Neu hier :) - Epilepsie-Forum

Hallo an alle. Ich hatte vor kurzem einen zweitmaligen Krampfanfall während meiner praktischen Abschlussprüfung. Bin dann völlig verwirrt und mit gebrochenem Sprunggelenk in der Notaufnahme wieder zu mir gekommen. Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit starken Verletzungen während der Anfälle? Oder auch schonmal während einer Prüfung einen Anfall bekommen?

Mein erster Anfall war vor zwei Jahren. Damals hieß es Gelegenheitsanfall mit Rezidivrisiko von 50% innerhalb der nächsten zwei Jahre. Ich habe überhaupt nicht mehr damit gerechnet, dass es wieder kommt und dann auch noch zu einem so ungünstigen Zeitpunkt. :( Aber ich bin froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist und vertrage mein Antikonvulsivum zum Glück sehr gut.

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Guten morgen.
Ich leide seit 2018 unter stetig wiederkehrenden ( kleinen und größeren ) Anfällen und leider habe ich mich öfters auch verletzt. Das Gravierendste war das eine Verletzung an an der HWS die natürlich gebraucht hat zum abheilen. Auch Knochenbrüche sind mir vertraut oder woher sie herrühren wenn ich mich selbst nicht daran erinnern kann.
Du bist also nicht alleine.
Liebe Grüße.
Lilli

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Wie und was sich auch immer gerade in Deinem Leben zeigt:
Sei lieb zu Dir.

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Wenn du Grand Male-Anfälle hast, wirst du bewusstlos, da kann sich der Körper nicht mehr halten und sackt zusammen. Je nachdem, wie ungeschickt du fällst, ob deine Zunge zwischen die Zähne gerät und wie stark du womöglich zwischen eng stehenden Möbeln "zappelst", kann es schlussendlich zu mehr oder wenig starken Verletzungen kommen. Manche haben bei solchen Anfällen das Glück, dass sie kurz vorher eine Aura haben, die sie quasi vorwarnt, dass es gleich los geht, und können sich ggf. noch sicher irgendwo platzieren. Aber viele werden, wie du jetzt scheinbar auch, ganz plötzlich davon überrascht, und entsprechend können sie halt auch blöd fallen und sich böse verletzen.

In welchen Situationen ein Anfall vorkommt, kann sehr variieren. Manche reagieren auf Stress - was bei dir in der Prüfungssituation z. B. denkbar wäre. Umgekehrt kann es aber genauso sein, dass in Phasen, in denen man gefordert ist, nichts kommt, dafür dann aber im Anschluss, wenn Körper und Geist zur Ruhe kommen. Und bei wieder anderen ist gar kein Zusammenhang erkennbar. Das ist sehr individuell. Ich wünsche dir natürlich, dass das jetzt einmalig war und du künftig Ruhe hast, aber sollten tatsächlich demnächst weitere Anfälle auftreten, wirst du im Laufe der Zeit merken, ob, und falls ja welche, Zusammenhänge bei dir persönlich erkennbar sind.

Ein Anfall während der Prüfung ist natürlich "doppelt" ärgerlich. Ich hoffe, du kannst sie problemlos nachholen.

Gruß,
Sanktus Achzehn

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Lieben Dank für die Antworten. @Lilli @Sanktus Achzehn

Ich muss vllt. noch dazu erwähnen, dass ich vor den beiden Anfällen auch Schlafentzug hatte. Was mich aber etwas irritiert ist, dass der erste Anfall wie ein typischer Grand-Mal abgelaufen ist (soweit ich das beurteilen kann mit Dr. Google Wissen :D), sprich ich habe plötzlich nicht mehr geantwortet, geradeaus gestarrt und mich dann tonisch verkrampft und im Anschluss ca. 2min. klonisch gekrampft. War danach nicht ansprechbar und wie im Schlaf. Mit dem Notarzt habe ich aber wohl wieder gesprochen und bin auch selbst in den RTW gelaufen --> keinerlei Erinnerung mehr :o bin erst wieder extrem müde und mit derbem Zungenbiss im KH "aufgewacht".

Der zweite Anfall war recht seltsam. War auf dem Weg in einen anderen Raum und vor der Tür hört meine Erinnerung auf. Den Sturz im Raum hat keiner gesehen. Ich lag dann wohl mit schmerzverzerrtem Gesicht weiter hinten im Raum auf dem Boden, habe mir den Fuß gehalten und war nicht ansprechbar. (30 sek) Dann folgten erst komische Bewegungen mit dem Mund und dann starke klonische Zuckungen für 2-3min. Danach wurden die Zuckungen weniger, sind aber erst bei Eintreffen des Notarztes vollständig abgeklungen. Dann wieder Dämmerzustand. Erste verschwommene Erinnerung danach war im RTW, wie ich die Notärztin gefragt habe, wann ich denn jetzt endlich zur Prüfung kann :D dann war ich aber nochmal kurz "weg" und erst im KH wieder vollständig wach/orientiert. Vllt. war es komplex-fokal oder gar nicht epileptogen. In der Familie tritt auch gehäuft Epilepsie auf, jedoch bei allen schon seit der Kindheit/frühen Pubertät.

Entschuldigung für den Roman :D tut nur gut mal drüber zu schreiben. Fand das echt gruselig so von der einen Sekunde auf die andere verwirrt im RTW zu liegen und nicht "richtig denken" zu können.

Die Nebenwirkungen von Levetiracetam durfte ich dann auch gleich zwei Wochen im KH "austesten". Extremer Schwindel ist sehr ungünstig bei Fixateur externe im Fuß :D

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