Re: Ergenyl Chrono und Schwangerschaft

nicola @, Saturday, 20.05.2006, 23:49 (vor 6557 Tagen) @ silke

Hallo,

ich bin 36, habe bis vor 4 jahren timonil (carbamezipin)genommen- seit meinem 11.Lebensjahr - bin damm auf lamictal gewechselt.

ausschlaggebend für den wechsel waren:

dauer der behandlung mit timonil - 20 jahre, d.h. ein wechsel der nebenwirkungen nicht verkehrt.
mein arzte sagt, dass lamictal für schwangerschaften deutlich besser geeingnet ist.

vor 1 1/2 jahren habe ich eine tochter bekommen, 1 1/2 jahre alt, kerngesund.

das einzige problem war, dass ich am anfang bei einer ganz unkompetenten neurologin war - ich bin leider nicht mehr bei meinem damaligen arzt, da ich die stadt gewechselt habe. ich hatte im 3.monat eine grand-mal, den ersten seit 4 jahren. darauhin bin ich zu einer ärztin, die auch auf epilepsie spezialisiert ist. sie hat die dosis deutlich erhöht - anscheinend ist das absolut üblich. danach ging alles glatt. wir haben regelmäßig den blutspiegel gemssen, die dosis darauf abgestimmt. kein problem. die tochter ist gesund...

grüsse
nicola


[zitat=silke]Hallo,

vielleicht könnt ihr mir noch ein paar Tips und Hinweise geben.
Ich bin 31 und habe seit meinem 14. Lebensjahr Epilepsie. Ich nehme schon immer Ergenyl Chrono. Ein Absetzversuch vor 10 Jahren schlug fehl, nachdem ich nach dem monatelangen Ausschleichen der Medikamente beim vollständigen Absetzen wieder Anfälle hatte, dies ist also keine Option.
Unter Ergenyl bin ich absolut anfallfrei, habe keine offensichtlichen Nebenwirkungen (da ich das Medikament schon so lange nehme habe ich aber auch keinen Vergleich, wie es ohne wäre), und hohe Lebensqualität.
Meine Dosis ist mittlerweile reduziert auf 800mg, ich könnte laut Arzt eventuell noch niedriger gehen.
Ich wuerde nun gerne schwanger werden, und bin momentan etwas ratlos, wie ich mir eine objektive Meinung bilden kann zu a) welchem Risiko ich das Kind aussetze b) welchem Risiko ich mich aussetze, falls ich umstelle auf ein anderes Medikament.

- mein Gynäkologe und Neurologe vertreten absolute Gegenpositionen, was Ergenyl angeht (Gynäkologe ist dagegen, der Neurologe hält das Risiko für vertretbar)

- ich weiss dass es neuere/angeblich weniger bedenkliche Medikamente gibt - allerdings: ist die Datenlage hier wirklich schon ausreichend um dies beurteilen zu können?

- sehr beunruhigend finde ich Hinweise auf Studien, die zu dem Schluss kommen, dass Ergenyl neben den körperlichen Missbildungen u.U. mentale Entwicklungsstörungen hervorrufen kann - hat jemand damit Erfahrungen gemcht? Hierbei geht es mir nicht um die Garantie auf das perfekte Kind, sonder eher darum dem Risiko ins Auge zu sehen...

- falls ich mich jetzt dazu entscheide, umzustellen, habe ich keine Garantie, ob das neue Medikament anschlägt, ausserdem muesste ich mich auf ein weiteres Jahr zur vollständigen Umstellung einstellen und ich habe gelesen, dass es mit der Fruchtbarkeit von Frauen unter Ergenyl sowieso nicht besonders gut aussieht, und es Studien gibt, die bei Epilepsiekranken Frauen festgestellt haben, dass u.U zu einer vorgezogenen Menopause kommt, insofern möchte ich eigentlich kein weiteres Jahr verlieren

- eine Umstellung des Medikaments wäre, da ich beruflich sehr stark auf mein Auto angewiesen bin, ein grosser Einschnitt in meine aktuellen Lebensumstände (vorübergehender Umzug um auf Auto verzichten zu können)

Ich habe leider über die Suche nicht wirklich die schon angesprochenen Threads gefunden, aber vielleicht seid ihr ja vor einer ähnlichen Entscheidung gestanden und könnt mir erzählen was fuer euch die entscheiden Kriterien waren und wie sich das Ganze dann entwickelt hat.
Vielen DANK!
Silke[/zitat]


gesamter Thread: