Vorstellung und Frage zu Pflegegrad

Mirk0, Saturday, 03.09.2022, 06:25 (vor 595 Tagen)

Guten Morgen,

ich bin neu hier und wollte mich erst kurz vorstellen.

Mein Name ist (offensichtlich) Mirko und ich habe seit knapp 25 Jahren Fokalepilepsie mit sekundärer Generalisierung (+Bewusstlosigkeit). Hauptauslöser für Anfälle sind bei mir Stress und Krankheiten mit starken Symptomen, was am Ende auch nichts anderes als Stress für den Körper darstellt.

Man ist anfangs davon ausgegangen, dass ich eine Art "Jugendepilepsie" habe. Mittlerweile weiß ich aber, dass es nur über die richtige Einstellung von Medikamenten geht und ich die Epilepsie bis an mein Lebensende behalten werde. Meine EEG sehen seit dem ersten EEG immer fast identisch aus. Gleicher Bereich betroffen, die gleichen Spitzen an den gleichen Messstellen.

Ich nehme derzeit Levetiracetam (auch als Keppra bekannt, glaube ich) mit einer recht geringen Tagesdosis von 750mg, bin aber seit Einführung dieses Medikaments (Anfang 2020) anfallsfrei.

Ich bin in den letzten 2-3 Jahren immer wieder von anderen Menschen, die auch chronische Leiden haben oder im medizinischen Bereich arbeiten, darauf hingewiesen worden, dass ich eigentlich Anspruch auf einen Pflegegrad haben müsste. Zumindestens Pflegegrad I soll bei dieser Erkrankung nur Formsache sein.

Da ich in meinem Leben kaum eingeschränkt bin - ich habe einen Führerschein, habe aber seit der Diagnose noch nie ein Fahrzeug bewegt und mein Leben auch darauf ausgerichtet - ist ein Antrag auf Pflegegrad dann überhaupt sinnvoll bzw. moralisch vertretbar? Nur weil man eventuell einen Anspruch hat, muss man diesen aber nicht unbedingt einfordern. Andere werden ihre Pflegegrade sicherlich deutlich dringender haben und ich binde damit bestimmt auch Ressourcen. Bin mir einfach nicht sicher, ob ich den Antrag stellen soll. Ich habe eine Familie mit 1 Kind, lebe also nicht alleine.

Nachtrag: Ich habe seit fast 15 Jahren einen GdB von 50, vielleicht ist die Info für eine Antwort nicht ganz unwichtig.


gesamter Thread: