Epilepsie ungewöhnliche Nebenwirkung?

EpShazzer, Sunday, 16.04.2023, 04:46 (vor 348 Tagen)

Moin Leute, dies ist eine Interessens-Frage. Ich bin verantwortungsvoll bei der Dosierung, und der Arzt hat dies auch bestätigt. Also bitte nur qualifizierende Antworten.

Normalerweise ist es so, dass bei Schlafmangel sich die Krampfschwelle erhöht (bedeutet: Erhöhte Anfallsgefahr). Aber komischerweise ist das bei mir im Gegenteil der Fall. Ich bekomme im Wachzustand keine Anfälle, sondern wache an manchen Nächten manchmal auf und bekomme dann eben kleine Anfälle oder zummindest ein Vorgefühl. Ich bleib mal heute die Nacht wach, um herauszufinden ob es an meinem ''falschen'' Schlafrhythmus liegt, oder irgendeine andere Sache vorliegt, da ich mit der Dosis nicht höher gehen darf, aber am zukünftigen Termin die passende Frage stellen kann.

Hat jemand Erfahrung? Weiß jemand woran es liegen könnte? Ist vielleicht irgendjemand von euch Mediziner?
Vielen Dank! <3

Epilepsie ungewöhnliche Nebenwirkung?

Anton, Sunday, 16.04.2023, 21:07 (vor 348 Tagen) @ EpShazzer

Hallo, guten Tag,

und herzlich willkommen bei uns im Forum. Ich möchte darauf hinweisen, dass hier zurzeit und fast nur medizinische Laie antworten. Ich bin auch Patient. Mit der Krampfschwelle, auch Anfallsschwelle genannt, ist es wie mit den Deichen an der Nordsee. Sind sie zu niedrig, werden sie ihren Zweck bei einer Sturmflut nicht erfüllen können. Wenn die Anfallsschwelle zu niedrig ist, kann es zu Anfällen kommen.

Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist Dein Neurologe mit Deinem Verhalten als Patient bei der Bewältigung der Krankheit Epilepsie mit dir zufrieden und bescheinigt dir Zuverlässigkeit.

Von dem Test, den Du vorhast, nämlich die Nacht wachzubleiben, um zu sehen, ob es dann zu Anfällen kommt, halte ich wenig. Warum? Wenn es tagsüber zu Anfällen kommt, sind meistens mehrere Komponenten daran schuld. Das können zum Beispiel sein viel Stress, psychischer Druck, Schnupfen, andere Medikamente, die mit Wechselwirkungen einhergehen, durch Herstellerwechsel eines Wirkstoffs (Problem bei generischen Mitteln), Änderung des Schlaf-/Wachrhythmus, u. v. a. m.

Wenn Du von „Vorgefühlen“ sprichst, nehme ich an, Du meinst Auren. In Augen der Ärzte sind Auren bereits epileptische Anfälle. Ich habe dich schon verstanden, Du möchtest anhand von Fakten dem Neurologen beim nächsten Besuch belegen, durch welche Veränderungen sich der Zustand verbessert oder verschlechtert hat. Ist normalerweise eine gute Idee, ich finde aber, es sollte vorher unbedingt mit dem Neurologen abgesprochen werden.

Bei den meisten Neurologen gibt es die Telefonsprechstunde. Bei der ist es möglich, meistens um die Mittagszeit herum, ein Telefongespräch anzumelden mit der Frage, ob der Neurologe zu einer festgesetzten Zeit angerufen werden kann zur Beantwortung einer kurzen Frage. Vielleicht ist es bei Deinem Arzt auch möglich.

Ich habe bei dir einen Verdacht, den ich aufgrund Deiner Erzählungen äußere. Und zwar, wenn Du erzählst, dass die Anfälle aus dem Schlaf heraus auftreten, kann es sein, dass Du zu wenig oder schlecht schläfst, denn wer übermüdet ins Bett geht, neigt eher zu Anfällen als wenn er regelmäßig gesunden Schlaf hat. Ich gehe davon aus, dass Du Alkohol grundsätzlich meidest.

Wenn nicht regelmäßig ausreichend Wirkstoff zugeführt wird, kann es auch im Schlaf zu Anfällen kommen. Das ist so das, was mir zu Deinem Post einfällt. Wir bereits erwähnt, es sind keine Thesen eines Mediziners, sondern die eines Patienten mit jahrelanger Erfahrung mit dem Krankheitsbild Epilepsie. Um Missverständnisse auszuschließen, ich habe mit meinen Annahmen und Verdächtigungen dich nicht verletzen wollen, sondern mit dem Ausschlussverfahren versucht, dem Übel auf die Spur zu kommen. Ich wünsche gute Besserung!

Viele Grüße
Anton

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