2 Krampfanfälle gleichzusetzen mit Epilesie ? Medikamente ?

Flip1985, Trier, Wednesday, 08.11.2023, 09:16 (vor 172 Tagen)
bearbeitet von Flip1985, Wednesday, 08.11.2023, 09:56

März 2022:
Erstmalig provozierter Krampfanfall. Anfall am Morgen um 10:00 Uhr beim entspannten Sparziergang
Einziger Anhaltspunkt: Alkohol am Vortag (Geburtstagsfeier), wenig Schlaf, Stress, Dehydriert
3 EEG´s incl. MRT stationär im Krankenhaus alle unauffällig. Zungenbiss und Blutbild hat Krampfanfall nachgewiesen.
Diagnose damals: Erstmalig provozierter Krampfanfall mit 3 Monate Fahrverbot. Keine weitere Behandlung vorgeschlagen, auch keine Überweisung zum Neurologen

Oktober 2023:
2. provozierter Krampfanfall. Anfall nach Arbeitstag beim entspannten Spaziergang zum Autohaus.
Wieder die gleichen Anhaltspunkte: Alkohol am Vortag (Oktoberfest), tagsüber 8 h Arbeiten gewesen, extrem Dehydriert
1 EEG und MRT wieder keinerlei Diagnose. Kein Fokus, nichts organisches, Kardiologie alles okay.
Blutbild wieder Nachweis am Folgetag, dass es ein Krampfanfall war.

Diagnose jetzt seitens Neurologin: Epilepsie, wieder 3 Monate Fahrverbot und Einstellung auf Medikamente Ergenyl chrono 300mg (morgens und abends) .

Meine Fragen:
Soll ich vielleicht mit dem Spazieren aufhören !?:) (Sorry ein wenig Ironie , muss auch mal sein..)
Handelt es sich um eine Epilepsie!?
Spricht man automatisch nach dem 2.Krampfanfall von einer Epilepsie?!
Medikamente ja oder nein?! Ich habe kein Problem diese zu nehmen, jedoch fehlt mir ein wenig die genaue Diagnose dazu.
Macht es Sinn eine weitere Diagnose einzunehmen (Termine erst in 1-2 Jahren)
Wer hat ähnlich Erfahrungen im Bezug Anfälle in dieser Art und Weise (Alkohol, Schlafmangel, Stress).
Ich bin 38 Jahre, normal gebaut, normaler Fitnessstudiogänger😊
Kein Feierabendbiertrinker, sprich während der Woche kein Alkohol. Wochenende, an Karneval oder Mannschaftfahrt sieht das jedoch anders aus. Aber wieso dann nicht in der aktiven Phase diese Anfälle, sondern am Folgetag in für mich eigentlich entspannten Momenten!?
Versicherungsschutz nach anfallsfreier Zeit zu 100% gegeben auch wenn es zu einem Unfall durch einen Anfall dann kommen sollte !?


Vielen Lieben Dank für Eure Meinungen und Meldungen im Voraus !
Philip
Bleibt Gesund !

2 Krampfanfälle gleichzusetzen mit Epilesie ? Medikamente ?

Anton, Wednesday, 08.11.2023, 14:26 (vor 172 Tagen) @ Flip1985
bearbeitet von Anton, Wednesday, 08.11.2023, 14:32

Hallo

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Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.

2 Krampfanfälle gleichzusetzen mit Epilesie ? Medikamente ?

Anton, Wednesday, 08.11.2023, 14:27 (vor 172 Tagen) @ Anton

Hallo und guten Tag,

das ist natürlich schlecht, wenn Du mitten im Leben stehst und schon darüber nachdenken musst, ob volles Arbeiten in Zukunft noch möglich ist. Solltest Du den Ablauf und die Entstehung der Anfälle den Ärzten so wie hier geschildert beschrieben haben, wundert mich, dass sie dich überhaupt behandelt haben.

Ich finde, mit fast 40 Jahren sollte der Denkprozess soweit ausgereift und das Wissen darüber vorhanden sein, dass ständiges Trinken von Alkohol den Kopf zerstört. Und Epilepsie, Schlaganfälle, Herzinfarkte und weitere Erkrankungen, auch onkologische, auslöst. Oder im Klartext gesagt, bei dem Lebenswandel den Du führst, ist dir nicht zu helfen.

Als Therapieform würde ich dir als medizinischer Laie empfehlen, weiterhin spazieren zu gehen, den Alkohol zu meiden und das exzessive Leben zu beenden. Ich wünsche auf diesem Weg viel Erfolg!

Liebe Grüße
Anton

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Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.

2 Krampfanfälle gleichzusetzen mit Epilesie ? Medikamente ?

Flip1985, Trier, Wednesday, 08.11.2023, 16:05 (vor 172 Tagen) @ Anton

Danke Anton für deine Meinung .

Liebe Grüße
Philip

Anton

Hallo und guten Tag,

das ist natürlich schlecht, wenn Du mitten im Leben stehst und schon darüber nachdenken musst, ob volles Arbeiten in Zukunft noch möglich ist. Solltest Du den Ablauf und die Entstehung der Anfälle den Ärzten so wie hier geschildert beschrieben haben, wundert mich, dass sie dich überhaupt behandelt haben.

Ich finde, mit fast 40 Jahren sollte der Denkprozess soweit ausgereift und das Wissen darüber vorhanden sein, dass ständiges Trinken von Alkohol den Kopf zerstört. Und Epilepsie, Schlaganfälle, Herzinfarkte und weitere Erkrankungen, auch onkologische, auslöst. Oder im Klartext gesagt, bei dem Lebenswandel den Du führst, ist dir nicht zu helfen.

Als Therapieform würde ich dir als medizinischer Laie empfehlen, weiterhin spazieren zu gehen, den Alkohol zu meiden und das exzessive Leben zu beenden. Ich wünsche auf diesem Weg viel Erfolg!

Liebe Grüße
Anton

2 Krampfanfälle gleichzusetzen mit Epilesie ? Medikamente ?

Sanktus Achzehn, Thursday, 09.11.2023, 15:00 (vor 171 Tagen) @ Flip1985

Hallo Philip,

nach einem ersten Anfall gibt man nur dann Medikamente, wenn deutlich feststeht, dass es sich um eine Epilepsie handelt. Um das festzustellen wurden z. B. die EEG und das MRT gemacht. Man sieht darin nicht unbedingt etwas, soll heißen, man kann eine Epilepsie haben, ohne, dass es im EEG oder MRT ablesbar ist, aber wenn sie dort etwas gefunden hätten, hättest du vermutlich auch direkt nach dem ersten Anfall Medikamente erhalten. So aber ging man erst mal von einem "Gelegenheitsanfall" aus. Den kann quasi jeder Mensch mal bekommen. Wenn dann jedoch innerhalb einer gewissen Zeit wieder ein Anfall auftritt - und es wurde ja in beiden Fällen mittels Blutwerten nachgewiesen, dass du einen hattest - so fängt man mit Medikamenten an, da man dann davon ausgehen kann, dass weitere Anfälle folgen werden. Ab da spricht man dann auch von Epilepsie.

Medikamente sind normalerweise notwendig. In seltenen Fällen, nämlich dann, wenn die Auslöser bekannt sind, kann man - gegebenenfalls - darauf verzichten. Es gibt z. B. photosensible Leute, die durch Flackerlicht Anfälle bekommen. Je nachdem, wie sensibel der Körper da reagiert, braucht es Medikamente - oder eben evtl. auch nicht, wenn die Leute das verursachende Licht zuverlässig (!) meiden können. (Was aber meist nicht möglich ist.) Deiner Beschreibung nach liegt nahe, dass du auf den körperlichen Stress, den du dir mit dem Alkohol und der Dehydrierung verschaffst, mit Anfällen reagierst. Ob dem aber wirklich so ist, müsste natürlich - eigentlich - erst mal festgestellt werden. Sollte es zutreffen, wären Medikamente eigentlich nicht nötig, sondern die Therapie bestünde aus "keinen Alkohol und keine Dehydrierung mehr". Ob das aber wirklich die Ursache ist oder ob du generell eine Neigung zu Anfällen hast und die beiden Anfälle nur in diesen Situationen auftraten, ist natürlich so einfach nicht zu sagen. Darüber solltest du eher mal mit der Neurologin sprechen, die dich behandelt, statt mit uns, denn sie hat ggf. noch weitere Infos und sicherlich auch eher das fachliche Wissen. Sie wird aber vermutlich die Medikamente bevorzugen, da man alles andere eben nicht ausschließen kann.

Wann Anfälle auftreten, kann sehr verschieden aussehen. Die einen reagieren im stressigen Moment selbst, die anderen erst, wenn der Stress nachlässt, bei wieder anderen ist es, wie's grad kommt. Bei dir scheint's halt eher der Ruhemoment zu sein. Das hat aber nichts weiter zu sagen und ändert auch nichts an der Diagnose.

Was deine Frage nach dem Versicherungsschutz beim - ich vermute - Autofahren anbelangt: Es ist ehrlich gesagt eher traurig, dass du diese Frage überhaupt gestellt hast und noch dazu nach dem Versicherungsschutz fragtest, statt nach potentiellen Toten, die du dann auf dem Gewissen haben könntest. Eigentlich sollte die Antwort klar sein. Aber gut, extra für dich: Es entfällt nicht nur der Versicherungsschutz, du machst dich damit schlicht strafbar. Ganz zu Recht, im übrigen, denn es geht dabei nicht um dein Leben, sondern du gefährdest damit andere Menschen.

Sanktus Achzehn

2 Krampfanfälle gleichzusetzen mit Epilesie ? Medikamente ?

Gewitterwolke_Lara, Friday, 10.11.2023, 23:40 (vor 169 Tagen) @ Flip1985

Hallo, ich kann nur aus Erfahrungen und Beratungen berichten. Soweit ich weiß, gilt man ab dem zweiten Anfall als Epileptiker bzw. erhält man die Diagnose Epilepsie. Die Fragen kann ich nicht konkret beantworten. Ich kann dir nur raten, dich mit deinem Neurologen zu beraten und alles, was dir auf dem Herzen liegt, anzusprechen. Hol dir bestmöglich eine Zweitmeinung ein, nicht nur bezüglich der Diagnose, sondern auch bezüglich deiner Fragen.Mach dir am Besten Notizen, nimm jemanden mit. Denn vier Ohren hören in der Regel mehr als zwei. Wenn ich es richtig verstanden habe, wurde die Diagnose Epilepsie bei dir erstellt. Du stellst dir die Frage nach dem "Warum"? Wieso in diesen Momenten? Ich kann dir nur empfehlen, in dich zu gehen und versuchen, den 'Stress' zu analysieren. Was ich gelernt habe, ist, dass Epilepsie eine sehr individuelle Erkrankung ist. Die Einen haben kleine Anfälle, die Anderen haben große Anfälle..Wie gesagt, Epilepsie ist sehr individuell und genauso sollte es betrachtet werden. Zumindest meines Erachtens nach. Das Universitätsklinikum Marburg ist ein guter Ansprechpartner...Vielleicht gibt es hier auch die Möglichkeit einer telefonischen Beratung, falls zu weit entfernt. Epilepsie verändert dein Leben. Es klingt leicht, wenn ich es schreibe, aber ich wünsche dir, dass die Krankheit NICHT dein Leben bestimmt. Das ist einfacher gesagt, als getan. Ich würde eine therapeutische Anbindung empfehlen. Sie kann sehr hilfreich sein. Du kannst den 'Stress', der zu den Anfälle führt oder beiträgt, aufarbeiten, dir gute Strategien aneignen. Auch mit der Epilepsie kann man leben :-) Es wird empfohlen, keinen Alkohol zu trinken..MEINE Meinung ist, dich auszuprobieren und zu reflektieren und natürlich die medizinische Anweisung zu beachten!!Oder zu berücksichten. Die Diagnose kommt schnell, aber eine Routine für das Leben mit einer Erkrankung erfolgt Schritt für Schritt..Finde dich rein :-) Ich wünsche dir nur das Beste!!