Wir sind neu - Medikation mit Lamotrigin

Anici, Saturday, 31.08.2024, 00:15 (vor 35 Tagen) @ Anton

Hallo Anton, ich grüße Dich ( ich hoffe, ich darf "Du" schreiben)

Ich habe Dich schon oft hier im Forum schreiben gesehen. Deine Geschichte klingt sehr sehr sehr ähnlich, der meiner Tochter. Sie bekam kurz vor ihrer Meningitis ebenfalls eine Impfung, bzw. ja eine 3-Fach + Polio. Diphterie, Keuchhusten und Wundstarrkrampf + Polio.

Und das Schicksal nahm seinen Lauf. Es passierte, was gern verschwiegen wird, mitunter sogar vehement abgestritten wird - ein Impfschaden.

Meine Tochter hatte bei 40 Fieber und einhergehend einen Fieberkrampf. Wir fuhren sofort in ein KH, auf welchem sie bereits stationär lag. Es war kein Notfall-KH, lediglich eine Zweigstelle. Bei der Aufnahme und erste Untersuchungen, wurde von der aufnehmenden Ärztin der Verdacht auf Meningitis gestellt. Was danach folgte, war ein Versagen, das kann ich aus heutiger Sicht so behaupten. Das Resultat war, dass sie am Nachmittag ins Koma fiel, die Sauerstoffsättigung abfiel, sie eine Sepsis entwickelte und das Herz stillstand. 11 Monate alt.

Sie bekam mit 12 Ospolot, denn sie fing nach einer Anfallsfreiheit erneut an mit krampfen. Was ich wußte, dass soetwas passieren kann, wenn sie in die Pupertät kommt. Sie hatte nur sehr selten einen Anfall, max. 1x im Jahr oder auch nichts. Dieses Medikament war vor allem Leberschonend. Dann war sie einige Jahre sogar komplett frei und da sie eine Dosierung weit unter der empfohlenen hatte, wurde mir geraten, das Medikament doch abzusetzen. Was mir sehr zusprach. Was nicht sein muss, soll sie auch nicht einnehmen müssen. Es ist Chemie, das darf man nicht vergessen.

Nun aber hat sie erneut Anfälle (Grand mal) und wir brauchen eine Lösung.

Ein Epilepsie-Zentrum wäre sicherdas Beste, jedoch gibt es zu große Hürden. Meine Tochter lehnt es ab, sie verweigert es. Es ist ein großer Kampf und Argumente gelfen da auch nicht um sie zu überzeugen. Sie hat panische Angst und lässt eigentlich niemanden menr an sich heran. Als sie vor einigen Jahren über den Notdienst ins KH musste, brach für sie ihre kleine Welt zusammen. Leider wurde ihr auch keine Empathie entgegen gebracht, so dass sie im KH aufgrund der panischen Angst, einen Anfall bekam. Dies war dem absoluten Stress zuzuordnen. Danach war sie wieder ein paar Jahre anfallsfrei bis dann die Anfälle regelmäßig kamen.

Meine Beobachtung ist, dass diese Anfälle kurz vor oder am 1. Tag der Regel kommen und dann nochmals in der Zeit der fruchtbaren Tage. Ich gehe also von hormonell bedingten Anfällen aus. Nun kann diese auch von einer möglichen Erkrankung der Schilddrüse hervorgerufen werden. Hierzu bräuchten wir ein Blutbild. Und da sind wir wieder beim Problem der Verweigerung. Das ist ein Kampf um Leben und Tod, wenn ich das mal so beschreiben darf.
Da bin ich nun am Gespräch führen, wie sie ggf. für eine kurze Zeit der Abnahme, in einen leichten Schlaf oder Dämmerzustand gebracht werden kann. Das wurde bereits versucht, hat nicht funktioniert, sie war trotz Diazepam hellwach und die Abwehr verhinderte die Blutabnahme.

Ich möchte ihr gerne helfen. Sie soll keine weiteren Traumas erfahren müssen. Ein Leben in Angst, ist das schlimmste, was man einem Menschen antun kann. Wir haben ein riesen Gesundheitsapparat, unendliche Untersuchungsmöglichkeiten. Aber Du musst als Patient funktionieren. Da ist kein Platz für Angstpatienten.

Jetzt habe ich so viel geschrieben ... ist aber vll. wichtig um die Gesamtsituation zu verstehen.

Zu Lamotrigin ... ich lese die Packungsbeilagen aber lese auch gerne in Foren nach Erfahrungsberichten. Habe hier auch etwas gefunden, aber beantwortet noch nicht wirklich meine Frage. Ich las anderswo zu Lamotrigin, dass es die Patienten Emotional z.T. abgestumpft hat, sie sich fühlen, als stehen sie neben sich. Und klar, wenn ein solches Präparat auch Depressiven Menschen oder jenen mit Bipolarer Störung verschrieben wird, dann bedeutet es eben auch, dass es auf die Psyche geht, diese verändert.

Ich werde mich noch mal an den Neurologen wenden und ihm meine Bedenken mitteilen. Mal sehen, was er sagt. Und natürlich eine Blutuntersuchung bzgl. Schilddrüse / Hormonhaushalt organisieren.
Im Moment kann ich ihr das Medikament so nicht geben, das widerstrebt mir absolut.

Hab recht lieben Dank für Deinen Beitrag!

Liebe Grüße
Anici


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