Langzeit-Nebenwirkungen Orfiril/Valproat?

burkhard-8, Thursday, 13.07.2023, 11:37 (vor 295 Tagen)

Hallo zusammen,
ich hatte einige wenige Grand-Mal Anfälle im Alter von 20 bis 35, wurde dauerhaft mit Orfiril eingestellt, 600 (teilweise 900)mg und alles lief gut. Bin jetzt 60 und die Epilepsie meldet sich wieder mit anderen Symptomen: Stressanfälligkeit, allgemeine Verlangsamung, Konzentrationsschwäche, vereinzelt Wortfindungsstörungen...
aber keine Grand Mals.
Habe irgendwo gehört, das könnten Langzeit-Nebenwirkungen vom Orfiril sein. Nach Umstellung auf Lamotrigin verbessert sich meine Situation langsam, der Neurologe scheint dennoch nicht recht an solche Langzeit-Nebenwirkungen zu glauben.
Kann jemand was dazu sagen?

Langzeit-Nebenwirkungen Orfiril/Valproat?

Anton, Thursday, 13.07.2023, 18:53 (vor 294 Tagen) @ burkhard-8
bearbeitet von Anton, Thursday, 13.07.2023, 19:03

Hallo,

ich habe von 1996 bis 2006 Ergenyl Chrono (Valproinsäure) 600 --- 600 mg und Timox (Oxcarbazepin) 300 --- 300 mg genommen. Nie zuvor ging es mir so schlecht wie unter dieser Medikation. Ich war überwiegend anfallsfrei, aber es war kein Leben mehr.

Da ich an einer therapierefraktären Temporallappenepilepsie litt, es fokale Anfälle auftraten, hat sich ein Neurologe (Facharzt für Epileptologie) noch einmal genau die MRT-Aufnahmen vom Kopf angesehen und konnte auf der rechten Seite im Temporallappen den auslösenden Fokus orten. Mit dieser Feststellung hat er mich in ein Epilepsie-Zentrum geschickt und eine OP empfohlen. Die nötigen Untersuchungen dort brachten Gewissheit, dass eine Operation am Temporallappen möglich sei und ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht werden könnte.

Noch vor der Operation hatte der Chefarzt der Klinik die postoperative Medikation zusammengestellt. Ich bin seit der OP im Juni 2006 unter folgender Medikation anfallsfrei und verzeichne kaum Nebenwirkungen. Levetiracetam von UCB 500 --- 500 mg, Trileptal (Original) (Oxcarbazepin) 450 --- 450 mg. Ich möchte dir mit dieser Schilderung empfehlen, mit dem behandelnden Neurologen einen Aufenthalt in einem Epilepsie-Zentrum zwecks Abklärung einer OP oder Verbesserung der Medikation zu besprechen. Ich wünsche gute Besserung!

Viele Grüße
Anton

--
Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.