Temporallappen-Epilepsie, Auren & Psyche

JasminaR, Sunday, 28.05.2023, 16:59 (vor 339 Tagen)

Hallo.
Bei Temporallappen-Epilepsie können sowas wie DeJavus und auch Angst ja oft vorkommen. Wie würdet ihr diese Angst beschreiben?
Aufjedenfall kommt es immer sehr plötzlich. Dass Epileptiker psychische Krankheiten bekommen ist auch nicht selten. Bei mir ist es eine Zwangsstörung und Depression (seit 2016, bin jetzt 23 und die Epilepsie seit ich 5 war). Meine Auren waren schon immer psychisch (seltsam und schwer zu erklären, meistens einpaar Sekunden), manchmal habe ich aber auch Geschmacks-Auren. Die Krampfanfälle (fokale und GrandMal) habe ich bisher nur nachts. Die Medikamente sind Lacosamid (Vimpat) und Briviact und es können ja auch Nebenwirkungen kommen. Das ist bisher die Medikation, die mir körperlich eigentlich nichts tut. Beim Eindosieren von Vimpat, hatte ich 2018 aber schon eine seltsame Verwirrung und Schwindel. Doch soweit ich mich erinnere, hatte es sich anders angefühlt.

Bei einem psychischem Symptom weiß ich wirklich nicht, welche von den beiden Krankheiten es auslöst und es wird eben mehr. Oder ob es vielleicht doch eine Nebenwirkung von Lacosamid ist. Hatte dieses Stoff eure Psyche verschlechtert, z.B. mit einem seltsamen Angst-Gefühl/Gedanke? Oder Briviact? Oder die Kombination? Es soll vor allem bei Lacosamid sehr unwahrscheinlich sein, aber jeder ist individuell und man hat eben schon psychische Störungen.

Danke für eure Antworten.

Temporallappen-Epilepsie, Auren & Psyche

Anton, Monday, 29.05.2023, 16:19 (vor 338 Tagen) @ JasminaR

Hallo Jasmina,

willkommen bei uns im Forum. Schön, dass Du zu uns gekommen bist. Fast alle Patienten, die unter Epilepsie leiden, kennen diese Vorgefühle, auch Déjà-vu-Erlebnisse genannt. Als Vorboten gehen sie meistens in einen Anfall über. Es gibt aber auch Patienten, die das Ereignis dann noch abwehren können.

Unter Angst leiden auch fast alle Anfallskranken, denn ein Anfall ist immer auch ein Stück Kontrollverlust, und wer lebt schon gerne so. Da ist Angst ganz selbstverständlich. Ich habe schon seit vielen Jahren keine Anfälle mehr, aber die Angst vor Anfällen ist geblieben, aus dem Grunde nehme ich es mit der Medikamenteneinnahme sehr genau. Und wer ständig in der Angst lebt, neigt auch dazu, depressiv zu werden.

Ich nehme weder Briviact (Brivaracetam) noch Vimpat (Lacosamid). Von Briviact nehme ich den Vorgänger, den Wirkstoff Levetiracetam. Ich weiß, dass einige Patienten mit Levetiracetam große psychische Probleme hatten, als die dann auf Briviact umgestiegen waren, ging es ihnen besser.

Ich weiß, dass Vimpat (Lacosamid) bei einigen Patienten als Verstärker eines anderen Medikaments eingesetzt wird. Das habe ich nur gehört, ich bin kein Arzt und darf dazu eigentlich gar nichts schreiben.

Ich finde, Du solltest die Beschwerden mit deinem Neurologen durchsprechen und ihn bitten, die Sache noch einmal genau zu kontrollieren. Bist Du schon mal in einem Epilepsie-Zentrum gewesen? Dort kennt man sich oft noch besser mit der Krankheit aus als der Neurologe. Vielleicht solltest Du ihn darauf ansprechen. Ich wünsche gute Besserung.

Viele Grüße
Anton

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Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.

Temporallappen-Epilepsie, Auren & Psyche

pegasus, Monday, 05.06.2023, 13:20 (vor 331 Tagen) @ JasminaR

Es gibt 5 Formen von Auren und alle diese Auren haben nichts mit der Psyche zu tun sondern sind bereits fokale Anfälle.

(

Währenddessen kannst du noch versuchen, sofern es immer bzw. meistens zu einem generalisierten Anfall bei dir kommt, den generalisierten Anfall zu verhindern. Dies geht nicht von jetzt auf gleich, aber es gibt einige Möglichkeiten, in dem man einen entgegengesetzten Reiz während der Aura setzt.

Bei einem Dejavu zum Beispiel habe ich es hinbekommen, weil ich dann immer still wurde und komplett verwirrt war und nicht wusste was mit mir passiert, durch das aussprechen des Wortes Dejavu mich wieder zurück zur gegenwärtigen Situation zu holen. Das dauerte zwar eine Weile bis ich das wirklich gut hinbekommen habe, aber es funktioniert halt bei mir.

https://www.epilepsie-shg-bonn.de/epilepsie/welche-aura-arten-gibt-es/

Temporallappen-Epilepsie, Auren & Psyche

Anna Lena, Thursday, 15.06.2023, 21:32 (vor 321 Tagen) @ JasminaR

Hallo.
Bei Temporallappen-Epilepsie können sowas wie DeJavus und auch Angst ja oft vorkommen. Wie würdet ihr diese Angst beschreiben?
Aufjedenfall kommt es immer sehr plötzlich. Dass Epileptiker psychische Krankheiten bekommen ist auch nicht selten. Bei mir ist es eine Zwangsstörung und Depression (seit 2016, bin jetzt 23 und die Epilepsie seit ich 5 war). Meine Auren waren schon immer psychisch (seltsam und schwer zu erklären, meistens einpaar Sekunden), manchmal habe ich aber auch Geschmacks-Auren. Die Krampfanfälle (fokale und GrandMal) habe ich bisher nur nachts. Die Medikamente sind Lacosamid (Vimpat) und Briviact und es können ja auch Nebenwirkungen kommen. Das ist bisher die Medikation, die mir körperlich eigentlich nichts tut. Beim Eindosieren von Vimpat, hatte ich 2018 aber schon eine seltsame Verwirrung und Schwindel. Doch soweit ich mich erinnere, hatte es sich anders angefühlt.

Bei einem psychischem Symptom weiß ich wirklich nicht, welche von den beiden Krankheiten es auslöst und es wird eben mehr. Oder ob es vielleicht doch eine Nebenwirkung von Lacosamid ist. Hatte dieses Stoff eure Psyche verschlechtert, z.B. mit einem seltsamen Angst-Gefühl/Gedanke? Oder Briviact? Oder die Kombination? Es soll vor allem bei Lacosamid sehr unwahrscheinlich sein, aber jeder ist individuell und man hat eben schon psychische Störungen.

Danke für eure Antworten.

Temporallappen-Epilepsie, Auren & Psyche

schaf059, Sunday, 10.12.2023, 19:33 (vor 143 Tagen) @ Anna Lena

Hallo, ich habe Epilepsie bedingt durch ein Gangliogiom welches bei meinem linken Schläfenlappen war, bevor e vor 13 Jahren entfernt wurde. Ich habe auch sogenannte Zwangsgedanken, welche man schwer beschreiben kann. Es sind Gedanken über Dinge, welche man selbst als unnötig ansieht aber einen trotzdem immer wieder nerven und ängstigen. Man kommt aus Dingen welche einen Ängstigen und das Leben schwer machen oft nur schlecht heraus. Ich habe es mir angewöhnt, Gedanken welche mir Angst bereiten zu notieren und in einem anderen Moment in Ruhe dann zu bearbeiten. Dies hat mir sehr geholfen und es war ein guter Tipp von einer Therapeutin
Ein Psychologe und eine Therapeutin sowie ein Medikament helfen mir aber dabei sehr....auch ist es hilfreich Menschen zu kennen, welche änliche Ängste oder Zwänge haben....und Tipps auszutauschen.
LG Michael