Übersicht Reha für junge Leute

Rororo, Monday, 22.07.2024, 22:21 (vor 208 Tagen)

Hallo,
meine Tochter (22) hatte vor wenigen Tagen einen heftigen epileptischen Anfall. Für uns alle aus heiterem Himmel und ohne Vorzeichen, es wurde inzwischen eine angeborene Epilepsie nach Schlafentzug diagnostiziert.
Sie ist nun sehr verunsichert, ängstlich, traurig, wütend........psychisch total down :-(
Sie möchte selber gerne in eine Reha, vor allem auch um möglichst viel über das Krankheitsbild zu erfahren, um besser damit umgehen zu können. Die Suche nach einer Reha finde ich eher unübersichtlich und schwierig......z.B. nach "Reha für junge Erwachsene" oder "Epilepsiezentrum mit Reha"....
Habt ihr gute Tipps oder eine gute Auflistung? Wir kommen aus NRW, aber die Entfernung soll gar keine große Rolle spielen! Hauptsache meine Tochte kommt in die besten Hände.....
Danke!

VG Rororo

Übersicht Reha für junge Leute

Lizzy, Tuesday, 23.07.2024, 07:39 (vor 208 Tagen) @ Rororo

Guten Morgen Rororo,

war es denn ihr zweiter Anfall?
Ein einziger Anfall gilt als Gelegenheitsanfall, den jeder Mensch bekommen kann und muss noch keine Epilepsie bedeuten.

Einfach so eine Reha bekommt man nicht. Ich hatte eine nach einer Gehirnoperation, zum wieder sprechen lernen, Mimik lernen etc. ... Und in der Reha wird einen nicht so viel erzählt, das muss man sich schon selbst aneignen z.B. durch eine Moses-Schulung oder diverse Seiten für Epilepsie wie

https://www.desitin.de/therapiegebiete/epilepsie/symptome-anfallsformen/

Oder eben E-Books/Bücher z.B. von Dr. Günther Krämer.

Versucht es doch mit einer Psychotherapie, manche Krankenkassen geben Empfehlungen raus, wo noch Plätze frei sind, bei entsprechender einfach mal anrufen. Manchmal wartet man, aber bei einer Reha/Kur auch. Und zeitlich in den Lebensplan passt so eine Reha auch nicht immer. Evtl. wünscht sich deine Tochter eine Reha für eine Auszeit, aber ist die Epi mal da, geht sie nicht mehr weg (bzw. die meisten Formen). Da ist das alte Leben dann weg.

Viel Erfolg und Kopf oben behalten, es geht immer weiter!

lg Lizzy

Übersicht Reha für junge Leute

Rororo, Tuesday, 23.07.2024, 22:03 (vor 207 Tagen) @ Lizzy

Hi Lizzy,
es war der erste Anfall, im Anschluss wurde die angeborene Epilepsie im Klinikum diagnostiziert.
Vielen Dank für deine Tipps und Quellenangaben!
Dir alles Gute!!!

VG Rororo

Guten Morgen Rororo,

war es denn ihr zweiter Anfall?
Ein einziger Anfall gilt als Gelegenheitsanfall, den jeder Mensch bekommen kann und muss noch keine Epilepsie bedeuten.

Einfach so eine Reha bekommt man nicht. Ich hatte eine nach einer Gehirnoperation, zum wieder sprechen lernen, Mimik lernen etc. ... Und in der Reha wird einen nicht so viel erzählt, das muss man sich schon selbst aneignen z.B. durch eine Moses-Schulung oder diverse Seiten für Epilepsie wie

https://www.desitin.de/therapiegebiete/epilepsie/symptome-anfallsformen/

Oder eben E-Books/Bücher z.B. von Dr. Günther Krämer.

Versucht es doch mit einer Psychotherapie, manche Krankenkassen geben Empfehlungen raus, wo noch Plätze frei sind, bei entsprechender einfach mal anrufen. Manchmal wartet man, aber bei einer Reha/Kur auch. Und zeitlich in den Lebensplan passt so eine Reha auch nicht immer. Evtl. wünscht sich deine Tochter eine Reha für eine Auszeit, aber ist die Epi mal da, geht sie nicht mehr weg (bzw. die meisten Formen). Da ist das alte Leben dann weg.

Viel Erfolg und Kopf oben behalten, es geht immer weiter!

lg Lizzy

Übersicht Reha für junge Leute

Anton, Tuesday, 23.07.2024, 12:59 (vor 208 Tagen) @ Rororo

Hallo,

das ist natürlich bedauerlich, dass so ein junger Mensch schon Anfälle bekommt. Die genetische Veranlagung haben wir für viele Krankheiten, es hängt im wahren Leben aber auch davon ab, wie wir auf unsere Gesundheit aufpassen. Wie es uns geht, haben wir meistens selbst in der Hand.

Zur Verordnung einer Reha in der augenblicklichen Situation Deiner Tochter hat Lizzy eigentlich alles gesagt. Rehabilitationsmaßnahmen erfolgen meistens nach größeren Operationen als sogenannte Anschlussheilbehandlungen. Und dann gibt es noch Heil-Kuren, sie werden verordnet beim Burnout oder nach Traumen. Eine Kur muss vom Arzt befürwortet werden. Und die Kasse muss sie genehmigen.

Ich war drei Jahre älter als Deine Tochter, als ich den ersten Anfall erlitt. Ein Neurologe hat mich medikamentös eingestellt, ich habe einen Anfallskalender geschrieben und bin einmal im Vierteljahr in seine Praxis gegangen. Ich habe ganz normal weitergelebt als wenn gar nichts gewesen wäre. Erst als ich merkte, dass mich die Medikamente negativ beeinflussen, habe ich mich in Absprache mit dem Neurologen an eine Fachklinik gewandt. An ein Epilepsie-Zentrum. Ich würde sagen, so ähnlich könnte der Weg Deiner Tochter auch aussehen.

Der Patient ist heute ein anderer als er es vor 50 Jahren noch war. Von ihm wird verlangt, aktive Mitarbeit. Du hast heute den ersten Schritt gemacht, indem Du uns angeschrieben hast. Wichtig ist, dass verordnete Medikamente regelmäßig genommen werden. Und dass genau dokumentiert wird, wie der Verlauf der Erkrankung ist. Das alles muss erfolgen in der Alltagssituation, nicht während einer Reha.

In Deutschland wird im Vergleich zu anderen Ländern modernste Medizin geboten. Um, was das Anfallsleiden angeht, in die besten Hände zu kommen, sollte nach einer gewissen Zeit mit dem Neurologen der Aufenthalt in einem Epilepsie-Zentrum diskutiert werden. Um dort hinzukommen, muss jedoch schon viel gelaufen sein. Die erste Untersuchung in einem Zentrum nennt sich „Monitoring“. Wie es abläuft, erfährst Du über den u. g. Link. Ich wünsche eine gute Entwicklung! Wir als Mitglieder dieses Forum verfügen über viel Erfahrung, wenn weitere Fragen sind, schreibe uns bitte an.

Viele Grüße
Anton

Das Monitoring
https://forum.epilepsie-online.de/index.php?id=91750

--
Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Bitte wenden Sie sich an ihren Neurologen!

Weitere interessante Beiträge finden Sie in meinem Profil!

Übersicht Reha für junge Leute

Rororo, Tuesday, 23.07.2024, 22:10 (vor 207 Tagen) @ Anton

Hallo Anton,
leider hatte sie es nicht selbst in der Hand! Sportskanne, Leichtgewicht, Nichtraucherin, Vegetarierin, Strahlefrau......es hat uns alle wie vom Blitz getroffen!
Aber vielen Dank für deine Antwort und die Hinweise, die Epilepsie-Zentren haben wir auch bereits im Blick.
Wir sind halt alle gerade sehr verunsichert, und versuchen nun mit der aktuellen Situation möglichst gut klarzukommen und uns möglichst gut zu informieren.
Dazu werden wir auch dieses Forum weiter nutzen.....besten Dank dafür!

VG Rororo

Hallo,

das ist natürlich bedauerlich, dass so ein junger Mensch schon Anfälle bekommt. Die genetische Veranlagung haben wir für viele Krankheiten, es hängt im wahren Leben aber auch davon ab, wie wir auf unsere Gesundheit aufpassen. Wie es uns geht, haben wir meistens selbst in der Hand.

Zur Verordnung einer Reha in der augenblicklichen Situation Deiner Tochter hat Lizzy eigentlich alles gesagt. Rehabilitationsmaßnahmen erfolgen meistens nach größeren Operationen als sogenannte Anschlussheilbehandlungen. Und dann gibt es noch Heil-Kuren, sie werden verordnet beim Burnout oder nach Traumen. Eine Kur muss vom Arzt befürwortet werden. Und die Kasse muss sie genehmigen.

Ich war drei Jahre älter als Deine Tochter, als ich den ersten Anfall erlitt. Ein Neurologe hat mich medikamentös eingestellt, ich habe einen Anfallskalender geschrieben und bin einmal im Vierteljahr in seine Praxis gegangen. Ich habe ganz normal weitergelebt als wenn gar nichts gewesen wäre. Erst als ich merkte, dass mich die Medikamente negativ beeinflussen, habe ich mich in Absprache mit dem Neurologen an eine Fachklinik gewandt. An ein Epilepsie-Zentrum. Ich würde sagen, so ähnlich könnte der Weg Deiner Tochter auch aussehen.

Der Patient ist heute ein anderer als er es vor 50 Jahren noch war. Von ihm wird verlangt, aktive Mitarbeit. Du hast heute den ersten Schritt gemacht, indem Du uns angeschrieben hast. Wichtig ist, dass verordnete Medikamente regelmäßig genommen werden. Und dass genau dokumentiert wird, wie der Verlauf der Erkrankung ist. Das alles muss erfolgen in der Alltagssituation, nicht während einer Reha.

In Deutschland wird im Vergleich zu anderen Ländern modernste Medizin geboten. Um, was das Anfallsleiden angeht, in die besten Hände zu kommen, sollte nach einer gewissen Zeit mit dem Neurologen der Aufenthalt in einem Epilepsie-Zentrum diskutiert werden. Um dort hinzukommen, muss jedoch schon viel gelaufen sein. Die erste Untersuchung in einem Zentrum nennt sich „Monitoring“. Wie es abläuft, erfährst Du über den u. g. Link. Ich wünsche eine gute Entwicklung! Wir als Mitglieder dieses Forum verfügen über viel Erfahrung, wenn weitere Fragen sind, schreibe uns bitte an.

Viele Grüße
Anton

Das Monitoring
https://forum.epilepsie-online.de/index.php?id=91750