Müdigkeit und was dagegen tun ??

schaf059, Monday, 22.01.2024, 20:13 (vor 105 Tagen)

Hallo Ihr Lieben,
bedingt dadurch, dass ich ein buntes Sortiment von Antiepileptika und Psychopharmaka, etcpp nehme und teilweise auch recht unruhig schlafe wollte ich mal fragen, was Ihr so gegen Eure Müdigkeit am Tage macht ??
Mir wurde heute von einer Therapeutin klar davon abgeraten am Tag länger als 20 Minuten zu schlafen. Ob ich das schaffe ist eine andere Frage...
Auch gibt es einige Tricks mit Müdigkeit umzugehen...kennt Ihr da welche und wie sind Eure Erfahrungen ??

LG schaf059

Müdigkeit und was dagegen tun ??

pegasus, Tuesday, 23.01.2024, 09:54 (vor 104 Tagen) @ schaf059

Kommt doch auf die Ursache der Müdigkeit an.

Wenn es auf zu wenig Schlaf zurück zu führen wäre, empfiehlt es sich ja ausreichend zu schlafen.

Wenn es aufgrund von den Medikamenten zur Müdigkeit kommt, wäre wahrscheinlich dann das nicht als Empfehlung zu betrachten, denn dadurch wird es ja nicht besser.

Hoffe du verstehst was ich meine...

Müdigkeit und was dagegen tun ??

Anton, Tuesday, 23.01.2024, 10:56 (vor 104 Tagen) @ schaf059

Hallo und guten Tag,

eine Schlaflosigkeit lässt sich am besten durch ein sogenanntes Ausschlussverfahren feststellen. Und Ausschlussverfahren sind an Fragen gebunden. Wie verhalte ich mich tagsüber, hat der Tag eine feste Struktur, habe ich genug Bewegung, esse ich gesund, habe ich den erforderlichen seelischen Ausgleich etc.

Aus Erfahrung weiß ich, dass es oft an der Einnahme von Medikamenten liegt. Je älter der Patient, von umso mehr Fachärzten wird er betreut. Ich erlebe es immer wieder, wenn ein neues Medikament verordnet wird und dass dabei die bisherigen Medikamente nicht berücksichtigt werden, weil Ärzte die Verordnung ihrer Kollegen nicht kritisieren möchten.

Da muss man als Patient ganz enorm aufpassen, sonst ist man überversorgt und muss aufgrund einer insgesamt nicht mehr passenden Medikation darunter leiden. Obwohl ich bereits seit über 20 Jahren eine Medikamentenliste bei mir führe, stelle ich fest, falls ich nicht immer eingriffe, würde es zu unnötigen Verordnungen kommen. Ob sich dieses Problem mit der elektronischen Gesundheitskarte, die auch die Medikamentenliste als Inhalt haben soll, ändert, bezweifele ich.

Um die Feinheiten bei unterschiedlichen Erkrankungen und Medikamenten herauszufinden, lohnt es sich, sich in Foren oder Selbsthilfegruppen zu informieren. Es ist ja oft nicht nur die Schlaflosigkeit, sondern oft sind es auch Nebenwirkungen psychischer Art, die durch einen konstruktiven Austausch unter Gleichgesinnten vermieden werden können.

Dabei denke ich an das Medikament „Keppra“ (Levetiracetam): Wenn man es abends zwei Stunden früher nimmt als bisher, kann man wesentlich besser schlafen. Oder noch mal zum Wirkstoff Levetiracetam. Ich kennen keinen Patienten, der nach dem Absetzen des Medikaments anfallsfrei geblieben ist. Bis auf in einem Fall: Patienten, die mit Levetiracetam nicht zurechtkamen und dann das Nachfolgepräparat „Brivaracetam“ erhalten haben, waren alle hochzufrieden und hatten in den meisten Fällen keine Probleme mehr.

Viele Grüße
Anton

Müdigkeit/Erschöpfung Langzeitmedikation. Nährstoffmangel?
https://forum.epilepsie-online.de/index.php?id=91375

--
Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.

Müdigkeit und was dagegen tun ??

schaf059, Tuesday, 23.01.2024, 19:01 (vor 104 Tagen) @ Anton

Hi, ich gehe davon aus, dass meine Müdigkeit vor allem mit meinem schlechten Schlaf zusammenhängt. Dieser ist wohl psychisch bedingt und in vier Wochen habe ich nach langer Wartezeit einen Termin bei einem Psychologen. Bis dahin werde ich auch nichts an meinen Medikamenten ändern, zumal ich die Erfahrung gemacht habe, dass man dies nur in Absprache mit einem Neurologen machen sollte.

Ich nehme schon seit 13 Jahren das ursrüngliche Keppra, Leviteracepan und seit vier Jahren den Nachfolger Briviact.
Die Schlafstörungen kamen aber erst seit drei vier Monaten....
Bis zu dem Termin beim Psychologen werde ich versuchen mit regelmäßigem Leben, viel frischer Luft und Optimismus damit zurecht zu kommen;-)

LG aus Hessen

Müdigkeit und was dagegen tun ??

Anton, Wednesday, 24.01.2024, 14:58 (vor 103 Tagen) @ schaf059

Aus meiner Erfahrung heraus kann ich nur empfehlen, sich bei krankheitsbedingter Überbelastung psychologische Hilfe zu holen. Im Juni 2006 stand bei mir ein epilepsiechirurgischer Eingriff am rechten Temporallappen an. Im Vorfeld hatte ich nach den möglichen Beschwerden eines solchen Eingriffs erkundigt. Demnach hätten Patienten mit einem Eingriff auf der rechten Seite häufig psychische Beschwerden, Patienten mit einem Eingriff auf der linken Seite hätten vermehrt Gedächtnisprobleme.

Als ich dann aus dem Krankenhaus kam, habe ich mich gleich um psychologische Hilfe bemüht. Von einer Freundin, die einen Gehirn-Tumor hatte, wusste ich, dass sie bei einer Psycho-Onkologin in Behandlung war. Nach einem Vierteljahr Wartezeit, hatte ich den ersten Termin. Auf dem Überweisungsschein des Hausarztes stand die Verordnung von Gesprächstherapie bei einer „psychologischen Psychotherapeutin“, als Diagnose hatte ich „Zustand nach Epilepsiechirurgie“ angegeben. Die Gespräche alle vier bis sechs Wochen waren sehr entlastend und haben stark zur Genesung beigetragen.

Da bei mir im Anschluss noch einige weitere Erkrankungen mit zahlreichen Operationen aus dem Bereich der Onkologie, Orthopädie, Neurochirurgie und Nephrologie auftraten, bin ich insgesamt gut 8 Jahre dort in Behandlung gewesen. So konnte ich anstehende Operationen mit ihr besprechen und mir Rat über Krankheitsverläufe einholen. Diese Entlastung, die Möglichkeit, negative Gedanken außerhalb des Freundes- und Familienkreises abladen zu können, war eine große Erleichterung und hat insgesamt zur Genesung beigetragen.

Noch ein Hinweis zur Abrechnung dieser Leistungen. Wenn ein Patient mit einer Überweisung durch den Hausarzt oder Neurologen zum „Psychologischen Psychotherapeuten“ geht, wird es für den Psychologen am besten bezahlt. Psychologische Psychotherapeuten sind aber auch in der Lage, mit dem Patienten direkt abzurechnen, ohne Überweisungsschein des Hausarztes, wenn sie eine Kassenzulassung haben. Nur wird dann diese Leistung nicht so gut bezahlt wie die durch eine Überweisung. Genaueres weiß ich dazu nicht.

--
Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.