Erst eins, dann zwei....
Hallo,
Deine Frage kann ich als medizinischer Laie und Patient wohl allgemein aus Erfahrung beantworten. Beim Beginn einer Epilepsie ist meisten noch nicht bekannt, um welche Anfallsart es sich handelt. Auch hat der Patient in den meisten Fällen keine Angehörigen oder Freunde dabei, die das Anfallsgeschehen beobachtet haben.
Das erste EEG ist nicht so vielaussagend, dass der Neurologe einschätzen kann, um welche Epilepsieart es sich handelt. Selbst wenn man bei einer Monotherapie bliebe, könnte irgendwann der Moment gekommen sein, dass der Arzt es für besser hält, noch ein zweites Mittel hinzuzunehmen. Weil unterschiedliche Medikamente unterschiedliche Anfallsarten abdecken. Das Finden der richtigen Therapie ist nichts anderes als ein Herantasten an die beste medikamentöse Versorgung, immer mit dem Gedanken, Anfallsfreiheit zu erreichen.
Wenn ein Arzt schon viel Erfahrung auf dem Gebiet der antikonvulsiven Therapien hat, wird er schnell die richtige Kombination verschreiben. Aus dem Grunde ist es auch so wichtig, nach mehreren erfolglosen Therapieversuchen ein Epilepsie-Zentrum aufzusuchen, denn dort machen die Ärzte nichts anderes, als sich jeden Tag mit Epilepsie-Patienten zu beschäftigen.
Und nicht nur das Handeln der Ärzte ist wichtig. Ein Epilepsie-Patient, der nicht aktiv bei der Suche nach der richtigen Therapie mitarbeitet, die Pillen nimmt wie Smarties, nach Lust und Laune, dem Arzt nicht von erlebten Anfällen berichtet, ein exzessives Leben mit Drogen und Alkohol führt, kann vom Arzt nicht erwarten, dass er ihm helfen kann.
Anton
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Sanktus Achzehn,
12.08.2023, 14:03
- Erst eins, dann zwei.... - Anton, 13.08.2023, 18:14