Anfallsarten

jonni, Magdeburg, Saturday, 07.12.2024, 15:42 (vor 46 Tagen)

Hallo, ich habe eine Frage zu der Beschreibung. Ich bekomme kleine Absencen, aber auch gelegentlich die Grand Mal.
Mein Anfallszentrum ist auf der linken Seite, konnten aber nicht Operiert werden weil das Zentrum zu dicht am Gedächtnis liegt. Da das
Riskant ist, nichts mehr mitbekommen, da konnte ich entscheiden, Anfälle oder oder Gedächtnisrisiko.
In den Beschreibungen und auch Arztberichten steht einmal nur: "Grandmal", auf anderen steht auch: "Fokale Anfälle (Grand mal)"
Könnt ihr mir da weiterhelfen ob das beides selber Befund oder Art ist, oder verschietliche sind.
Gruß jonni

Anfallsarten

Anton, Saturday, 07.12.2024, 17:28 (vor 46 Tagen) @ jonni

Hallo Jonni,

herzlich willkommen bei uns im Forum. Ich unterstelle, Du bist den üblichen Weg gegangen, erst zum Neurologen, der hat dir eine Überweisung ins Epilepsie-Zentrum gegeben, dort ist ein Monitoring gemacht worden, wobei herausgekommen ist, dass die anfallsauslösende Seite der linke Temporallappen ist. Ist dir von einer Operation abgeraten worden oder sind lediglich die Risiken eines Eingriffs erwähnt worden?

Im Groben werden zwei Anfallstypen unterschieden, die „Fokalen Anfälle“ und die „Generalisierten Anfälle“. Bei den Generalisierten Anfällen geht das Anfallsgeschehen von Vornherein von mehreren Stellen aus. Bei den Fokalen Anfälle nur von einer Stelle, von einem Fokus. Es kommt aber auch vor, dass sich dieser Fokus ausbreitet und sich der Fokale Anfall generalisiert. Und wenn das der Fall ist, sprechen die Mediziner von einem Fokalen Anfall, der sich generalisiert hat, also von einem Grand Mal.

Deine Frage beantworte ich als Nichtmediziner: Interessant ist, was am Ende eines Anfalls dabei herauskommt. Bei der Angabe „Grand Mal“ geht das Anfallsgeschehen von Beginn an von mehreren Stellen aus. Bei der Angabe „Fokale Anfälle (Grand Mal)“ beginnt der Anfall erst an einer Stelle und breitet sich auf weitere Teile des Gehirns aus.

Um möglichst risikolos operieren zu können, ist es von Vorteil, wenn Anfälle nur von einem Fokus ausgehen und sich nicht auf andere Areale des Gehirns ausbreiten. Die Entscheidung der Mediziner solltest Du Folge leisten.

Ich kenne Patienten, die linkstemporal operiert worden sind. Sie hatten anfangs leichte Gedächtnisprobleme, die sich aber mit der Zeit gegeben haben. So wie bei den Patienten, die am rechten Temporallappen operiert worden sind und erhebliche psychische Probleme hatten, auch bei denen hat sich das meist nach einem Jahr normalisiert.

Viele Grüße
Anton

Unterschied zwischen „Fokalen Anfällen“ und „Generalisierten Anfällen“
https://forum.epilepsie-online.de/index.php?id=92486

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Anfallsarten

jonni, Magdeburg, Monday, 09.12.2024, 10:56 (vor 44 Tagen) @ Anton

Hallo Jonni,

herzlich willkommen bei uns im Forum. Ich unterstelle, Du bist den üblichen Weg gegangen, erst zum Neurologen, der hat dir eine Überweisung ins Epilepsie-Zentrum gegeben, dort ist ein Monitoring gemacht worden, wobei herausgekommen ist, dass die anfallsauslösende Seite der linke Temporallappen ist. Ist dir von einer Operation abgeraten worden oder sind lediglich die Risiken eines Eingriffs erwähnt worden?

Im Groben werden zwei Anfallstypen unterschieden, die „Fokalen Anfälle“ und die „Generalisierten Anfälle“. Bei den Generalisierten Anfällen geht das Anfallsgeschehen von Vornherein von mehreren Stellen aus. Bei den Fokalen Anfälle nur von einer Stelle, von einem Fokus. Es kommt aber auch vor, dass sich dieser Fokus ausbreitet und sich der Fokale Anfall generalisiert. Und wenn das der Fall ist, sprechen die Mediziner von einem Fokalen Anfall, der sich generalisiert hat, also von einem Grand Mal.

Deine Frage beantworte ich als Nichtmediziner: Interessant ist, was am Ende eines Anfalls dabei herauskommt. Bei der Angabe „Grand Mal“ geht das Anfallsgeschehen von Beginn an von mehreren Stellen aus. Bei der Angabe „Fokale Anfälle (Grand Mal)“ beginnt der Anfall erst an einer Stelle und breitet sich auf weitere Teile des Gehirns aus.

Um möglichst risikolos operieren zu können, ist es von Vorteil, wenn Anfälle nur von einem Fokus ausgehen und sich nicht auf andere Areale des Gehirns ausbreiten. Die Entscheidung der Mediziner solltest Du Folge leisten.

Ich kenne Patienten, die linkstemporal operiert worden sind. Sie hatten anfangs leichte Gedächtnisprobleme, die sich aber mit der Zeit gegeben haben. So wie bei den Patienten, die am rechten Temporallappen operiert worden sind und erhebliche psychische Probleme hatten, auch bei denen hat sich das meist nach einem Jahr normalisiert.

Viele Grüße
Anton

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Hallo, Die Beschreibungen sind schön. Wenn ich einen großen Anfall hatte, war es vorher irgendwie komisch, das ist fast als ich nicht mehr richtig denken kann. Nach ein paar Sekunden bekomme ich dann einen großen Anfall. Vorlängerer Zeit hatten sie in Bonn operiert. Vor der OP gab es nur ein kleines Problem. Das Anfallszentrum lag direkt am Gedächtnis und sie sagten das es ein Risiko wäre. Ich hatte einen Tag Zeit mir das zu überlegen. Ich hatte Operieren lassen, nur auf Absprache wenn es zu gefährlich ist abbrechen. Das hatten sie auch gemacht, denn das Risiko war denen zu hoch. Die menge von den Anfällen ist weniger geworden, aber nicht ganz weck. Mit den Nerven hatte ich einmal auch Probleme und hatte Angs zu laufen und habe sogar eine Gehhilfe zum festhalten genommen. Am Krankenhaus war auch eine Psychatrie, mein Freund, der Arbeitete dort, hatte mir dann den Rat gegeben dort mal mit wem sprechen. Das hatte ich und mich auch freiwillig einweisen lassen, hätte auch jederzeit abbrechen können. Nach der Behandlung hatte ich wirklich "gelernt" mit meiner Krankheit zurecht zu kommen.

Die Hirn OP

jonni, Magdeburg, Sunday, 15.12.2024, 15:58 (vor 38 Tagen) @ Anton

Hallo Jonni,

herzlich willkommen bei uns im Forum. Ich unterstelle, Du bist den üblichen Weg gegangen, erst zum Neurologen, der hat dir eine Überweisung ins Epilepsie-Zentrum gegeben, dort ist ein Monitoring gemacht worden, wobei herausgekommen ist, dass die anfallsauslösende Seite der linke Temporallappen ist. Ist dir von einer Operation abgeraten worden oder sind lediglich die Risiken eines Eingriffs erwähnt worden?

Im Groben werden zwei Anfallstypen unterschieden, die „Fokalen Anfälle“ und die „Generalisierten Anfälle“. Bei den Generalisierten Anfällen geht das Anfallsgeschehen von Vornherein von mehreren Stellen aus. Bei den Fokalen Anfälle nur von einer Stelle, von einem Fokus. Es kommt aber auch vor, dass sich dieser Fokus ausbreitet und sich der Fokale Anfall generalisiert. Und wenn das der Fall ist, sprechen die Mediziner von einem Fokalen Anfall, der sich generalisiert hat, also von einem Grand Mal.

Deine Frage beantworte ich als Nichtmediziner: Interessant ist, was am Ende eines Anfalls dabei herauskommt. Bei der Angabe „Grand Mal“ geht das Anfallsgeschehen von Beginn an von mehreren Stellen aus. Bei der Angabe „Fokale Anfälle (Grand Mal)“ beginnt der Anfall erst an einer Stelle und breitet sich auf weitere Teile des Gehirns aus.

Um möglichst risikolos operieren zu können, ist es von Vorteil, wenn Anfälle nur von einem Fokus ausgehen und sich nicht auf andere Areale des Gehirns ausbreiten. Die Entscheidung der Mediziner solltest Du Folge leisten.

Ich kenne Patienten, die linkstemporal operiert worden sind. Sie hatten anfangs leichte Gedächtnisprobleme, die sich aber mit der Zeit gegeben haben. So wie bei den Patienten, die am rechten Temporallappen operiert worden sind und erhebliche psychische Probleme hatten, auch bei denen hat sich das meist nach einem Jahr normalisiert.

Viele Grüße
Anton

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Zu der Hirn-OP hatte ich das ganze auch genau abgesprochen. Er hatte mir bei des Visite nur grob gesprochen.
Wir hatten den Tag eine Zeit ausgemacht und hatten uns in seinen Arztzimmer getroffen. Wir hatten uns dort
daraufhin unterhalten. Er hatte es mir genau erzählt, wo das zentrum der Anfälle ist, die Risiken sind, bzw. die Gefahr.
Er sprach von einer riskanten Sache, das Gedächtnis. Direkt an das Zentrum werden sie nie eine OP machen, da
es zu Riskannt ist und erzählte mir davon. Das Zentrum wäre zu dicht an dem Gedächtnis liegt und wenn etwas
falsch läuft, könnt es angebliche passieren das ich nichts mehr weis.
Das schreiben hier hat mit der OP zu tun, aber ein kleines Problem habe ich halt auch so mit meinen Gedächtnis,
aber durch Unterlagen die ich aufbewahre stimmt das schreiben hier

Gruß jonni

Anfallsarten

Walter, Sunday, 08.12.2024, 12:26 (vor 45 Tagen) @ jonni

Hallo, ich habe eine Frage zu der Beschreibung. Ich bekomme kleine Absencen, aber auch gelegentlich die Grand Mal.
Mein Anfallszentrum ist auf der linken Seite, konnten aber nicht Operiert werden weil das Zentrum zu dicht am Gedächtnis liegt. Da das
Riskant ist, nichts mehr mitbekommen, da konnte ich entscheiden, Anfälle oder oder Gedächtnisrisiko.
In den Beschreibungen und auch Arztberichten steht einmal nur: "Grandmal", auf anderen steht auch: "Fokale Anfälle (Grand mal)"
Könnt ihr mir da weiterhelfen ob das beides selber Befund oder Art ist, oder verschietliche sind.
Gruß jonni

Hallo Jonni!
In derselben Situation habe ich mich auch über viele Jahre befunden. Gelegentlich Grand-Mals und kleine Absencen. Bei mir ereigneten sich die Grand-Mals stets aus dem Schlaf heraus. Man kann selbst viel dafür tun, anfallsfrei leben zu können. Seitdem ich eine Diät befolge, lebe ich seit nunmehr 20 Jahren anfallsfrei! Die Diät ist aus Aufzeichnungen meines Vaters entstanden. Er hat akribisch festgehalten unter welchen Umständen sich ein Grand-Mal ereignete. Mit der Zeit fanden wir einige Lebensmittel und Lebensmittelzusätze, die Anfälle provozierten. Nachdem ich alle ausschalten konnte, kann ich nun ein anfallfreies Leben bei einer minimalen Einnahme eines Antiepileptikums führen. Leider stehen die meisten Ärzte einer Diät sehr kritisch gegenüber, denn es ist ja schließlich ihr Geschäft… Versuchen würde ich es an deiner Stelle einmal, das ist immerhin wesentlich besser als eine Operation über sich ergehen zu lassen. Ich wünsche dir einen schönen 2. Advent. Walter.

Anfallsarten

Anton, Sunday, 08.12.2024, 14:25 (vor 45 Tagen) @ Walter

Hallo zusammen,

ich finde, der Walter hat etwas sehr Wichtiges zum Thema beigetragen. Und zwar richtet sich der Hinweis an alle, die nur hin und wieder einen Anfall bekommen und schockiert darüber sind, wie es dazu kommen konnte.

Nachdem die Ärzteschaft in den letzten Wochen besonders noch einmal die Schwangeren aufgefordert hat, auf das Trinken alkoholischer Getränke zu verzichten, weil schon kleinste Mengen Alkohol für das Ungeborene wie ein Vollrausch ist und es Schäden angerichtet werden, die ein Leben bleiben, ist es in unserer Gesellschaft leider so, dass der Alkohol überall angekommen ist. Ob im Sport- oder Schachverein, ob im Alltag oder bei der Arbeit oder zu Hause, wenn Besuch da ist, überall wird getrunken.

Das Gefährliche an der Sache ist, dass wir gar nicht mehr mitbekommen, in welchen Speisen und Getränken Alkohol enthalten ist. Wer Anfälle bekommt, sollte in sich hineinhören und prüfen, ob ein Anfall durch Alkohol oder sonst Alkoholisches ausgelöst worden ist. Ich habe mich vor Jahren über einen längeren Zeitraum genau beobachtet und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass man sehr genau aufpassen muss und dass Anfälle vermeidbar sind, wenn noch mehr auf den Inhalt von Speisen und Getränken geachtet wird.

Viele Grüße
Anton

Alkohol und Epilepsie
https://forum.epilepsie-online.de/index.php?id=90467

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Anfallsarten

Walter, Sunday, 08.12.2024, 16:06 (vor 45 Tagen) @ Anton

Hallo zusammen,

ich finde, der Walter hat etwas sehr Wichtiges zum Thema beigetragen. Und zwar richtet sich der Hinweis an alle, die nur hin und wieder einen Anfall bekommen und schockiert darüber sind, wie es dazu kommen konnte.

Nachdem die Ärzteschaft in den letzten Wochen besonders noch einmal die Schwangeren aufgefordert hat, auf das Trinken alkoholischer Getränke zu verzichten, weil schon kleinste Mengen Alkohol für das Ungeborene wie ein Vollrausch ist und es Schäden angerichtet werden, die ein Leben bleiben, ist es in unserer Gesellschaft leider so, dass der Alkohol überall angekommen ist. Ob im Sport- oder Schachverein, ob im Alltag oder bei der Arbeit oder zu Hause, wenn Besuch da ist, überall wird getrunken.

Das Gefährliche an der Sache ist, dass wir gar nicht mehr mitbekommen, in welchen Speisen und Getränken Alkohol enthalten ist. Wer Anfälle bekommt, sollte in sich hineinhören und prüfen, ob ein Anfall durch Alkohol oder sonst Alkoholisches ausgelöst worden ist. Ich habe mich vor Jahren über einen längeren Zeitraum genau beobachtet und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass man sehr genau aufpassen muss und dass Anfälle vermeidbar sind, wenn noch mehr auf den Inhalt von Speisen und Getränken geachtet wird.

Viele Grüße
Anton

Alkohol und Epilepsie
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Hallo zusammen,

ich finde, der Walter hat etwas sehr Wichtiges zum Thema beigetragen. Und zwar richtet sich der Hinweis an alle, die nur hin und wieder einen Anfall bekommen und schockiert darüber sind, wie es dazu kommen konnte.

Nachdem die Ärzteschaft in den letzten Wochen besonders noch einmal die Schwangeren aufgefordert hat, auf das Trinken alkoholischer Getränke zu verzichten, weil schon kleinste Mengen Alkohol für das Ungeborene wie ein Vollrausch ist und es Schäden angerichtet werden, die ein Leben bleiben, ist es in unserer Gesellschaft leider so, dass der Alkohol überall angekommen ist. Ob im Sport- oder Schachverein, ob im Alltag oder bei der Arbeit oder zu Hause, wenn Besuch da ist, überall wird getrunken.

Das Gefährliche an der Sache ist, dass wir gar nicht mehr mitbekommen, in welchen Speisen und Getränken Alkohol enthalten ist. Wer Anfälle bekommt, sollte in sich hineinhören und prüfen, ob ein Anfall durch Alkohol oder sonst Alkoholisches ausgelöst worden ist. Ich habe mich vor Jahren über einen längeren Zeitraum genau beobachtet und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass man sehr genau aufpassen muss und dass Anfälle vermeidbar sind, wenn noch mehr auf den Inhalt von Speisen und Getränken geachtet wird.

Viele Grüße
Anton

Alkohol und Epilepsie
https://forum.epilepsie-online.de/index.php?id=90467

Anton hat vollkommen recht damit, dass selbst kleinste Mengen Alkohol für uns Epilepsiekranke schädlich sein können. Zu meiner Diät gehört daher absolute Abstinenz. Ich achte sogar darauf, dass mein Deodorant keinen Alkohol enthält, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass sich die Wirkung von Alkohol addiert. Der einmalige Gebrauch eines alkoholhaltigen Deodorants führt bei mir zunächst zu Absencen, mehrfacher Gebrauch kann schließlich einen Grand Mal auslösen.

In der Lebensmittelbranche herrscht häufig die irreführende Meinung, dass „wenig Alkohol kein Alkohol ist“. Doch auch alkoholfreies Bier enthält Alkohol, es sei denn, es ist ausdrücklich mit „0,0% Alkohol“ gekennzeichnet. Selbst Malzbier kann bis zu 1% Alkohol enthalten, ohne dass dies ausgewiesen werden muss.

Vor vielen Jahren habe ich einen Epileptologen in meine damalige Selbsthilfegruppe eingeladen und war schockiert, als er behauptete, „das eine oder andere Bier“ würde nicht schaden – man müsse nur darauf achten, nicht süchtig zu werden. Die Reaktionen der Gruppenmitglieder waren ebenso ernüchternd: Viele waren bereit, lieber mehr Medikamente zu nehmen oder einen Anfall zu riskieren, als vollständig auf Alkohol zu verzichten.

Das Tragische daran ist, dass die Schwere eines Anfalls subjektiv als weniger intensiv verlaufend wahrgenommen wird, je gravierender er tatsächlich war. Dabei zeigt sich ein klarer Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und der Intensität eines Grand Mal. Ich hoffe, diese Erfahrungen helfen euch dabei, besser auf euch achtzugeben.

Ich wünsche euch allen einen schönen 2. Advent!

Anfallsarten

jonni, Magdeburg, Monday, 09.12.2024, 11:29 (vor 44 Tagen) @ Walter
bearbeitet von jonni, Monday, 09.12.2024, 11:36

Hallo zusammen,

ich finde, der Walter hat etwas sehr Wichtiges zum Thema beigetragen. Und zwar richtet sich der Hinweis an alle, die nur hin und wieder einen Anfall bekommen und schockiert darüber sind, wie es dazu kommen konnte.

Nachdem die Ärzteschaft in den letzten Wochen besonders noch einmal die Schwangeren aufgefordert hat, auf das Trinken alkoholischer Getränke zu verzichten, weil schon kleinste Mengen Alkohol für das Ungeborene wie ein Vollrausch ist und es Schäden angerichtet werden, die ein Leben bleiben, ist es in unserer Gesellschaft leider so, dass der Alkohol überall angekommen ist. Ob im Sport- oder Schachverein, ob im Alltag oder bei der Arbeit oder zu Hause, wenn Besuch da ist, überall wird getrunken.

Das Gefährliche an der Sache ist, dass wir gar nicht mehr mitbekommen, in welchen Speisen und Getränken Alkohol enthalten ist. Wer Anfälle bekommt, sollte in sich hineinhören und prüfen, ob ein Anfall durch Alkohol oder sonst Alkoholisches ausgelöst worden ist. Ich habe mich vor Jahren über einen längeren Zeitraum genau beobachtet und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass man sehr genau aufpassen muss und dass Anfälle vermeidbar sind, wenn noch mehr auf den Inhalt von Speisen und Getränken geachtet wird.

Viele Grüße
Anton

Alkohol und Epilepsie
https://forum.epilepsie-online.de/index.php?id=90467

Hallo zusammen,

ich finde, der Walter hat etwas sehr Wichtiges zum Thema beigetragen. Und zwar richtet sich der Hinweis an alle, die nur hin und wieder einen Anfall bekommen und schockiert darüber sind, wie es dazu kommen konnte.

Nachdem die Ärzteschaft in den letzten Wochen besonders noch einmal die Schwangeren aufgefordert hat, auf das Trinken alkoholischer Getränke zu verzichten, weil schon kleinste Mengen Alkohol für das Ungeborene wie ein Vollrausch ist und es Schäden angerichtet werden, die ein Leben bleiben, ist es in unserer Gesellschaft leider so, dass der Alkohol überall angekommen ist. Ob im Sport- oder Schachverein, ob im Alltag oder bei der Arbeit oder zu Hause, wenn Besuch da ist, überall wird getrunken.

Das Gefährliche an der Sache ist, dass wir gar nicht mehr mitbekommen, in welchen Speisen und Getränken Alkohol enthalten ist. Wer Anfälle bekommt, sollte in sich hineinhören und prüfen, ob ein Anfall durch Alkohol oder sonst Alkoholisches ausgelöst worden ist. Ich habe mich vor Jahren über einen längeren Zeitraum genau beobachtet und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass man sehr genau aufpassen muss und dass Anfälle vermeidbar sind, wenn noch mehr auf den Inhalt von Speisen und Getränken geachtet wird.

Viele Grüße
Anton

Alkohol und Epilepsie
https://forum.epilepsie-online.de/index.php?id=90467


Anton hat vollkommen recht damit, dass selbst kleinste Mengen Alkohol für uns Epilepsiekranke schädlich sein können. Zu meiner Diät gehört daher absolute Abstinenz. Ich achte sogar darauf, dass mein Deodorant keinen Alkohol enthält, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass sich die Wirkung von Alkohol addiert. Der einmalige Gebrauch eines alkoholhaltigen Deodorants führt bei mir zunächst zu Absencen, mehrfacher Gebrauch kann schließlich einen Grand Mal auslösen.

In der Lebensmittelbranche herrscht häufig die irreführende Meinung, dass „wenig Alkohol kein Alkohol ist“. Doch auch alkoholfreies Bier enthält Alkohol, es sei denn, es ist ausdrücklich mit „0,0% Alkohol“ gekennzeichnet. Selbst Malzbier kann bis zu 1% Alkohol enthalten, ohne dass dies ausgewiesen werden muss.

Vor vielen Jahren habe ich einen Epileptologen in meine damalige Selbsthilfegruppe eingeladen und war schockiert, als er behauptete, „das eine oder andere Bier“ würde nicht schaden – man müsse nur darauf achten, nicht süchtig zu werden. Die Reaktionen der Gruppenmitglieder waren ebenso ernüchternd: Viele waren bereit, lieber mehr Medikamente zu nehmen oder einen Anfall zu riskieren, als vollständig auf Alkohol zu verzichten.

Das Tragische daran ist, dass die Schwere eines Anfalls subjektiv als weniger intensiv verlaufend wahrgenommen wird, je gravierender er tatsächlich war. Dabei zeigt sich ein klarer Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und der Intensität eines Grand Mal. Ich hoffe, diese Erfahrungen helfen euch dabei, besser auf euch achtzugeben.

Ich wünsche euch allen einen schönen 2. Advent!


Mit dem Alkohol sollten wir uns so etwas gut überlegen. Ich trinke schon seit Jahren nichts mehr. Mit dem Alkoholfreien Bier hatte ich wirklich auch erst einmal probiert wie die Marke auch nach Bier schmeckt. Das beste was ich hatte ist das Krombacher, also auch Alkoholfreies schmeckt auch gut. Ich war damals im Sommer zu einem Geburtstag und habe auch kaum Bier getrunken. Leider hatte ich da einen großen Anfall, habe die Badehose ausgezogen und stiften gegangen, im Nordhäuser Krankenhaus bin ich wieder richtig zu mir gekommen, aber kaum Alkohol im Blut.
Gruß jonni

Anfallsarten

Johnni, Magdeburg, Sunday, 08.12.2024, 14:52 (vor 45 Tagen) @ jonni

Hallo, ich habe eine Frage zu der Beschreibung. Ich bekomme kleine Absencen, aber auch gelegentlich die Grand Mal.
Mein Anfallszentrum ist auf der linken Seite, konnten aber nicht Operiert werden weil das Zentrum zu dicht am Gedächtnis liegt. Da das
Riskant ist, nichts mehr mitbekommen, da konnte ich entscheiden, Anfälle oder oder Gedächtnisrisiko.
In den Beschreibungen und auch Arztberichten steht einmal nur: "Grandmal", auf anderen steht auch: "Fokale Anfälle (Grand mal)"
Könnt ihr mir da weiterhelfen ob das beides selber Befund oder Art ist, oder verschietliche sind.
Gruß jonni