Seit kurzem Diagnose Epilepsie

Josy9, Wednesday, 21.09.2022, 22:16 (vor 575 Tagen) @ Agni99

Liebe agni,
Ich wuerde dir einfach mal raten, eine zweite Meinung anzuhören. Unsicherheit fuehrt ja nochmal zu mehr Stress und den brauchst du ja nicht. Liebe Grüße und alles Gute

Hallo zusammen,


Ich freue mich sehr dieses Forum gefunden zu haben und meine Situation mit euch/ meist auch Betroffenen teilen zu können. Und bin auch dankbar um jeden, der sich den langen Text durchliest.

Ich bin 23 und hatte vor anderthalb Wochen meinen ersten GM-Anfall ( mit Sturz und Platzwunde), bis dahin hatte ich in meinem Leben nichts was annähernd auf Epilepsie hindeutet.
Bis Montag war ich auch der festen Überzeugung, dass es sich bei diesem Anfall um einen einmaligen provozierten Anfall gehandelt hat, da ich zum einen am Vorabend wirklich lange raus war ( bis 7 Uhr morgens), für meine Verhältnisse halbwegs gut Alkohol getrunken habe und auch nicht sonderlich viel geschlafen habe und auch über Stunden hinweg nichts gegessen habe. Deshalb stand im Arztbrief des Krankenhauses auch „aufgrund einer durchzechten Nacht“ Allerdings hatte ich in meinem Leben schon so einige vergleichbare Nächte, ohne das etwas passiert ist.

Was allerdings noch hinzukommt, dass ich mir die letzten Monate persönlich sehr viel Stress gemacht habe, da ich meine Studienwahl nochmal überdacht habe und mich umorientieren wollte. Ich habe wirklich jeden Tag über meine Berufswahl gegrübelt und mich wirklich sehr mit meiner Entscheidung unter Druck gesetzt und das hat mich viele Nächte und Schlaf gekostet, so dass ich teilweise Nächte am Stück über Monate hinweg nur 3-4 Std. geschlafen habe und trotzdem nichts ausgelassen habe wie Partys, Sport und sonstige Freizeitaktivitäten.

Naja und dass all das (langanhaltender psychischer Stress, Schlafmangel und durchzechte Nächte) in einem epileptischen Anfall münden kann, wirkte auf mich wirklich sehr plausibel und hat mir auch definitiv einen Denkzettel versetzt.

Jedenfalls hab ich mich danach erstmal gründlich untersuchen lassen. Das erste EEG beim Neurologen war unauffällig. Das zweite am Montag in der Epileptologie in Bonn war auffällig und zwar insoweit, dass der Arzt keine andere Wahl hatte, als mir die Diagnose Epilepsie zu stellen. Natürlich ein riesen Schock für mich, da ich wegen der Vorgeschichte wirklich sehr überzeugt von einem einmaligen Anfall war.

Im Grunde akzeptiere ich die Diagnose zwar, trotzdem habe ich noch ein paar Zweifel, einfach wegen der Vorgeschichte und weil ich vor 2 Jahren eine Atlasblockade aufgrund eines Sturzes hatte, die zu zahlreichen Symptomen geführt hat. Diese wurde leider erst nach einer ewigen Ärzte-Odyssee entdeckt, konnte zum Glück aber therapiert werden.
Seit dem Sturz durch den GM verspüre ich leider wieder eine solche Symptomatik wie damals, da durch die Blockade ja Nerven abgeklemmt werden, kann das aber vermutlich nicht zu einem verfälschten EEG führen oder?

Versteht mich nicht falsch, ich möchte die Richtigkeit der Diagnose nicht in Frage stellen, gerade in einem Epizentrum wissen die Ärzte ja wie sie die EEG’s auszulesen haben und stellen die Diagnose nicht, wenn sie sich nicht wirklich sicher sind. Trotzdem verunsichern mich meine Vorgeschichte der letzten Monate und die Atlasblockade.
Ich würde mich einfach sehr über eine Einschätzung von anderen Betroffenen über meine Situation freuen.

Ganz liebe Grüße!


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