Epilepsie mit 50

julia73, Thursday, 01.02.2024, 15:38 (vor 95 Tagen)

Hallo, ich bräuchte mal Hilfe-ich hoffe, es nervt nicht. Ich hatte letztes Jahr April einen 1. epilep.Anfall (Grand-Mal). Im August wurde er als Gelegenheitsanfall ad acta gelegt. Nun hatte ich vorige Woche wieder einen Anfall, nun muss ich Medi nehmen und bin völlig überfordert mit dieser Situation. Es machen sich Ängste breit und meinen Job kann ich wahrscheinlich an den Nagel hängen ( ich arbeite als pädag. Fachkraft im Kinderheim). Wie war das bei euch? hat jemand Tipps für den Alltag?
LG Julia

Epilepsie mit 50

Dennis, Thursday, 01.02.2024, 18:45 (vor 95 Tagen) @ julia73

Nabend Julia,

Ja ich war am Anfang auch Überfordert - kein Führerschein mehr, Umzug in die Stadt wo der Arbeitsplatz ist, Interne Arbeitsplatz Regelung in der Firma ( Weiter Arbeiten mit Sicherheits einschränkungen usw. ), Den Alltag so Regeln und Gerstalten das man viel mit Fahrrad/Bus & Freunde die einen Herumfahren können.

Am Besten hat mir Reha in Bethel getan & eine MOSES-Schulung ( Modulares Schulungsprogramm Epilepsie ).
Um mit dem ganzen " Schei..." klar zu kommen und umzugehen.

Reha ersteinmal beantragen um einen kleinen puffer an Zeit zu bekommen wie Du deinen Arbeits/Alltag regeln kannst.

Schönen Abend Dennis

Epilepsie mit 50

Anton, Thursday, 01.02.2024, 18:58 (vor 95 Tagen) @ julia73

Hallo, guten Tag

und herzlich willkommen bei uns im Forum. Ich stelle mir vor, dass es erstmal angstauslösend ist, wenn man einen Grand Mal gehabt hat. Du arbeitest in einem Beruf, in den man auf jede Fachkraft angewiesen ist, unabhängig davon, wie sie eingesetzt wird.

Kurz zu mir, ich bin seit Jahrzehnten an Epilepsie erkrankt und bin Dank der Behandlung durch erfahrene Ärzte schon relativ lange anfallsfrei. Was ich machen würde an Deiner Stelle? Ich würde als Erstes die vom Neurologen verordnete Tablettenmenge nehmen. Dazu würde ich mögliche Nebenwirkungen notieren. Und sofern es zu weiteren Anfällen oder Vorgefühlen kommen sollte, diese ebenfalls dokumentieren.

Es ist der zweite Anfall gewesen. Gibt es besondere Verhaltensweisen vor den beiden Anfällen, die dazu geführt haben könnten? Ich würde meine gesundheitlichen Auffälligkeiten von der Geburt bis heute zurückverfolgen und Besonderheiten dem Neurologen mitteilen. Ich denke an die Vorgeschichte von der Geburt an. Ich würde mich erkundigen, ob es in der Familie Anfallskranke gegeben hat.

Hinsichtlich der beruflichen Tätigkeit ist es üblich, dass Mitarbeiter mit wenig Anfallsvorkommen nicht alleine die Tätigkeit ausüben. Oder eine Arbeit übernehmen, die mehr einer Bürotätigkeit gleicht. Auch dort werden Fachkräfte gebraucht. Die Tätigkeit an den Nagel hängen wäre für mich die letzte Option.

Wie kann es weitergehen? Ich würde unabhängig von der gesundheitlichen Entwicklung auf jeden Fall einmal im Quartal den Neurologen aufsuchen. Neue Medikamente verordnen lassen, Untersuchungen, wie das EEG durchführen lassen und mit ihm besprechen, wie weiterhin verfahren werden soll. Und fragen, ob der Kopf geröngt werden sollte, möglichst ein MRT. Um eine Raumforderung oder Sonstiges auszuschließen. Unsere Suchfunktion gibt dir Informationen zum Thema „Epilepsie und Führerschein“. Ich wünsche eine positive Entwicklung. Alles Gute!

Liebe Grüße
Anton

--
Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.

Epilepsie mit 50

julia73, Friday, 02.02.2024, 09:57 (vor 94 Tagen) @ Anton

Hallo, danke für die Antworten. Letztes Jahr ist ein großes MRT gemacht worden, da ich gestürzt bin - es war unauffällig, ebenso das EEG. Ich hatte damals wie jetzt Aura, letztes Jahr konnte ich es nur nicht einordnen. Diesmal hat es mich vor den Sturz bewahrt. Ich sehe komisch, verschwommen irgendwie. MRT ist auch jetzt gemacht worden, das EEG steht noch aus. Was versteht man unter Raumforderung?

und herzlich willkommen bei uns im Forum. Ich stelle mir vor, dass es erstmal angstauslösend ist, wenn man einen Grand Mal gehabt hat. Du arbeitest in einem Beruf, in den man auf jede Fachkraft angewiesen ist, unabhängig davon, wie sie eingesetzt wird.

Kurz zu mir, ich bin seit Jahrzehnten an Epilepsie erkrankt und bin Dank der Behandlung durch erfahrene Ärzte schon relativ lange anfallsfrei. Was ich machen würde an Deiner Stelle? Ich würde als Erstes die vom Neurologen verordnete Tablettenmenge nehmen. Dazu würde ich mögliche Nebenwirkungen notieren. Und sofern es zu weiteren Anfällen oder Vorgefühlen kommen sollte, diese ebenfalls dokumentieren.

Es ist der zweite Anfall gewesen. Gibt es besondere Verhaltensweisen vor den beiden Anfällen, die dazu geführt haben könnten? Ich würde meine gesundheitlichen Auffälligkeiten von der Geburt bis heute zurückverfolgen und Besonderheiten dem Neurologen mitteilen. Ich denke an die Vorgeschichte von der Geburt an. Ich würde mich erkundigen, ob es in der Familie Anfallskranke gegeben hat.

Hinsichtlich der beruflichen Tätigkeit ist es üblich, dass Mitarbeiter mit wenig Anfallsvorkommen nicht alleine die Tätigkeit ausüben. Oder eine Arbeit übernehmen, die mehr einer Bürotätigkeit gleicht. Auch dort werden Fachkräfte gebraucht. Die Tätigkeit an den Nagel hängen wäre für mich die letzte Option.

Wie kann es weitergehen? Ich würde unabhängig von der gesundheitlichen Entwicklung auf jeden Fall einmal im Quartal den Neurologen aufsuchen. Neue Medikamente verordnen lassen, Untersuchungen, wie das EEG durchführen lassen und mit ihm besprechen, wie weiterhin verfahren werden soll. Und fragen, ob der Kopf geröngt werden sollte, möglichst ein MRT. Um eine Raumforderung oder Sonstiges auszuschließen. Unsere Suchfunktion gibt dir Informationen zum Thema „Epilepsie und Führerschein“. Ich wünsche eine positive Entwicklung. Alles Gute!

Liebe Grüße
Anton

Epilepsie mit 50

Anton, Friday, 02.02.2024, 13:34 (vor 94 Tagen) @ julia73

Hallo Julia,

Du möchtest den Begriff der Raumforderung näher erklärt haben. Ich als medizinischer Laie und Nichtmediziner versuche es dir zu erklären. Unser Kopf beinhaltet zwei Ventrikel, das sind die Hirnwasserkammern. Rechts und links jeweils eine. Wenn dort zum Beispiel eine Zyste, ein gut- oder bösartiger Tumor wachsen würde, würde sich das auf die Funktion des Gehirns auswirken. Der Hirndruck würde steigen, wenn er zu hoch ist, käme es zu Funktionsstörungen. Solche Gewächse sind nur zu erkennen mit einem Röntgenbild, mit dem auch feingewebliche Strukturen zu sehen sind, das ist in der Regel mit einem MRT oder besser noch, mit einem MRT mit Kontrastmittel möglich. In wenigen Fällen macht man es auch mit einer Szintigraphie. Bei dir ist nach dem ersten Anfall ein MRT gemacht worden, und damit eine Raumforderung ausgeschlossen worden.

So wie sich die Struktur unserer Knochen im Alter verändert bis hin zur Osteoporose, so fällt auch der Knochenbau in sich zusammen, wir schrumpfen. Auch der Kopf schrumpft. Und wenn das das Maß des Üblichen überschreitet, wird das Knochengerüst des Kopfes zu klein für die beiden Hirnkammern, es entsteht ein übermäßiger Hirndruck, der zu Anfällen, zu demenzähnlichen Erscheinungen und zum Verlust der kognitiven Fähigkeiten führen kann. Doppelbilder und Schwindel sind oft die ersten Anzeichen eines zu hohen Hirndrucks. Auch dieser Zustand lässt sich u. a. mit einem MRT feststellen. Es gibt auch die Möglichkeit der Hirndruckmessung, das jedoch wäre schon wieder invasiv.

Das alles, was man jetzt mir dir anstellt, nennt man „Ausschlussverfahren“, ähnlich wie bei einem defekten Auto. Zuerst sieht man nach, ob noch Benzin im Tank ist, dann prüft man, ob die Reifen Luft haben, dann sieht man nach den Bremsbelägen etc.

Viele Grüße
Anton

--
Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.

Epilepsie mit 50

julia73, Friday, 02.02.2024, 17:40 (vor 94 Tagen) @ Anton

Hallo Anton, das ist sehr gut erklärt-lieben dank. Was für Tests werden die denn noch mit mir machen? LG Julia

Du möchtest den Begriff der Raumforderung näher erklärt haben. Ich als medizinischer Laie und Nichtmediziner versuche es dir zu erklären. Unser Kopf beinhaltet zwei Ventrikel, das sind die Hirnwasserkammern. Rechts und links jeweils eine. Wenn dort zum Beispiel eine Zyste, ein gut- oder bösartiger Tumor wachsen würde, würde sich das auf die Funktion des Gehirns auswirken. Der Hirndruck würde steigen, wenn er zu hoch ist, käme es zu Funktionsstörungen. Solche Gewächse sind nur zu erkennen mit einem Röntgenbild, mit dem auch feingewebliche Strukturen zu sehen sind, das ist in der Regel mit einem MRT oder besser noch, mit einem MRT mit Kontrastmittel möglich. In wenigen Fällen macht man es auch mit einer Szintigraphie. Bei dir ist nach dem ersten Anfall ein MRT gemacht worden, und damit eine Raumforderung ausgeschlossen worden.

So wie sich die Struktur unserer Knochen im Alter verändert bis hin zur Osteoporose, so fällt auch der Knochenbau in sich zusammen, wir schrumpfen. Auch der Kopf schrumpft. Und wenn das das Maß des Üblichen überschreitet, wird das Knochengerüst des Kopfes zu klein für die beiden Hirnkammern, es entsteht ein übermäßiger Hirndruck, der zu Anfällen, zu demenzähnlichen Erscheinungen und zum Verlust der kognitiven Fähigkeiten führen kann. Doppelbilder und Schwindel sind oft die ersten Anzeichen eines zu hohen Hirndrucks. Auch dieser Zustand lässt sich u. a. mit einem MRT feststellen. Es gibt auch die Möglichkeit der Hirndruckmessung, das jedoch wäre schon wieder invasiv.

Das alles, was man jetzt mir dir anstellt, nennt man „Ausschlussverfahren“, ähnlich wie bei einem defekten Auto. Zuerst sieht man nach, ob noch Benzin im Tank ist, dann prüft man, ob die Reifen Luft haben, dann sieht man nach den Bremsbelägen etc.

Viele Grüße
Anton

Epilepsie mit 50

schaf059, Thursday, 01.02.2024, 20:15 (vor 95 Tagen) @ julia73

Hallo Julia, herzlich Willkommen hier im Forum. Ist alles nicht ganz einfach, aber es ist in meinen Augen wichtig positiv in die Zukunft zu schauen.. Infomaterial kann die Deutsche Epilepsievereinigung dir gerne kostenfrei zusenden...und ein Austausch mit anderen Betroffenen ist oft auch sehr hilfreich....gibt es bei dir in der Nähe eine SHG??
LG schaf059

Hallo, was ist eine SHG?

julia73, Friday, 02.02.2024, 09:43 (vor 94 Tagen) @ schaf059

Hallo Julia, herzlich Willkommen hier im Forum. Ist alles nicht ganz einfach, aber es ist in meinen Augen wichtig positiv in die Zukunft zu schauen.. Infomaterial kann die Deutsche Epilepsievereinigung dir gerne kostenfrei zusenden...und ein Austausch mit anderen Betroffenen ist oft auch sehr hilfreich....gibt es bei dir in der Nähe eine SHG??
LG schaf059

Hallo, was ist eine SHG?

schaf059, Friday, 02.02.2024, 12:27 (vor 94 Tagen) @ julia73

Hallo Julia,

SHG ist die Abkürzung für Selbsthilfegruppe. Vielleicht gibt es ja so etwas in deiner Nähe....mir hat dieser Austausch sehr geholfen...

Hallo, was ist eine SHG?

mdjohn, Sunday, 10.03.2024, 19:00 (vor 57 Tagen) @ schaf059

Hallo Julia,

SHG ist die Abkürzung für Selbsthilfegruppe. Vielleicht gibt es ja so etwas in deiner Nähe....mir hat dieser Austausch sehr geholfen...

Hollo Julia, ich bin seit dem letzten Jahr in einer SHG in MD. Das ganze ist wirklich prima, weil ich mit meinen Anlällen nicht mehr zurecht gekommen bin. Mit so einer Gruppe habe ich es gelernt damit klarzumachen und bestimmt auch viele Betroffene.

Epilepsie mit 50

HerrWagner, Saturday, 09.03.2024, 17:03 (vor 58 Tagen) @ julia73

Hallo Julia....ich hatte vor 2 1/2 Jahren meinen ersten Krampfanfall, es wurde viel untersucht und nichts wirklich gefunden.
Die Medikamente wurde dann nach einem Jahr abgesetzt und jetzt hatte ich Anfang Februar den 2. und bin nun offiziell Epileptiker.
Da ich medizinische Erfahrung habe (Anästhesie) kann ich gerne ein paar Fragen dazu beantworten.
Kann deine Angst und Sorge sehr gut verstehen. Mir geht es nicht anders, nur habe ich durch mein Wissen etwas "Beruhigung" gefunden.

VG aus Düsseldorf ....leider gibt es hier keine SHG :(

Epilepsie mit 50

coyotl, Friday, 29.03.2024, 13:55 (vor 38 Tagen) @ HerrWagner

Hallo HerrWagner,

das mit der/den SHG in Düsseldorf habe ich letztens auch festgestellt. ... Landeshauptstadt, aber keine SHG für erwachsene Betroffene...

LG aus 40470