Können Absencen eindeutig von Tagträumen abgegrenzt werden?
Liebe Community,
ich habe vor ein paar Jahren eine Absence-Epilepsie diagnostiziert bekommen. Der Neurologe schloss aufgrund meiner Schilderungen "mich manchmal wie geistig abwesend fühlen seit der Kindheit" darauf.
Ich war schon immer sehr verpeilt und so sind mir einige merkwürdige Dinge passiert. Ich machte z.B. beim Radfahren plötzlich einen Schlenker und knallte mit dem Lenker gegen ein parkendes Auto. Ich fiel plötzlich vom Pferd, obwohl ich einige Minuten vorher noch einen guten Sprung über das Hindernis hingelegt hatte. Ich steckte eine Klassenarbeit in meine Schultasche und nahm sie mit nach Hause statt sie beim Lehrer abzugeben. Ich verließ ein Geschäft und vergaß einfach, vorher zu bezahlen (peinlich, es wurde natürlich bemerkt). So kam es natürlich immer wieder zu Situationen, mit denen ich mir Ärger einhandelte.
Bis heute habe ich große Probleme, wenn ich einen Stapel Blätter kopieren muss. Es funktioniert nur, wenn der Kopierer nicht zwischendurch Papierstau hat oder neues Papier eingelegt werden muss. Denn dann weiß ich anschließend nicht mehr, was habe ich schon kopiert und was noch nicht. Eines von vielen Beispielen, warum ich in einem Bürojob untragbar war.
Für das alles sollen Absencen verantwortlich sein.
Es ist aber auch so, dass ich schon in meiner Kindheit viel mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt war. Ganz oft wegen eigener Probleme oder den ständigen Konflikten in meiner Familie. Manchmal habe ich ganze Unterrichtsstunden "verträumt". Schon in meiner Kindheit bestand eine Neigung zu Depressionen.
Im EEG sind keine Absencen aufgetreten. Es waren nur einige spike wave Komplexe unter und nach Hyperventilation zu sehen. Daher schloss der Neurologe auf eine erhöhte Anfallsbereitschaft.
Muss ich davon ausgehen, tatsächlich Epilepsie zu haben?
Oder kann das Ganze trotzdem mit "mich gedanklich ausklinken/mich wegträumen" zu tun haben?
Liebe Grüße
Trishka