Medi unverträglichkeit

Dine, Thursday, 23.03.2023, 19:21 (vor 371 Tagen)

Hallo, ich habe eine Frage in die Runde.... Ich habe seid 7 Jahren die Diagnose Epilepsie. Erst ein vereinzelter Anfall auf der Arbeit, Krankenhaus aufgrund extremer Angstsrörung im Unterbewusstsein verlassen. War dann beim Neurologen und habe das erste Medikament bekommen und ab dann begann der ganze Terror. Erste Medikament nicht vertragen, vom nächsten Medikament vermehrte Anfälle in der Nacht, das nächste bringt dann die Anfälle am Tag dazu und so geht es mit insgesamt 13 Epilepsiepräperaten.
Mittlerweile habe ich täglich viele kleine Anfälle und alle 2-3Tage einen schlimmeren Krampfanfall. Über die letzten Jahre habe ich nur mein Notfallmedikamt was mein Partner mir dann verabreicht und da dann entweder ruhe ist oder auch der nächste kommt sind dann auch mal 2 Notfallpräperate lehr und 5 sind im Paket drin. Zusätzlich bekomme ich aufgrund der Panikattacken und Angstsrörung 3x eine halbe Tablette lorazepam vom HA da ich sonst die Wohnung nicht verlassen kann und das mache ich sowieso nur noch mit Begleitung.
Jetzt zum eigentlichen Punkt, ich lasse mir 13 tägig vom HA das lorazepam verschreiben und das diazepam als Notfallmedikamt sowie ca 14 tägig beim neurologen das Notfallmedikamt verschreiben da ich in zwei Anfallsnächten/tagen die Packung leer ist.... Heute wollte ich einen Arztbrief abholen und der Neurologe wirft mir Medikamentenmissbrauch vor. Was soll ich denn tun, ich lasse mir die Medikamente bestimmt nicht aus Spass an der Freude in den Hintern jagen!!!! Es ist erniedrigend wenn man sich mit Freunden trifft und so etwas passiert wenn man unterwegs ist. Ich verstehe seine Aussage nicht, warum auch ich gebe mir das Medikament ha nicht selber das muss dann mein Mann oder meine Freundin machen.
Ich brauche wirklich Hilfe, kennt jemand so etwas oder steckt in der gleichen Situation? Ich bin über Antworten die mir helfen sehr dankbar.

Medi unverträglichkeit

Anton, Friday, 24.03.2023, 13:36 (vor 370 Tagen) @ Dine

Hallo,

ich finde ganz schlimm, was Du erlebst, ich kann dich gut verstehen, dass Du verzweifelt bist. Aber so wie ich das sehe, läuft etwas falsch. Du schreibst, dass Du dir Medikamente vom Neurologen und außerdem vom Hausarzt verordnen lässt. Das geht nicht, und da kann ich dann den Neurologen verstehen, dass er dir Medikamentenmissbrauch vorwirft. Die Behandlung der Epilepsie gehört ausschließlich in die Hand eines Neurologen. Das ist der eine Punkt.

Vom Patienten wird heutzutage verlangt, dass er aktiv mitarbeitet bei der Behandlung von Erkrankungen. Das würde in Deinem Fall bedeuten, eine hundertprozentige Einnahme der Medikamente sollte die Voraussetzung sein, um über ein Medikament ein Urteil abzulegen. Die solide Lebensführung halte ich für selbstverständlich.

Bei Epilepsie empfiehlt es sich, einen Anfallskalender zu führen, damit der Neurologe weiß, wie oft und wann Anfälle auftreten. Außerdem sollte Dein Freund Buch darüber führen, wie sich die Anfälle äußern. Diese Anfallsbeschreibungen sind sehr wichtig für den Neurologen, um die richtige Therapie einzuleiten. Wenn Du von einem Arzt zum anderen rennst und dir Medikamente holst, hat der Neurologe keine Lust mehr, dich weiterhin zu behandeln. Das muss man verstehen.

Dir steht es frei, dich bei einem anderen Neurologen zu melden, damit er sich das mit der Therapie genau ansehen kann. Das sogenannte Zweitmeinungsprinzip wird von den Krankenkassen unterstützt. Auch hier wird vorausgesetzt, dass Du es irgendwann deinem Neurologen erzählst. Gegen Angststörungen gibt es eine Menge unterschiedlicher Medikamente, die sollten aber vom Neurologen oder Psychiater verordnet werden und nicht vom Hausarzt.

Sollte das alles, was ich bisher geschrieben habe, nicht zum Erfolg führen, solltest Du dich in einem Epilepsie-Zentrum vorstellen, möglichst auch in Absprache mit dem Neurologen, denn die wollen eine Überweisung für die Behandlung. Ich wünsche viel Erfolg.

Liebe Grüße
Anton

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Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.