Wir sind neu - Medikation mit Lamotrigin

Anici, Monday, 02.09.2024, 22:33 (vor 32 Tagen) @ Anton

Hallo lieber Anton, vielen Dank nochmals für Deine wertvollen Tipps und Erklärungen.

Ich wünschte mir so sehr, dass meine Tochter zugänglicher wäre, was die Möglichkeiten angeht. Durch die Meningitis im Säuglingsalter ist sie jedoch kognitiv dazu nicht in der Lage.

Darf ich fragen, ob bei Dir der Impfschaden anerkannt wurde? Nur rein informativ.

Was mich interessieren würde wäre, ob die nun wieder auftretenden Anfälle wieder zurück gehen würden, wenn man die Hormonschwankungen ausgleichen würde. Ich las von der sogenannten katamenialen Epilepsie. Dabei spielt wohl der Östrogenüberschuss eine Rolle bzw. wenn zu wenig Progesteron vorhanden ist.

Bei meiner Recherche nach Lamotrigin stieß ich auf eine Warnung vor diesem Medikament von der Deutschen Apotheker-Zeitung. Darin wird vor Herzrhytmusstörungen gewarnt. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2021/daz-15-2021/vorsicht-bei-lamotrigin.

Ich möchte vorallem für sie, aber auch für mich, dass diese Anfälle aufhören. Es ist schrecklich, weil ich immer diesen Anblick vor mir habe, immer den Ablauf vor meinen Augen, immer die Sorge, dass es heute Nacht wieder passiert. Oftmals kann ich nicht schlafen und wache neben ihr. Das hilft weder ihr noch mir. Ich möchte das es aufhört, kann ihr aber das Medikament nicht mit ruhigem Gewissen verabreichen. Noch nicht. Irgend etwas hält mich noch auf.

Sei herzlichst gegrüßt
Anici

Hallo Anici,

herzlichen Dank für das positive Feedback auf meinen Beitrag. Es ist bekannt, dass es bei Frauen zu starken hormonellen Schwankungen kommt während der Pubertät, mit Anfang 30 und während der Wechseljahre. Ich weiß, dass es bei Epilepsie-Patientinnen dann zu tiefgreifenden Veränderungen kommen kann. Sofern Kinder an der „Rolando-Epilepsie“ erkrankt sind, kann sie während der Pubertät sogar ausheilen, also ganz verschwinden.

Ich weiß, dass es eine bestimmte Diagnose gibt, die immer dann festgestellt wird, wenn eine Epilepsie durch eine Vernarbung nach Hirnhautentzündung wegen eines Impfschadens auftritt. Und zwar hieß die Diagnose meiner Epilepsie „Temporallappen-Epilepsie bei Hippocampus-Sklerose rechts“.

Die Anfälle, die dadurch entstehen, sind in der Regel „Komplex fokale Anfälle.“ Es sind also Anfälle, die von einer Stelle im Gehirn, von einem Fokus ausgehen. Von Fachärzten für Epilepsie weiß ich, dass sie so gut wie gar nicht mit Medikamenten therapiert werden können. Dafür ist es aber heutzutage ein Leichtes, sie durch einen epilepsiechirurgischen Eingriff auszuschalten.

Dann gibt es noch die „Generalisierten Anfälle“, sie sind gut medikamentös zu therapieren, eine Operation ist jedoch so gut wie unmöglich. Ich finde, das sollte bei Deiner Tochter abgeklärt werden, das ist möglich in einem Epilepsie-Zentrum. In den Epilepsie-Zentren arbeiten hervorragende Pflegemitarbeiter, die mit den Sorgen der Epilepsie-Patienten bestens zurechtkommen.

Deine Tochter würde dort auf keinen Fall enttäuscht werden. Und in ihrem Alter lohnt sich ja eine Verbesserung des gesundheitlichen Zustandes noch. Ich war vor 18 Jahren fast doppelt so alt wie Deine Tochter und habe diese Jahre noch genießen können. Ich finde, es sollte alles unternommen werden, um ihr diese Möglichkeit schmackhaft zu machen.

Meine Operation ist 33 Jahre nach Beginn der Epilepsie erfolgt. 33 Jahre lang ist mit Medikamenten alles versucht worden, um mir ein normales Leben zu ermöglichen. Leider ohne Erfolg. Im Fazit bedeutet das, ich bin 33 Jahre falsch behandelt worden, bis ein Arzt die richtige Idee hatte.

Ich möchte auf keinen Fall das Wissen der Neurologen anzweifeln. Nur Epilepsie alleine ist eine so komplexe Erkrankung, dass nur Ärzte sie gut behandeln können, die täglich damit zu tun haben und über ausreichend Erfahrung verfügen.

Liebe Grüße
Anton


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