Antwort

Anton, Wednesday, 27.11.2024, 11:12 (vor 11 Tagen) @ Mela

Hallo,

um Deine Frage nach einer Medikation, die mehr schadet als sie nutzt, einfach und verständlich zu beantworten, nenne ich zwei Beispiele.

a) Der Patient ist nicht bereit, aktiv bei der Therapie mitzuarbeiten, führt keinen Anfallskalender, vergisst ständig die Einnahme der Medikamente, hält nicht die Regeln ein, die bei Personen mit Anfallsleiden empfohlen werden etc. Das alles würde dazu führen, dass der Neurologe im „Blindflug“ therapiert. Was am Ende mehr Schaden anrichten könnte als es hilfreich wäre.

b) Es wird im Groben unterschieden zwischen „Fokalen Epilepsien“ und „Generalisierten Epilepsien“. Bei den fokalen Epilepsien geht das Anfallsgeschehen von einer Stelle aus. Weil das so ist, kann man sie auch gut operativ therapieren. Die medikamentöse Therapie bringt in diesen Fällen häufig wenig und kann sogar schädlich sein, sofern man die gewünschten Wirkungen und unerwünschten Nebenwirkungen gegenüberstellt. Anders sieht es aus bei den generalisierten Epilepsien, dort geht das Anfallsgeschehen von vielen Stellen das Gehirns aus, operativ ist oft nicht viel zu machen, dafür aber sind sie gut medikamentös zu therapieren.

Im Klartext bedeutet es, man muss immer am Ball bleiben, dokumentieren und dem Neurologen stets berichten, wie der Stand der Dinge ist.

Viele Grüße
Anton

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Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.


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