Re: Re: Re: Valproinsäure

Katja @, Saturday, 18.03.2006, 11:40 (vor 6621 Tagen) @ Claudia

[zitat=Claudia]Liebe Katja, danke für Deine Anteilnahme.
Das bedeutet mir wirklich viel, weil ich mich ständig als Einzelkämpferin durchboxen muss. Mir ist bekannt, dass Valproinsäure auch als Antidepressiva eingesetzt werden kann. Allerdings ist dieses Medikament meines Wissens nach nur als Antiepileptika zugelassen. Auch würde ich meinen Sohn nicht als depressiv bezeichnen.
Wie alt ist Dein Sohn eigentlich? Patrick ist 23J.
Er lebt seit etwas mehr als 1 Jahr in einer Einrichtung für Erwachsene, die für die LWV (Kostenträger) schlichtweg günstiger ist als die heilpädagogische Einrichtung zuvor. Kein Wunder bei dem Personalschlüssel (1:9). D.h. das außerhalb der Tagesstättenzeit lediglich die Grundversorgung gewährleistet werden kann. Wenn dann jemand so austickt wie mein Sohn (er bekommt seit etwa 1/2 Jahr heftige Wutanfälle, die sich leider in Auto- und auch Fremdaggression äußern), dann muss er eben "ruhig gestellt" werden. Ich verstehe die Einrichtung, wenn sie sagen, dass Handlungsbedarf besteht, jedoch nicht auf Kosten von Patricks Gesundheit. Auf der anderen Seite geben Sie nicht zu, dass sie überfordert sind. Denn dann könnten wir gemeinsam das Problem an die LWV weiter tragen, mit dem Ziel, einen Antrag für die Kostenübernahme für eine heilpädagogische Einrichtung zu stellen. Schon beim Einzug meines Sohnes, befürchtete die Gruppenleiterin, dass Patrick aufgrund seiner Introvertiertheit in der Gruppe untergehen könnte. Nun werden seine Wutanfälle als mögliche epileptische Anfälle abgetan. Für mein Empfinden macht es sich die Einrichtung in dieser Angelegenheit etwas zu einfach.
Vor der jetzigen Einrichtung lebte er in einer heilpädagogischen Einrichtung für Jugendliche.
Die Betreuer wären nie auf die Idee gekommen,
ihn mit solch einem Medikament zu versorgen.
Zumal es als eines der möglichen Nebenwirkungen zum Leberzerfallskoma mit tödlichem Ausgang führen kann. Ein regelmäßiger Medikamentenspiegel ist beim Patrick nicht möglich, weil er sich schlichtweg nicht Blut abnehmen lässt.
Trotzdem wünsche ich Dir und Deinem Sohn natürlich alles alles Gute.
[/zitat]

Hallo Claudia,
mein Sohn ist erst 8 Jahre,da wirkt das Medikament sicher anders als bei jungen Erwachsenen. Eure Geschichte ist auch sicherlich mit unserer nicht zu vergleichen. Wenn er sich kein Blut abnehmen läßt, halte ich Valproat auch für bedenklich, da braucht man schon einen regelmäßigen Medispiegel. Der Betreuungsschlüssel in der Einrichtung ist aber auch wirklich happig. Mein Bruder ist Erzieher und arbeitet in der Erwachsenenbetreuung, dort gibt es einen Betreuungsschlüssel von 1:3 oder 1:4, je nachdem, in welchem Bereich er arbeitet. Ich wünsche Euch sehr, dass eine Lösung gefunden werden kann, die Deinem Sohn gerecht wird!
LG
Katja


gesamter Thread: