen habe.

Nun ist es aber so, dass ich seitdem zwar meine positive Grundstimmung wieder erlangen konnte, aber diese bleiernde Müdigkeit und Erschöpftheit, Antriebslosigkeit nicht mehr weg geht.

Mitterweile glaube ich irgendwie, dass es nicht an der Psyche liegt, sondern habe das Gefühl, dass da irgendwas anderes dahinter steckt.
Ich bewege mich ausreichend an der frischen Luft (habe seit 1 Jahr einen Hund), nutze im Winter eine Tageslichtlampe, ernähre mich relativ gesund, achte auf soziale Kontakte etc.

Wenn ich das Thema beim Neurologen anspreche kommt immer nur ein Angebot für Antidepressiva, welches ich bisher nicht angenommen habe.
Nun bin ich auf die Idee gekommen, dass es doch auch sein könnte, dass die Antiepileptika, vorallem nach jahrelanger Einnahme, bestimmt auch einen Teil dazu beitragen können. Daraufhin habe ich gegoogelt und finde auch Einträge auf Nährstoffmangel / Mikronährstoffmangel bei Epilepsie bzw der Gabe von Antiepileptika. Mein Neurologe, bei dem ich seit 25 Jahren bin hat noch nie etwas davon erwähnt und auch auf meine Schilderungen hin nie mal in diese Richtung etwas gesagt oder vermutet.

Geht es noch jemandem so ? Oder hat vielleicht jemand sogar einen nachgewiesenen Nährstoffmangel und konnte durch Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln eine Besserung erzielen?

Vielen Dank im Voraus für eure Meinungen/Erfahrungen.

Guten Morgen zusammen, vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen. Unsere tochter 4 jahre leidet an einer absencen epilepsie. Jetzt soll sie aber zusätzlich noch etwas dazu bekommen haben… eine sonstige genarilisierte epilepsie… das weiß der doktor noch nicht… hintergrund… petnidan und lamotrigin haben nicht zum gewünschten erfolg geführt. Jetzt hat sogar lamotrigin zittern und vermehrte anfälle hervorgerufen… nun wird lamotrigin abgebaut und es soll auf levetiracetam aufgbaut werden. Zusätzlich müssen wir ein genblutest machen damit man dass medikament besser bestimmen könnte… hat jemand erfahrung. Vielen lieben dank