Medikamenten Umstellen nach Schwangerschaft

SOZ, Friday, 20.06.2025, 01:45 (vor 23 Tagen)

Hallo zusammen,
Ich bin neu hier jedoch geht es nicht um mich, sondern um meine Ehefrau (24 Jahre jung) .
Sie ist vor 4 Jahren aus dem Ausland nach Deutschland eingewandert.
Bis vor ihrer Schwangerschaft nahm sie Valproat 500 gegen ihre Epilepsie und nach eigener Aussage hatte sie keine Anfälle selbst wenn, die mehrere tage, bis Wochen die Tabletten nicht eingenommen hatte .
Als Klar wurde das Sie schwanger ist, wurden umgestellt auf levetiracetam 1000 Morgens und Abends jeweils eine .
Sie war während der Schwangerschaft Anfalls frei .
Leider Vier Wochen nach der Entbindung bekam sie wieder einen Heftigen Anfall , sodass der Arzt ihr zusätzlich levetiracetam 250mg verschrieben hat mit der Erklärung das sich der Körper bei Frauen nach der Schwangerschaft erstmals wieder Aufbauen muss ...
jetzt Nach 6 Wochen hatte sie wieder einen Anfall also wir wieder zum Neurologen und dieser verschreibt nun ein Weiteres Medikament lamotrigin 50mg .
Wir leben Aktuell mit großer Angst, weil ich Arbeiten muss und sie mit unserer Neugeborenen alleine zuhause ist . Sie Möchte unbedingt Stillen und deshalb ist es schwer wieder auf Valproat umzusteigen da es nicht beim Stillen empfohlen wird und sie oft Nebenwirkungen hatte nach der Einnahme.
Nach den Anfällen vertraut sie nicht mehr dem Levetiracetam.
Die Hoffnung liegt jetzt darin komplett auf lamotrigin umzusteigen jedoch warnt unser Neurologe davor, weil wohl lamotrigin zu anderen Nebenwirkungen führen kann und sie gar keine Nebenwirkungen beim Levetiracetam hatte.

Ich würde gerne die Meinung andere hören, weil wir sonst niemanden haben mit dem wir darüber sprechen Können.
Ich bedanke mich vorab und wünsche euch allen Gesundheit.

Medikamenten Umstellen nach Schwangerschaft

Anton, Friday, 20.06.2025, 18:54 (vor 22 Tagen) @ SOZ

Hallo und guten Tag,

herzlich willkommen bei uns im Forum. Das ist natürlich ärgerlich, wenn der Nachwuchs da ist und die Anfälle erneut kommen. Was mich stutzig macht, ist Deine Aussage,

„Bis vor ihrer Schwangerschaft nahm sie „Valproat 500“ gegen ihre Epilepsie und nach eigener Aussage hatte sie keine Anfälle selbst, wenn, die mehrere Tage, bis Wochen die Tabletten nicht eingenommen hatte.“

Da kann etwas nicht stimmen. Denn die Wirksamkeit eines Antiepileptikums kann man nur messen, wenn es regelmäßig genommen wird. Nur so kann sich ein schützender Spiegel im Blut aufbauen.

Sofern sie Levetiracetam zurzeit auch nur hin und wieder nimmt, ist es kein Wunder, wenn Anfälle auftreten. Ich kenne beide Medikamente. Valproinsäure wirkt wenig zielgerichtet und erlahmt die gesamte Kognition. Die Nebenwirkungen sind enorm.

Bei Levetiracetam ist der Eingriff in die Kognition nicht so groß, es bietet ein waches Leben. Mögliche Nebenwirkungen: psychische Beschwerden und Feinseligkeit. Da gibt es dann das Nachfolgepräparat von „Levetiracetam“, namens „Brivaracetam“, das kann die Situation entschärfen.

Lamotrigin kenne ich nicht, vom Hörensagen weiß ich, dass es gut für die Psyche sein soll. Ich gehe davon aus, dass dir bekannt ist, dass ich kein Arzt bin. Alles was ich geschrieben habe, sollte mit einem Neurologen besprochen werden. Ich wünsche gute Besserung!

Viele Grüße
Anton

PS.: Ich fasse noch einmal zusammen. Mittel gegen Epilepsie können nur helfen, wenn sie regelmäßig jeweils morgens und abends, genommen werden. Unerwünschte Nebenwirkungen treten zumeist nur in den ersten Wochen auf.

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Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Bitte wenden Sie sich an ihren Neurologen!

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Medikamenten Umstellen nach Schwangerschaft

Dennis, Friday, 20.06.2025, 20:45 (vor 22 Tagen) @ SOZ

Nabend SOZ,
Willkommen im Forum :)
Also Ich bin sehr beeindruckt von deiner aussage das deine Frau garkeine Nebenwirkungen von dem Levetiracetam hatte, jeder Mensch ist halt verschieden die meisten die ich kenne mit dem Levetiracetam beklagen zumindest Müdigkeit & Konzentrationsprobleme zu denen Ich auch gehöre.
Also Ich kenne das von meiner Behandlung her das man ein Medikament so lange aufdosiert bis es den grenzwert erreicht oder das man aufhört wenn die Nebenwirkungen zu hoch/nicht mehr zu ertragen/vertretbar sind.
Wenn deine Frau das Levetiracetam wirklich so gut verträgt würde Ich es erst einmal weiter damit probieren. Solltet ihr mal ansprechen das Thema beim Neurologen.
Und die warnung vom Neurologen das Lamotrigin Nebenwirkungen verursachen könntest du ja mal näher hinterfragen.
Welche Anfallsart hat deine Frau denn ???
Ich hatte zu anfang nur Fokale Anfälle da zeigte Lamotrigin eine Zeit gute wirkung nur leider sind die Anfälle zu Grand-Mal-Anfällen übergegangen und Ich somit auf die Combie Therapie Lamotrigin & Levetiracetam eingestellt wurde.

Lamotrigin hatte Ich als 1. Medikament bekommen - damals waren die einzigsten Nebenwirkungen beim Aufdosieren Thremor & Fürchterliche Kopfschmerzen ansonsten konnte/kann Ich damit nicht klagen.

Schönes Wochenende Dennis