Sollte ich dem Arzt in der Epilepsieklinik vertrauen?

Trishka, Monday, 11.03.2024, 19:08 (vor 48 Tagen)

Liebe Community,

bei mir war jahrelang unklar, ob ich Epilepsie habe. Vor mehreren Jahren bekam ich die Diagnose "Absence-Epilepsie", obwohl im EEG nur eine erhöhte Anfallsbereitschaft erkennbar war. Doch aufgrund meiner Schilderungen schloss der Neurologe auf Absencen. Als er meine Zungenverletzungen sah, die ich mir im Schlaf zufüge, sprach er außerdem von Anfällen im Schlaf. Da ich die Diagnose anzweifelte, war ich nie in Behandlung.

Im Rahmen einer ADS-Diagnostik wurde einige Zeit später bei mir ein EEG bei einem Psychiater gemacht. Das EEG war auffällig durch häufig auftretende Thetawellen und für den Arzt war das ein Hinweis auf eine "frühe Hirnschädigung". Epilepsietypische Potzenziale gab es nicht. ADS wurde bei mir nicht diagnostiziert.

Ich ließ die Sache lange auf sich beruhen bis ich dann Ende letzten Jahres erneut einen Neurologen aufsuchte. Bei ihm war das EEG auch auffällig mit "steileren Abläufen", was er nicht zu deuten wusste. Er überwies mich zu einer Uniklinik.

Letzte Woche hatte ich den Termin und war erst einmal entsetzt von dem Verhalten des Arztes in der Ambulanz. Er war sehr unfreundlich und versuchte schnell mich abzuwimmeln. Nach dem Motto: "Sie haben eh keine Epilepsie". Für ihn war es wohl ärgerlich, dass ich keinen Ausdruck von dem EEG mitgebracht hatte, das angeblich eine erhöhte Anfallsbereitschaft gezeigt hatte. Ich hatte nur den Befund mit der Diagnose mitgebracht. Meine Schilderungen würden sich auch gar nicht nach Absencen anhören. Es sei auch so, dass Absencen niemals zusammen mit nächtlichen Anfällen auftreten.

Widerwillig ließ er ein EEG machen. Anschließend meinte er: "Na ja, jeder schildert Absencen anders, aber das EEG war unauffällig". Komisch, nachdem er mich vorher abwimmeln wollte, veranlasste er dann noch eine neuropsychologische Testung. Vielleicht wegen der Aufregung schnitt ich schlecht ab und der Arzt sagte mir anschließend, dass meine Aufmerksamkeit und Konzentration unterdurchschnittlich seien. Trotzdem könne er nichts Epileptisches erkennen und ich solle mich ggf. einem Psychiater vorstellen. Was Quatsch ist, da ich schon lange Antidepressiva nehme (was ich bei ihm auch erwähnt hatte).

Was würdet ihr tun?

Dem Arzt in der Epilepsieklinik vertrauen (immerhin sitzen dort die Experten) und einfach mit den Defiziten weiterleben ohne weiter nach Ursachen zu forschen?

Liebe Grüße,
Trishka


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