plötzliche Tabletten Absetzung bei grand mal EPI. durch arzt

Sanktus Achzehn, Wednesday, 30.08.2023, 15:06 (vor 246 Tagen) @ schwedenmaus

Hallo zusammen,
ich bin neu hier und brauche Mal dringend Hilfe:
Mein Neurologe/Epileptologe will plötzlich nach 30Jahren grand mal Epilepsie die Tabletten absetzen!!!
Ich hatte damals eine schwere Kopfoperation mit Ärztepfusch. Die Spätfolgen dadurch waren u.a. die grand mal EPI. Jetzt soll alles gut sein??? Die Anfälle sind zwar geringe worden aber ganz weg auch nicht. Ich habe zwar Vorboten, aber soll ich mich immer darauf verlassen können? Schließlich bin ich mittlerweile 52 J und mir ging es bisher eigentlich ganz gut. Seit ca. 6 Jahren keinen Anfall mehr gehabt. Nur bei Streß gibt es keine Garantie
Was nun?
Es wäre schön, wenn mir jemand Mal was dazu sagen könnte


Hallo schwedenmaus,

grundsätzlich setzt man eigentlich nur in bestimmten Fällen ab, wenn der Patient mind. 2 Jahre anfallsfrei ist. Das bist du scheinbar nicht. Manchmal setzt man auch ab, wenn der Anfallsauslöser bekannt ist und man Anfälle im Alltag mit genug Aufmerksamkeit entsprechend selbst vermeiden kann. Du schreibst von Stress als Ursache - ggf. ist das für ihn der Hintergedanke. Allerdings lässt sich Stress ja nun nicht einfach immer verhindern. Da käme es dann schon sehr darauf an, was bei dir konkret die Anfallsauslöser sind, wie du mit Vorboten umgehen kannst usw. Eventuell hat er aber ja auch ganz andere Gründe, weswegen das Medikament weg soll.

Ich würde mir seine Argumente auf jeden Fall einmal anhören und alles gut hinterfragen, denn die Medikamente können auf Dauer halt auch ihre Spuren hinterlassen, wenn man Pech hat. Sollte es für dich tatsächlich eine Möglichkeit geben, ohne Anfälle und ohne Medikamente zu leben, wäre das perfekt. Ein guter Arzt sollte so etwas aber immer nachvollziehbar begründen können, auch alle Fragen, die auf deiner Seite entstehen, gut beantworten und erst dann absetzen, wenn du ebenfalls dein OK gibst. Sollte das bei ihm nicht gegeben sein, rate ich dir dringend, den Arzt zu wechseln. Wenn seine Begründung nachvollziehbar klingt, schadet es dennoch nicht, wie bereits empfohlen wurde, einen Termin in einer Epilepsieambulanz auszumachen, zwecks Zweitmeinung. Das würde ich dem Arzt auch so sagen, dass ich da noch eine Zweitmeinung möchte und bis dahin nichts ändern.

Gruß,
Sanktus Achzehn


gesamter Thread: