Umstellung von Topiramat auf Lamotrigin und Levetiracetam
Mucki, Monday, 24.03.2025, 20:30 (vor 49 Tagen)
Seit gut 20 Jahren lebe ich mit Epilepsie. Lange Zeit war ich mit Topiramat (150-0-150 mg) gut eingestellt und anfallsfrei. Doch in den letzten zwei bis drei Jahren nahm die Anfallshäufigkeit wieder zu, sodass eine Anpassung der Medikation notwendig wurde.
Ende letzten Jahres wurde ich im Epilepsiezentrum Hamburg untersucht. Dabei ergab sich eine neue Diagnose: von generalisierter Epilepsie zu Frontal-Lappen-Epilepsie. Aufgrund dieser Erkenntnis erfolgte eine Umstellung meiner Medikation. Ich nehme nun:
• Lamotrigin (150-0-150 mg)
• Levetiracetam (1000-0-1000 mg)
Seit der Umstellung bin ich noch in der Eingewöhnungsphase und frage mich, welche Erfahrungen andere mit dieser Kombination gemacht haben. Besonders interessieren mich mögliche Nebenwirkungen, da jeder unterschiedlich auf die Medikamente reagiert.
Falls ihr ebenfalls Lamotrigin und Levetiracetam nehmt (oder genommen habt), wie habt ihr die Umstellung erlebt? Gab es Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Stimmungsschwankungen oder kognitive Einschränkungen? Und hat sich die Anfallsfrequenz dadurch verbessert?
Ich freue mich über eure Erfahrungen.
Umstellung von Topiramat auf Lamotrigin und Levetiracetam
Anton, Tuesday, 25.03.2025, 19:24 (vor 48 Tagen) @ Mucki
Hallo und guten Abend!
Als Nichtmediziner und Epilepsie-Patient kann zu Deinem Post folgendes sagen. In HH-Alsterdorf bist Du in einem der erstklassigen Epilepsie-Zentren Deutschlands gewesen.
Die Frontalllappenepilepsie ist ein fokales Anfallsleiden mit epileptischem Fokus im Frontallappen. Ich leide auch unter fokalen Anfällen und bin seit fast 20 Jahren anfallsfrei unter Levetiracetam. Für Levetiracetam gilt, es muss richtig dosiert sein. Da das in HH-Alsterdorf vorgenommen worden ist, ist davon auszugehen, dass es passend ist.
Noch ein Tipp: Solltest Du irgendwann psychische Störungen bekommen, die eventuell auf Levetiracetam zurückzuführen sein könnten, solltest Du den Neurologen auf das Nachfolgemedikament von Levetiracetam ansprechen, der Wirkstoff heißt „Brivaracetam“, mit dem haben viele Patienten Glück gehabt. Ich bin mit Levetiracetam glücklich und zufrieden.
Liebe Grüße
Anton
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Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Bitte wenden Sie sich an ihren Neurologen!
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Umstellung von Topiramat auf Lamotrigin und Levetiracetam
Jasmin, Thursday, 03.04.2025, 11:37 (vor 39 Tagen) @ Mucki
Hallo,
ich nehm die beiden seit ca 15 Jahren. Hatte nie Nebenwirkungen und sie habens sogar geschafft, dass es mir jahrelang gut ging. Plötzlich kam alles zurück, warum wissen sie nicht. Ich nehm sie immer noch. Vor allem Levetiracetam war bei mir wichtig (auch bei 2 Personen Verwandten, die auch nie Probleme damit hatten).
Lg
Seit gut 20 Jahren lebe ich mit Epilepsie. Lange Zeit war ich mit Topiramat (150-0-150 mg) gut eingestellt und anfallsfrei. Doch in den letzten zwei bis drei Jahren nahm die Anfallshäufigkeit wieder zu, sodass eine Anpassung der Medikation notwendig wurde.
Ende letzten Jahres wurde ich im Epilepsiezentrum Hamburg untersucht. Dabei ergab sich eine neue Diagnose: von generalisierter Epilepsie zu Frontal-Lappen-Epilepsie. Aufgrund dieser Erkenntnis erfolgte eine Umstellung meiner Medikation. Ich nehme nun:
• Lamotrigin (150-0-150 mg)
• Levetiracetam (1000-0-1000 mg)Seit der Umstellung bin ich noch in der Eingewöhnungsphase und frage mich, welche Erfahrungen andere mit dieser Kombination gemacht haben. Besonders interessieren mich mögliche Nebenwirkungen, da jeder unterschiedlich auf die Medikamente reagiert.
Falls ihr ebenfalls Lamotrigin und Levetiracetam nehmt (oder genommen habt), wie habt ihr die Umstellung erlebt? Gab es Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Stimmungsschwankungen oder kognitive Einschränkungen? Und hat sich die Anfallsfrequenz dadurch verbessert?
Ich freue mich über eure Erfahrungen.
Umstellung von Topiramat auf Lamotrigin und Levetiracetam
Jana1234, Friday, 18.04.2025, 11:25 (vor 24 Tagen) @
Jasmin
bearbeitet von Jana1234, Friday, 18.04.2025, 11:42
Hallo, eigentlich hatte ich hier bereits einen langen Text geschrieben über die stetigen Dosiserhöhungen von Lamo und Leve. Aber letztendlich geht es dir ja speziell um die Nebenwirkungen und die kann ich dir kurz und knapp sagen
Ich begann mit Leve und bin mittlerweilen bei 1500mg (zuvor 2000mg)
Da es immer noch große Anfälle gab, kam Lamo mit aktuell 225mg dazu.
Leve: starke Vergesslichkeit - lebte nur noch mit Klebezetteln Das war für mich furchtbar, weil ich mich zunehmend selbst für dumm hielt, da ich ständig Dinge vergessen habe / laut Familie hätte ich mich verändert und wirkte oft antriebslos, was ich selbst jedoch überhaupt nicht so empfand
Lamo: Vergesslichkeit ist besser geworden / starke Müdigkeit: im Laufe des Tages habe ich solch eine Müdigkeit, dass mir in Gesprächen die Augen fast zufallen. Sie fühlen sich so wahnsinnig schwer an...
Viele Grüße )
Umstellung von Topiramat auf Lamotrigin und Levetiracetam
Jana1234, Friday, 18.04.2025, 11:26 (vor 24 Tagen) @ Jana1234
Hallo,
ich nehm die beiden seit ca 15 Jahren. Hatte nie Nebenwirkungen und sie habens sogar geschafft, dass es mir jahrelang gut ging. Plötzlich kam alles zurück, warum wissen sie nicht. Ich nehm sie immer noch. Vor allem Levetiracetam war bei mir wichtig (auch bei 2 Personen Verwandten, die auch nie Probleme damit hatten).Lg
Seit gut 20 Jahren lebe ich mit Epilepsie. Lange Zeit war ich mit Topiramat (150-0-150 mg) gut eingestellt und anfallsfrei. Doch in den letzten zwei bis drei Jahren nahm die Anfallshäufigkeit wieder zu, sodass eine Anpassung der Medikation notwendig wurde.
Ende letzten Jahres wurde ich im Epilepsiezentrum Hamburg untersucht. Dabei ergab sich eine neue Diagnose: von generalisierter Epilepsie zu Frontal-Lappen-Epilepsie. Aufgrund dieser Erkenntnis erfolgte eine Umstellung meiner Medikation. Ich nehme nun:
• Lamotrigin (150-0-150 mg)
• Levetiracetam (1000-0-1000 mg)Seit der Umstellung bin ich noch in der Eingewöhnungsphase und frage mich, welche Erfahrungen andere mit dieser Kombination gemacht haben. Besonders interessieren mich mögliche Nebenwirkungen, da jeder unterschiedlich auf die Medikamente reagiert.
Falls ihr ebenfalls Lamotrigin und Levetiracetam nehmt (oder genommen habt), wie habt ihr die Umstellung erlebt? Gab es Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Stimmungsschwankungen oder kognitive Einschränkungen? Und hat sich die Anfallsfrequenz dadurch verbessert?
Ich freue mich über eure Erfahrungen.
Umstellung von Topiramat auf Lamotrigin und Levetiracetam
Dennis, Saturday, 19.04.2025, 17:58 (vor 23 Tagen) @ Jana1234
Hi Jana,
Also Ich kann für mich persöhnlich nur Positives Berichten :)
Ich hatte damals Valroat ( Valproinsäure ) & Lamotrigin Combi - Nur die Nebenwirkungen vom Valproat wurden zu hoch und halfen trotz aufdosierung nicht meh gegen anfallfreiheit - desswegen wurde Levetiracetam statt Valproat eingeschlichen.
Nach ca. 2 Jahren mit Feintuning in Bonn & Bethel bin ich Anfallsfrei.
Nebenwirkungen bei mir sind Müdigkeit vor allem ca. 2 stunden nach der einnahme, Konzentrationsstörungen, Stimmungsschwankungen - nicht oft, Gereiztheit, Vergesslichkeit, Teilweise " Brainfog ", Ansonsten hatte ich seither nie wieder Kopfschmerzen.
Mit diesen Nebenwirkungen komme ich soweit klar - wenn ich bestimmte sachen mache/nicht mache.
Das wichtigste gegen die müdigkeit und den Kognitiven einschränkungen war die Dösis von 1500-0-1500mg Levetiracetam auf 1000-1000-1000mg
Lamotrigin 700-0-700mg auf 250-200-250mg auf den ganzen Tag zu verteilen. damit man Morgens nicht die Volle dröhnung bekommt und man sich auf der Arbeit noch konzentrieren kann.
Somit bleibt der Serumsspiegel auch erhalten und konstanter.
Ich hoffe das Dir dieser kleine Einblick hilft.
Gruß Dennis