Epilepsie MIT Baby

Anton, Monday, 25.09.2023, 18:59 (vor 216 Tagen) @ Flabse

Hallo,

eine hundertprozentige Sicherheit vor Anfällen gibt es nicht. Aber ich habe versucht, alle Risikofaktoren, die einen Anfall begünstigen könnten, auszuschalten. Dabei lege ich Wert auf folgende Punkte. Obwohl ich nach einer Operation am Temporallappen im Jahr 2006 noch keinen Anfall wieder gehabt habe, bleibt die Angst vor einem Rezidiv. Auch aus diesem Grunde halte ich mich an die Punkte. Ich finde, es ist nur eine Möglichkeit, die Epilepsie im Griff zu haben. Ich wünsche dir und dem Nachwuchs alles Gute!

Liebe Grüße
Anton


Wie kann ich die Zahl der Anfälle reduzieren und dabei dem Arzt und mir selbst helfen?

a)
Die regelmäßige Medikamenteneinnahme ist das A und O einer erfolgreichen Therapie.

b)
Die Tabletteneinnahme nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt ändern oder einstellen.

c)
Generika und Re-Importe sind für die Behandlung nicht geeignet. Was bedeutet, nicht von einem Original oder Generikum zum anderen wechseln. Das bedeutet nicht, dass Generika schlechtere Arzneien sind. Nur ein anfallsfreier Patient, sollte nicht von einem Präparat zum anderen Wechseln. Denn es gibt trotz der vorgeschriebenen „Wirkstoffgleichheit“ doch Unterschiede, die schon zu einem Anfall führen können. Andererseits könnte für einen Patienten, der immer noch Anfälle bekommt, der Wechsel zu einem wirkstoffgleichen Medikament (Generikum) Wunder bewirken.

d)
Ein Anfallskalender sollte sorgfältig geführt werden, damit der Arzt anhand der Ereignisse die Therapie festlegen kann.

e)
Wenn Angehörige oder Dritte den Anfallsablauf genauesten aufschreiben, kann es für den Arzt eine große Hilfe sein. Anhand dieser Aufzeichnungen (u. U. auch Videoaufnahmen) sieht er, welcher Anfallstyp es ist und kann die Krankheit dementsprechend besser therapieren.

f)
Auf Alkohol sollte möglichst ganz verzichtet werden, ebenso auf Flackerlicht in der Diskothek.

g)
Es darf nicht zum Schlafentzug kommen. Der Schlaf-/Wachrhythmus muss eingehalten werden.

h)
Ein Besuch einmal im Quartal beim Neurologen ist sinnvoll (Blutserumkontrolle und EEG-Messung).

i)
Die Richtlinien „Epilepsie und Führerschein“ sollten beachtet werden.

j)
Die Behandlung sollte nur durch einen Facharzt für Epilepsie erfolgen.

k)
Wer seine Medikamente aus den Blisterpackungen nimmt, kann nie die erforderlichen Zeiten der Medikamenteneinnahme einhalten. Auch weil er nicht nachkontrollieren kann, ob er sie schon genommen hat oder nicht. Ich habe für jeden Tag ein Döschen, in dem die Morgen und Abendration drin ist. Die stelle ich mir abends nach der Einnahme für den nächsten Tag auf den Schreibtisch, danach wandert die Dose auf die Fensterbank. Und am nächsten Abend wieder das Gleiche. So habe ich eine 100-prozentige Kontrolle über die Einnahme.

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Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.


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