Angst um Partner
Hallo
Mein Freund und ich(beide 44) sind seid knapp 3,5 Jahren zusammen. Er hat Epelepsie, das hat er mir auch von Anfang an offen dargelegt, sowie er von mir weis das ich Depressionen habe.
Anfangs konnte ich super damit umgehen, ich kam aus einer langen Ehe und er war mein halt, er hat mir geholfen und immer zu mir gehalten so wie ich auch zu ihm. Wir sind schnell zusammen gezogen, einfach weil uns klar war das wir zusammen bleiben wollen und uns Lieben.
Ich musste mir von meiner Mutter anhören ich hätte mir mal einen suchen sollen der mehr Geld hat ,ob wohl ich selber nur einfach Verdiene. Ich musste mir anhören ob ich wirklich mit ihm zusammen sein will, er sei doch krank.
Al sowas hat natürlich immer meine zweifel geschürt , und ich überlege oft ob das alles so richtig ist.
Auch das bei uns alles so schnell ging war ein Thema...es hies Du willst doch nur nicht alleine sein....
Er hat bis vor einem Jahr gearbeitet und dann wollte er einen anderen job machen. Da flog er nach 8 wochen raus weil er 2 mal zuckungen hatte und sich dadurch verletzt hat (Fahrradsturz).
Ich habe ihn ermutigt eine Umschulung zu machen. Das geht er nun an, muss aber vorher eine Eignung von 3 monaten absolvieren.
Er hatte bisher nur einmal einen "richtigen" Anfall, das habe ich auch gut hinbekommen mit ihm.
Das Problem ist morgens wenn er sich stress macht oder zu wenig schläft , das er dann dieses kurze zucken hat, was sich vorher ja auch nicht ankündigt .Da fliegt dann mal nen Glas oder Kaffeebecher rum.
Meine Ängste sind was ist wenn er deswegen die Umschuldung nicht schafft, wie sollen wir das finanzielle wuppen auf dauer?Immoment hängt das meiste bei mir.
Ich habe Angst das ich einen Anruf bekomme das ihm was schlimmes passiert ist.
Manchmal denke ich wie ich das den Rest meines Lebens schaffen soll, weil ich einfach dieses Ängste habe die auch noch von andern geschürt werden. Ich habe niemanden mit dem ich offen reden kann. Ich liebe Ihn aber oft kommen eben auch die Zweifel ob es alles so richtig war.
Hier gibt es Paare mit viel schlimmeren Geschichten, wie schafft ihr das!? Wie geht ihr damit um?
Ich will ihn nicht verlieren ich möchte es schaffen mit ihm, aber ich habe solche Angst.
Verzeiht meine Rechtschreibung ich bin total aufgeregt und durcheinander.
LG Mijoja
Ps: Ich möchte noch hinzufügen, das ich mir oft schlecht vorkomme als Partnerin. Ich habe ihm heute morgen geholfen als sein Joghurtglas runter gefallen ist, ich habe aber auch geweint deswegen und ihm gesagt das ich Angst habe und nicht weis wie ich damit umgehen soll. Er ist total lieb dann aber ich glaube er hat auch Angst das ich ihm deswegen verlassen würde. Das möchte ich natürlich auch nicht.
Angst um Partner
Hallo Mijoja,
vielen Dank dafür, dass Du dich uns anvertraut hast. Wir sind gerne für dich da. Du hast nichts geschrieben, wie er die Epilepsie therapiert. Nimmt er Medikamente, geht er regelmäßig zum Neurologen, ist er bei verschiedenen Ärzten gewesen oder was hat er unternommen, damit die Auffälligkeiten nicht mehr vorkommen. Ich bewundere euren Zusammenhalt. Das ist alleine schon eine gute Therapie. Ich wäre dir dankbar, wenn Du uns kurz berichten könntest, welche medizinischen Hilfen ihr in Anspruch genommen habt. Dann können wir nämlich schreiben, was sonst alles noch möglich ist.
Liebe Grüße
Anton
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Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
Angst um Partner
Hallo Anton,
vielen Dank für deine Antwort.
Er hatte früher ganz schlimme Anfälle und dadurch schwere Unfälle (doppelter Kieferbruch, Schädelbasisbruch zb.). Er war damals in einer Klinik(alles lange her) und ist gut eingestellt.
Er geht regelmäßig zur Neurologin.
Er hat halt bisher nur einen Anfall gehabt wegen Schlafmangel.
Ansonsten hat er ab und an dieses ganz kurze Zucken, ich glaube Myokonische Anfälle heisst das. Aber das hat er eben wenn er zu wenig schläft (da versuche ich halt auch mit aufzupassen .). Und Prüfungsangst hat er leider. Da macht er sich ganz doll stress mit und dann kommen diese kirzen aussetzer.
Mich macht es halt traurig wenn er nicht auf sich aufpasst und dann sowas passiert. Das zerrt sehr an mir und macht mich traurig, da ich dann mit meinen Ängsten klarkommen muss.
Es ist nicht oft, aber passiert.
Aber eben auch bei ausreichend schlaf kam es schonmal vor und das macht mir Angst. Wir wollen jetzt auch eine andere Neurologin suchen, da er meint das sie ihm nicht richtig zuhört.
Er nimmt 3 verschiedene Medikamente morgends und Abends, die weis ich grad nicht aus dem Kopf. Bin noch arbeiten.
Gint es denn Hilfe bei diesen Myokonischen Anfällen?Kann man da noch was machen? Diese sind nur morgens!
Aber es macht mir dennoch Angst.
Danke das ich mich hier mitteilen darf/kann. 
Lg Jenny
Angst um Partner
Hallo Mijoja,
ich las mir gerade eben mal alles durch, auch, was du sonst noch auf die bisherigen Antworten schriebst. Allem voran scheinen deine Ängste aktuell das Hauptproblem zu sein, und dafür brauchst eher du einen Therapeuten an deiner Seite, als dein Freund partout einen neuen Neurologen. Bist du denn aktuell in Behandlung, so dass du von der Seite her Unterstützung bekommen kannst? In dem Zusammenhang solltest du auch allen Leuten, die dich bzw. dein Verhalten schlecht machen, deutliche Grenzen setzen bzw. auf Distanz zu ihnen gehen. Solche Menschen benötigt eh schon niemand, und schon gar nicht, wenn man psychische Probleme hat.
Was die finanzielle Belastung anbelangt, so gibt es Beratungsstellen, die euch sicherlich den ein oder anderen Tipp geben können, wie ihr mit einer solchen Lage umgehen könnt. Insbesondere, damit ihr gar nicht erst abrutscht, sondern gerade jetzt die Zeit mit der Umschulung gut überbrücken könnt. Bei der Umschulung achtet darauf, dass er nichts macht, wo die Epilepsie am Ende ein Problem darstellen wird. Verantwortung für andere Menschen sind z. B. eher nicht drin (Pflegeberufe, Kindergärtner, Lehrer, so etwas in der Art), da wird man ihn am Ende eher nicht nehmen, auch, wenn dringend Leute gesucht werden. Auch nichts mit Maschinen, schon im eigenen Sinne. Alles mit Fahrzeugen geht natürlich auch nicht. Erkundigt euch mal, ob es in eurer Umgebung vielleicht auch eine Beratungsstelle für Epilepsie oder zumindest allgemein für Menschen mit Behinderungen gibt. Ich weiß z. B., dass es in Berlin eine Beratungsstelle gibt. (https://www.epilepsie-beratung-berlin.de/) Und die deutsche Epilepsievereinigung hat auch ein Beratungstelefon: https://www.epilepsie-vereinigung.de/ Die werden deinem Freund in Richtung Beruf / Umschulung und Epilepsie sicherlich auch Informationen geben können, worauf er achten sollte. Die Epilepsie wird deinen Freund jedenfalls nicht von allen Jobs abhalten. So blöd es klingen mag, aber: Er hat "nur" Zuckungen. Die sind nicht schön, die sind für Außenstehende oft auch verstörend, aber er wird dadurch nicht arbeitsunfähig.
Was Ärzte anbelangt, so gibt es leider sehr viele, die nicht zuhören können. In der Hinsicht muss ein Epileptologe nicht besser sein als ein "normaler" Neurologe. Er sollte einzig tiefergehender Ahnung von Epilepsie haben, sonst dürfte er sich nicht so nennen. (Vielleicht noch als Info, falls du es nicht weißt: Ein Epileptologe ist ein Neurologe, der sich auf Epilepsie spezialisierte.) Bei allgemeinen Neurologen ist Epilepsie nicht unbedingt der Schwerpunkt, so dass der aufgesuchte eventuell fachlich nicht viel helfen kann. Ein guter Arzt wird seine Grenzen aber immer auch zugeben können und in solch einem Fall an eine Fachambulanz überweisen. Die gibt es u. A. in Kork-Kehl, Bonn, Bielefeld (Bethel) und Berlin (Herzberge). Die Frage ist aber ja auch, was bei deinem Freund bereits alles gemacht wurde, wie er medikamentös eingestellt ist usw. Da hilft z. B. auch nicht pauschal ein Monitoring, das schlussendlich zur Abklärung gemacht wird, ob eine OP möglich wäre oder nicht. Etwas, das ein Arzt eher ablehnen dürfte, wenn dein Freund mit seinen Medikamenten bereits bestmöglich eingestellt ist. Wobei da noch Puffer sein könnte, denn dein Freund hatte ja scheinbar auch einen "großen" Anfall. Insofern würde ich sagen, er soll seine Neurologin mal mit Fragen löchern, wie das denn nun alles einzuordnen ist mit seinen Anfällen. Dazu schadet eine Zweitmeinung aus einer Epilepsieambulanz definitiv nicht. (Wofür man in der Regel eine Überweisung vom Neurologen benötigt. Ein Punkt übrigens, an dem man meist gut erkennen kann, wie der Neurologe so drauf ist: Ein guter wird nichts dagegen haben, sondern es im Gegenteil eher noch befürworten.) Einen Termin wird dein Freund in der Fachambulanz nicht gleich übermorgen erhalten, insofern kann er ihn ruhig schon mal vereinbaren.
Wenn ich dich richtig verstand, sind die Zuckungen doch aber eigentlich recht gut eingrenzbar. In der Regel morgens und wenn der Körper oder der Geist gestresst wurde. Damit könnt ihr doch arbeiten. Schaut allem voran, dass ihr bestmöglich Entspannung in euer Leben bekommt. Das ist nicht immer einfach, ich weiß, aber der Körper und die Anfälle lassen da leider nicht mit sich diskutieren. 
Falls dein Freund aktuell übrigens kein Anfallstagebuch führt, sollte er damit beginnen. Wenn Ärzte die ganzen Striche sehen, sind sie nämlich meist deutlich überzeugter, dass sie etwas tun müssen, als wenn das Gespräch auf ein "naja, alles wie immer" herausläuft.
Gruß,
Sanktus Achtzehn