Krampfanfall

Hallo und guten Abend,

Du solltest kein schlechtes Gewissen haben, eine schlecht eingestellte Krankheit, deren Symptome Schmerzen oder Anfälle auslösen, macht fast jede Partnerschaft oder Familie kaputt. Das schreibe ich als Betroffener, der 30 Jahr unter Epilepsie und 15 Jahre unter dem Clusterkopfschmerz gelitten hat.

Bei mir war es jedoch anders herum. Eine im Erwachsenenalter diagnostizierte Epilepsie wurde durch zwei verordnete Medikamente von Beginn an symptomfrei. 8 Jahre nach Beginn der Epilepsie begann ein fürchterlicher Kopfschmerz, der meistens nachts auftrat. Es dauerte über 15 Jahre, bis ein Arzt den Auslöser für die Schmerzen fand. Auslöser waren die beiden Mittel gegen Epilepsie. Als wir sie absetzten, war der Schmerz wie weggeblasen. Nur leider haben wir dann nicht mehr dir „richtigen“ Wirkstoffe gegen die Epilepsie gefunden.

Meine Probleme waren in den 80er Jahren, ohne Internet, ohne das Interesse der Krankenkassen, bei der Vermittlung guter Fachkliniken behilflich zu sein. Heute weiß ich, dass es nur wenig gute Schmerzkliniken in Deutschland gibt. Ich wohne im Norden, da ist es eine Schmerzklinik in Kiel.

Ich finde, ihr solltest so schnell wie möglich alle Hebel in Bewegung setzen, um eine Klinik zu finden, die die Ursache für seine Schmerzen findet. Ich als Nichtmediziner und Patient habe eine klare Vorstellung von Medikamenten gegen Schmerzen. Opioide kommen mir nicht ins Haus. Sie haben in Amerika so große Schäden angerichtet, so dass dort bereits von einer Opioide-Krise gesprochen wird.

Wie äußern sich die Schmerzen Deines Partners? Ich wünsche euch viel Erfolg bei der Suche nach den „richtigen“ Ärzten und dir die Kraft, die Zeit bis zur Schmerzfreiheit deines Partners durchzuhalten.

Viele Grüße
Anton

Informationen zum Cluster-Kopfschmerz, auch „Selbstmordkopfschmerz“ genannt
https://forum.epilepsie-online.de/index.php?id=91564

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Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.

Hallo Fancy,

warum möchtest du keine Psychotherapie machen? Natürlich sind die Anfälle für Außenstehende beängstigend, meist deutlich mehr als für die Betroffenen selbst, die die Anfälle ja nicht mitbekommen. Was du allerdings beschreibst, klingt in meinen Ohren danach, als wärst du in eine übermäßige Ängstlichkeit hineingerutscht. Angststörungen sind schlussendlich auch eine Krankheit und werden nicht von alleine oder durch irgendein Beruhigungsmittelchen besser werden, wenngleich Entspannungsübungen sicherlich unterstützend wirken können, um generell mehr Ruhe hineinzubringen. Das wäre vielleicht etwas, das du mal angehen könntest. So oder so wirst du dich aber aktiv mit deinen Ängsten auseinander setzen müssen, und analysieren, woher sie (in dieser Intensität) kommen, wie du ihnen begegnen kannst usw. Auch, wenn du aktuell denkst, dass dir das alles nicht hilft, weil du ja eh schon alles gedacht hast und schon alles probiert: Nein, du hast bestimmt noch nicht alles erkannt, noch nicht alles probiert usw. Es gibt mit Sicherheit Wege, wie du da raus kommen kannst. Dabei brauchst du aber Hilfe, und der passende Ansprechpartner wäre eben ein Therapeut. Idealer Weise mit dem Schwerpunkt Verhaltenstherapie. Insofern denke über diesen Punkt durchaus noch einmal nach.

Gruß,
Sanktus Achtzehn

PS: Deine Probleme sind übrigens nicht "kleiner" oder "weniger wichtig" als die anderer. Vergleichen taugt eh schon nicht - was für jemanden wie schlimm ist, ist sehr individuell - aber vor allem sind tiefgehenden Ängste, die tiefgehend das Leben beeinflussen, durchaus ernst zu nehmen. Du bist weder ein Feigling, noch ist deine Angst "unwichtig", ganz im Gegenteil.

Hallo Fancy,
ich selbst habe Epilepsie und bin allerdings seit 13 Jahren Anfallsfrei. Nebenbei habe ich auch Angstgedanken welche im Zusammenhang mit meiner Epilepsie diagnostiziert wurden.
Was ich Dir sehr empfehlen kann, ist der Austausch mit anderen Angehörigen. Man kann sich dabei sehr viel gute Tipps austauschen und gegenseitig helfen.
Meine Frau ist in der SHG Darmstadt Ansprechpartnerin für Angehörige und wenn Du möchtest, kannst du gerne mit ihr ein Telefonat führen, oder via Mail dich mit ihr austauschen.
Schreibe einfach eine Mail an die Epilepsie-Selbsthilfe-Darmstadt@web.de

Was meine Ängste anbetrifft bin ich auch in therapeutischer Behandlung und habe dort quasi "Tricks" kennengelernt, wie man Ängste umgehen oder verringern kann und dies hilft mir sehr...man braucht allerdings dabei auch ein wenig Geduld...

Liebe Grüße
schaf059